I am oldschool, Baby!

Foto , Public Domain , by MorbZ

Ich bin 44. Viele meiner Freunde und Freundinnen sind jünger als ich – ein Jahrzehnt oder gar mehr. Ich denke nur selten darüber nach, weiß von den meisten gar nicht genau, wie alt sie sind, weil es mir egal ist. Ich dachte bisher auch wenig über mein Alter nach.

Verstärkt machte ich mir vor rund einem Jahr darüber Gedanken, weil ich körperlich nicht mehr lange in der Lage sein werde, ein Kind zur Welt zu bringen und aus rein praktischen Gründen herausfinden wollte, ob ich denn eines möchte. (Mittlerweile weiß ich es ganz sicher: nein.)

Jüngst beschäftigte ich mich erneut mit meinem Alter, weil ich kein Travel&Work-Visum für Japan beantragen kann, denn dafür darf man höchstens 30 sein. Da wurde ich gewahr, dass mir nicht einmal mehr theoretisch alle Türen offen stehen. Auch ein Studium ist finanziell noch schwieriger geworden, weil ich mich selber krankenversichern und alles selbst, ohne staatlichen Kredit, finanzieren müsste.

Ganz selten überlege ich, ob es wohl unangemessen für mein Alter sein könnte, dass ich jeden Tag einen Pandabären-Glitzeraugen-Plastikring trage und mich am liebsten in rosa Kleidung hülle – um mich gleich darauf darüber zu ärgern, was “dem Alter angemessen” eigentlich sein soll und wieso ich in solchen Kategorien denke.

Ich bekomme häufig gesagt, dass man gar nicht merke, dass ich ‚bereits 44‘ sei. Ich freue mich darüber – doch mittlerweile fällt mir auf, dass damit sowohl jene, die das Kompliment aussprechen, als auch ich in die Falle oberflächlicher gesellschaftlicher Anforderungen tappen, mit denen wir sozialisiert wurden und von denen wir alle nach wie vor umgeben sind. Wie müsste ich denn sein, dass man mir anmerke, dass ich 44 bin? Faltiger, konservativer, interessiert an anderen Dingen?
Gleichzeitig zweifle ich nach solchen Komplimenten auch schon mal an meiner Reife: müsste ich mit 44 nicht viele Dinge anders machen? Ein ‚geregelteres‘ Leben führen? Karriere gemacht haben? Manche Konflikte souveräner handhaben? Mir aus bestimmten Dinge nichts mehr machen? Mir aus bestimmten Dingen etwas machen?

Ich tue fest nichts, um jünger auszusehen – bis auf das Färben meiner Haare. Ich traue mich nicht, das Grau mit Hilfe sonderbarer Strähnen ans Licht wachsen zu lassen, und ich habe Angst vor dem Endergebnis. Ich färbe meine Haare seit drei Jahrzehnten und hell war es dabei lediglich ein einziges Mal, nur für kurze Zeit: Ich sehe als Blondine aus wie der Tod. Wenn die Haare bereits vollständig weiß wären, verhielte ich mich dennoch anders. Dann würde ich alles daran setzen, sie stets in hellem Rosa zu halten.

#NOTMYHASHTAGS

Vor kurzem gab es den Hashtag #frauenueber30, bei dem Frauen Fotos von sich online stellten, um zu zeigen, dass sie auch in diesem Alter noch toll sind. Er wurde von Helena ohne konzeptionellen Überbau ins Leben gerufen und ist ja ansich eine empowernde Sache, wenn man Anfang 30 mit seinem Aussehen und dem Älterwerden Probleme hat. Mich bestürzten einige Tweets jedoch, denn mit Dreißig haben Frauen doch in der Regel die zweite Hälfte ihres Lebens noch vor sich. Ich stelle es mir schrecklich vor, sich währenddessen die ganze Zeit alt zu fühlen.
Ja, genau so bezeichneten sich unter dem Hashtag einige Frauen in den Dreißigern: als alt.

Ein weiterer mutmachender Versuch war die Twitter-Aktion #zeigteurelachfalten, bei der Menschen ihre Lachfalten fotografierten und online stellten. Ich hörte auf, die Tweets dