Schlussmachen mit der Lieblingsserie

Foto

Wie ist das, wenn eine Serie zur Lebensbegleiterin wurde, ihr euch am liebsten jeden Tag gesehen hättet und euch dann doch an einem Punkt einfach auseinandergelebt habt? Wo liegen die Gründe und gibt es so etwas wie zweite Chancen für alte Flammen? Wie ist das, wenn wir mit offenen Augen und nach Jahren liebevollen Binge-Watchings bemerken, dass die Ex bei Lichte betrachtet problematisch ist? Darüber berichten heute einige eurer kleinerdreis.

Dieser Artikel enthält Spoiler für Downton Abbey, Scandal, The Mindy Project, Grey’s Anatomy und Doctor Who.

Kati: Scandal

Als ich anfing, Scandal zu schauen, war es Liebe von der ersten Folge an. Kerry Washington in der Rolle der Olivia Pope, die als Krisenmanagerin in Washington, D.C., arbeitet, hat mich umgehauen. Scandal wird, genau wie Grey’s Anatomy, von Shonda Rhimes produziert, also erhoffte ich mir Drama, facettenreiche Charaktere und eine Serie, an die ich mich langfristig binden will. Es sah lange aus, als wäre Scandal all das, was ich mir erhofft habe, und noch viel mehr: Olivias resolute Art, ihr Stil, die Tatsache, dass sie immer eine Lösung zu haben scheint – ich war verliebt.



Die ersten drei Staffeln faszinierten mich, doch dann schien meine rosarot getönte Brille langsam ihre Färbung zu verlieren. Der sich über mehrere Staffeln ziehende Plot mit B613, einer Geheimorganisation, die sich jeglicher Kontrolle entzieht, langweilte mich, und außerdem konnte ich das Hin und Her zwischen Olivia und Fitz, ihrer On-Off-Affäre, einfach nicht mehr ertragen. Aber ich blieb dabei, weil Olivia zwischendrin immer mal wieder Dinge raushaute, die ich leise mit “you tell him, babe!” kommentierte.



Aber letzten Endes half auch das nichts: nach der Hälfte der fünften Staffel habe ich es beendet. “Baby, It’s Cold Outside” war eine großartige Folge, die ein klares Statement zu Schwangerschaftsabbrüchen abgab, doch nach der darauf folgenden Winterpause war das Thema Scandal für mich gegessen. Es war einfach vorbei. Egal, wie gut die letzte Folge war, ich hatte einfach keine Lust, weiter zu gucken, also habe ich es gelassen. Da ich Kerry Washington auf Instagram folge, habe ich Scandal ein bisschen auf dem Schirm, aber es fühlt sich eher an, als würde ich am Rande mitbekommen, wie der Ex sein Ding macht, während ich mit meinem Leben und meinen neuen Serien recht glücklich bin, und das ist schon ganz okay so.

Lucie: Downton Abbey

Als ein grosser Fan von historischen Kostüm- und Gesellschaftsdramen (ich kann aus dem Stehgreif ein- bis zweistündige Vorträge über diverse Jane-Eyre-Verfilmungen sowie BBCs Jane Austen Repertoire geben) habe ich mich damals natürlich sofort auf Downton Abbey gestürzt. Das Setting erinnerte mich stark an Gosford Park (2001), einen der grossen Ensemble-Filme von Robert Altman, der ebenfalls das Leben in einem britischen Herrenhaus zeigt – aufgeteilt in das “Upstairs” der Lords und Ladies und das “Downstairs” der riesigen Dienstbotenschaft. Die Schauspieler_innen-Riege mit britischen Grössen wie Hugh Bonneville und Maggie Smith (LIEBE), das exzellente Produktions- und Kostümdesign und die dramatischen Wendungen, Irrungen und Wirrungen vor dem Hintergrund des 1. Weltkrieges – für die ersten zwei bis drei Staffeln war ich hooked!



Natürlich war bei dieser Serie auch von Anfang an klar dass sie im Prinzip nichts anderes ist als eine bessere Soap – was erstmal kein Werturteil meinerseits ist, ich halte die Serie wie gesagt für sehr gut gemacht und gespielt. Aber eine Soap kommt eben mit einer Reihe erzählerischer Regeln, die einem immer ähnlichen Schema folgen: die Charaktere entwickeln sich weniger aus sich selbst heraus, als durch all die dramatischen Ereignisse, die von außen auf sie herein stürzen und die es dann zu erleiden und meistern gilt. Das ist noch nicht per se unrealistisch – Shit happens, wie man so schön sagt. Aber um die Zuschauer_innen nicht allzu unglücklich zu machen, müssen die furchtbaren Ereignisse ja auch wieder irgendwie zum Guten gewendet werden, und plötzlich können Paralysierte wieder gehen, und die im Weg stehende Nebenbuhlerin wird kurzerhand von der spanischen Grippe hingerafft. So praktisch.

Damit konnte ich ja noch gut leben – letzten Endes guckt man eine solche Serie ja gerade deswegen. Doch irgendwann schien die eigene Popularität ihr zu Kopf zu steigen. Im ganz realen Sinne, denn zwei zentrale Figuren (bzw deren Schauspieler_innen) machten sich auf nach Hollywood und mussten dementsprechend sehr dramatische Serientode sterben. Dafür konnte die Serie in dem Sinne nichts, aber es passte in das allgemeine Schema “Egal was die Charaktere tun, dieses Glück wird nicht anhalten”. Anstrengend.

Richtig verdorben hat es sich die Serie mit mir aber erst am Anfang von Staffel 4: Mit der zum Ausstrahlungszeitpunkt auch heftig kritisierten Vergewaltigungs-Storyline von Zofe Anna. Dass Serien allzu oft Vergewaltigungen als plot device für den dramatischen und brutalen Effekt missbrauchen wurde in den letzten Jahren viel diskutiert (siehe beispielsweise Game of Thrones), weswegen ich jetzt auch nicht im Detail darauf eingehe. Es ist auch nicht ganz konsequent von mir, ausgerechnet bei Downton Abbey die Grenze zu ziehen, bei anderen Serien habe ich da mit knirschenden Zähnen weitergeguckt (siehe beispielsweise Game of Thrones). Aber bei Downton war ich einfach SO MÜDE. Die Figur Anna wurde zum Spielball einer Storyline gemacht, nachdem sie schon jahrelang in Demut auf den Mann ihres Herzens gewartet und gleichzeitig als treue Ratgeberin ihrer Ladyschaft Mary zur Seite gestanden hatte. Ich war feministisch empört – aber ich liebte auch einfach die Figur und hatte keine Lust mehr, ihr beim Leiden zuzusehen.



Vermutlich werde ich Downton Abbey noch mal irgendwann zu Ende gucken, allein wegen Maggie Smith. Schluss machen hin oder her: für ihre Figur muss man der Serie doch zutiefst dankbar sein!


#

Juliane: The Mindy Project, Grey’s Anatomy und House of Cards

Eine Frau um die dreißig sprengt die Hochzeitsparty ihres Ex-Freunds, verlässt das Fest betrunken auf einem Fahrrad und fällt mitsamt Paillettenkleid in einen Pool.

What’s not to love?

Als ich den Pilot von The Mindy Project sah, hatte er vieles, was mein Serienherz erfreut. Sarkastische, schnelle Wortwechsel. Eine weibliche Hauptfigur mit moralischen Tiefpunkten (in der Hochzeitsansprache auf besagter Party fragt sie die Gäste, ob man sicher sei, dass die aus Serbien stammende Braut keine Kriegsverbrecherin sei) und mit Mindy Kaling eine Show-Erfinderin und Hauptdarstellerin, die weder qua Geburt, noch qua Ausbildung den Hollywood-Weg in die Wiege bekommen gelegt hatte.



Sechs Jahre später lief kürzlich die letzte Folge der Serie. Während Fans auf der ganzen Welt auf Twitter mitfieberten und der Ausstatter der Show die hunderten Outfits der Hauptdarstellerin auf Instagram Revue passieren lässt, sollte ich etwas wie Nostalgie fühlen. Die Art von Gefühl, die man hat, wenn ein kleiner Alltagstrost das Leben verlässt oder zumindest kein neues Futter mehr anbietet. Stattdessen aber fühle ich: Nichts. Keine FOMO, weil ich die letzte Folge noch nicht gesehen habe. Keinen Wehmut. Ich realisiere, weil ich eigentlich seit über einem Jahr weiß: Ich habe mit einer ehemaligen Lieblingsserie Schluss gemacht.

Aber warum? Lag’s an ihr oder an mir?

Wahrscheinlich haben wir uns auseinandergelebt.

Gründe, dich von einer Serie scheiden zu lassen

Für mich sind es, bei Lichte betrachtet, drei Hauptgründe, die mich grundsätzlich dazu bringen, den Schlussstrich unter eine Serienliebe zu ziehen:

  1. Die Serie dreht sich um immer wieder dieselben Konflikte – ein Paar, das einander nicht findet; ein Konflikt zwischen Protagonist*innen, der immer wieder aufbricht, ein*e Antagonist*in, die nicht sterben will. Mit anderen Worten: Es passiert zu wenig.
  2. Die Serie verschießt in einer Staffel Handlung für 12 Staffeln und muss Folge um Folge extremere Erzählstränge entwickeln, um ihre Zuschauer*innen bei der Stange zu halten. Hirntumor bei Person 1, gefolgt von Geiselnahme im Krankenhaus, abgelöst von Epidemie in der Stadt, getoppt von Alieninvasion. Nach einer Staffel bist du so erschöpft, dass du dir nicht vorstellen kannst, wie es bitte weitergehen soll und hörst aus reiner Ausgelaugtheit auf zu folgen. Mit anderen Worten: Es passiert zu viel.
  3. Die Umstände außerhalb der Serie machen es unmöglich, unbefangen mitzufiebern.

The Mindy Project ist für mich ein klarer Fall für Kategorie 1. Schon ab der ersten Episode der Serie war klar, dass ein altes “Gegensätze ziehen sich an”-Thema romantischer Komödien Anwendung findet, und zwar in Gestalt der sich angiftenden Hauptpersonen Mindy Lahiri und Danny Castellano. Das wird lange unterhaltsam erzählt, inklusive einer rührenden Tanzszene, die als eine nostalgische Referenz an die frühesten 2000er mein Herz höher schlagen ließ.



Aber irgendwann – ein gemeinsames Kind und einen konstruierten Konflikt später war die Luft raus. Zumindest für mich. Der Grund: Danny will Mindy zwingen, zugunsten der Familie kürzer zu treten, woraufhin sie sich von ihm trennt, um wieder als die Single-Mindy der ersten Staffeln in neue romantische Verwicklungen zu geraten. Dannys Verhalten wirkte auf mich aufgesetzt und nicht “in character”, denn in der Serie kommt seine Figur selbst aus einer Familie mit alleinerziehender Mutter, die gearbeitet hat UND Danny hat Mindy überhaupt nur über ihre Berufstätigkeit kennengelernt. Für mich wirkte seine plötzliche Arschlochhaftigkeit so, als wollten die Autor_innen das unvermeidliche Happy End noch ein, zwei Staffeln hinauszögern. Das ließ mich aussteigen.

Was ich der Serie aber immer noch hoch anrechne ist, dass sie als erste US-Comedy von einer Woman of Color, deren Eltern aus Südostasien in die USA gekommen sind, erfunden, geschrieben und maßgeblich als Hauptdarstellerin getragen wurde. Kudos, Mindy Kaling.

Ein Fall für Trennungsgrund 2 war für mich Grey’s Anatomy. Wie viele Nerven und Taschentücher darf eine Serienstaffel kosten, bevor man sich von der ganzen Serie verabschiedet? One Night Stand mit dem Kollegen, der sich zur Affäre entwickelt. Diverse Tumore. Mehr als eine Figur mit dunkler Vergangenheit. Alzheimer in der Familie. Heimliche Verliebtheit und eine Schwangerschaft. Und das gefühlt alles bis zur ersten Werbeunterbrechung. Darfs auch ein bisschen weniger sein?

Verglichen mit Emergency Room – als klassische Krankenhausserie vom Set Up her ähnlich, was die Verquickung von Krankheitsschicksalen und Herzschmerz angeht – hatte ich den Eindruck, Grey’s Anatomy erzählt viel mehr Geschichten auf einmal, allerdings für mich nicht darin resultierend, dass ich mich länger für die Figuren interessierte. Im Gegenteil. Grey’s Anatomy war für mich wie ein Klassentreffen, auf dem im Schnelldurchlauf ein Dutzend Leben mit allen Ups und Downs erzählt werden: Möglicherweise interessant, aber nur in kleinen Dosen genießbar.



Wenn die Grenze zwischen Realität und Fiktion ausbleicht

Was ist mit dem dritten Trennungsgrund? Den erlebe ich gerade leibhaftig am Beispiel von House of Cards. 2013 begann die Serie, die viele Zuschauer_innen begeisterte, darunter mich, und map. Und jetzt? Habe ich, zusammen mit dem Rest der Weltöffentlichkeit, erfahren, dass Dutzende Männer Kevin Spacey beschuldigen, sie sexuell belästigt zu haben. Der Schauspieler Anthony Rapp sagte, Spacey habe ihn als 14jährigen sexuell genötigt. Andere Betroffene wie Harry Dreyfuss (Sohn des Schauspielers Richard Dreyfuss) berichten, Spacey habe seine Machtposition ausgenutzt, um sie zu belästigen. Über Jahrzehnte und im Rahmen unterschiedlicher beruflicher Konstellationen sei dies immer wieder vorgekommen, sagen die Männer. Beispielsweise am Old Vic Theater, das Spacey bis 2015 leitete. Dort sei Spaceys Verhalten gar ein offenes Geheimnis gewesen.

Nicht nur die mannigfaltigen, Jahrzehnte-umspannenden Anschuldigungen machten mich wütend auf Spacey, sondern auch die Art, wie er darauf reagierte. Denn er verband seine Entschuldigung bei Anthony Rapp mit seinem Coming Out als homosexueller Mann. Damit tat Spacey so (oder erlaubte zumindest die Schlussfolgerung), als hätten seine Taten etwas mit seiner sexuellen Identität zu tun und verfestigte fürchterliche Vorurteile, die es gegenüber schwulen Männern gibt. Viele Menschen kritisierten Spacey dafür . Netflix legte erst die Produktion neuer House of Cards-Folgen mit Spacey auf Eis, dann verkündete es das Ende der Serie. Hat die Plattform damit vorweggenommen, was der Serie aufgrund fallender Zuschauer_innenzahlen ohnehin geblüht hätte?



Ich weiß es nicht. Aber zumindest mir haben die Anschuldigungen gegen Spacey und die Tat, die er gestanden hat, unmöglich gemacht, die Serie weiter zu gucken. Für mich ist es so, als sei der Abstand zwischen Fiktion und Realität ausgelöscht. Warum noch der Fiktion folgen? Frank Underwood, der gewissenlose, skrupellose Täter, für den Macht ein Selbstzweck ist und Kevin Spacey, der Schauspieler, der als 26jähriger einen 14jährigen Jungen sexuell nötigte, nur um sich Jahre später perfide damit rauszureden, dass er homosexuell sei – das ist mir einfach zu viel, als dass ich noch unbefangen zuschauen könnte. Also der Schlussstrich.

Und es scheint, als sei es nicht der letzte. In den letzten zwei Tagen haben zwei Frauen Vorwürfe gegen Jeffrey Tambor erhoben, sie sexuell belästigt zu haben. Der Transparent-Darsteller habe mindestens zwei Frauen am Set sexuell belästigt. Tambor streitet die Vorwürfe ab. Mittlerweile steht fest, dass er Transparent verlässt. Unklar ist, wie seine Zukunft in einer meiner absoluten Lieblingsserien, Arrested Development, aussieht. Wird sie auch auf meinem Serienfriedhof landen? Im Lichte dessen, was derzeit über die Produktionsbedingungen in Hollywood, nicht nur unter Harvey Weinstein, rauskommt, ist es wahrscheinlich.

Anne: Doctor Who

Nach einer kurzen Warmwerdephase ging es mir mit dem Doctor ziemlich bald wie bei diesem einen Song der Thompson Twins: „Doctor! Doctor! Can’t you see I’m burning, burning. Oh Doctor! Doctor! Is this love I’m feeling?“

Oh, yes it was! Ich stieg mit Doctor 11 ein (und allein seine Rede an die Atraxi wird für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben), bald schon reiste ich aber genauso in seine Vergangenheit (Time travel joke, get it?), verknallte mich nicht nur in seine früheren Inkarnationen (NUMBER 10 FOREVER), sondern auch in die Companions (DONNA FOREVER!) und als der Reboot nicht mehr genug war, ging es noch weiter zurück. Ich podcastete, reiste auf den Spuren des Doctors in Wales (#whocation) und war zu dem geworden, was sich Whovian nennt.

what? there’s something behind me you say? #whocation

A post shared by marthadear (@marthadear) on


Doch leider konnte diese innige Fan-Liebe nicht darüber hinwegtäuschen, dass Doctor Who mit Steven Moffat nicht nur einen anderen Showrunner, sondern auch eine ordentliche Portion von dessen Sexismus bekommen hatte. Außerdem wurde über den Verlauf der Show sichtbar, dass Moffat eher ein One Trick Pony ist.

So schrieb er Frauencharaktere (von Moffat stets nur „Mädchen“ genannt), die zwar auch cool sein konnten, aber am Ende doch kaum in die Tiefe gingen und sowieso nur auf Männer warteten. Ständig sahen wir gefühlt dieselben drei Plots und Charaktere recycelt, die wir doch schon kannten. Und schließlich bekamen wir immer wieder über eine gefühlte Ewigkeit und mit großem Brimborium aufgebaute mystische Rätsel präsentiert, deren heiß erwartete Auflösung sich dann anfühlte, als hätte Moffat all die losen Enden seiner Geschichte zu einem Knäuel gewickelt und würde sie uns ins Gesicht schmeißen mit der Ansage „Ihr naiven Fans habt es nicht besser verdient“.

Leider ein Problem, das bei Moffat als Showrunner öfter IMMER (!) vorkommt. Wer dazu einen äußerst befriedigenden und zugleich analytischen Rant haben möchte, gönne sich bitte das Video „Sherlock Is Garbage, And Here’s Why“ (OH DON’T EVEN GET ME STARTED ON SHERLOCK). Ich weiß jedenfalls gar nicht mehr wie oft ich beim Anschauen in ein frenetisches „JA GENAU!“ ausgebrochen bin.

Kurzum: Meine Geduld war irgendwann mikroskopisch klein und als dann auch noch Peter Capaldi als neuer Doctor angekündigt wurde, war sie endgültig vorbei. Ich merkte einfach, wie hungrig ich danach war, dass all die vielfältigen Kreaturen die der Doctor auf seinen Reisen antraf, nicht nur ein lieblos geschriebener Nebencharakter mit Alien-Make-Up sein sollten, sondern schlicht in die DNA der Show eingeschrieben. Dabei weiß ich mittlerweile, dass ich eine von Moffat geschriebene Doktorin wohl eh nicht ertragen hätte. Aber insgesamt hatte ich einfach keine Lust mehr, ständig von einer Serie enttäuscht zu werden, deren Universen meine Welt waren – aber dann eben auch nicht.



Doch dann kam der 16. Juli 2017 und ich sah den Teaser für die 13. Inkarnation des Doctors:



Freudentränen! Gänsehaut! Die ängstliche Frage: Ist das wirklich wahr und nicht nur Fanfiction??

Mit der ersten Doktorin wird außerdem ein neuer Showrunner übernehmen: Chris Chibnall (Broadchurch), der sich auch gezielt für Jodie Whittaker entschieden und schon bei der ein oder anderen Doctor Who-Folge seine schreibenden Finger im Spiel hatte (und mit „42“ eine meiner Lieblingsfolgen geschrieben hat). Und klar, das bedeutet nicht, dass auch alle Probleme verschwinden, die ich zuletzt mit der Serie hatte, aber: A woman can dream?

Insofern hoffe ich gerade seeehr darauf, dass wir vielleicht einfach wieder zusammenkommen, Doctor Who und ich. Bis dahin kritzele ich verliebt Herzchen um Jodie Whittakers Doctor-Outfit und zähle die Tage bis zu unserem ersten richtigen Date in der TARDIS. <3



Eine Antwort zu “Schlussmachen mit der Lieblingsserie”

  1. surfguard sagt:

    Ich könnte noch einen Grund ergänzen: Die Skripte und/oder die Regie werden schlechter. So ging es mir bei den Walking Dead. Zusätzlich zu dem von euch als Punkt 1 genannten ständigen Wiederholungen der Storyline sank irgendwann für mich die Qualität der Dialoge ins Bodenlose und die Inszenierungen wurden immer platter. Am Ende tat der Ausstieg vor einem guten Jahr gar nicht mehr weh und ich habe ihn seitdem keine Minute lang bereut.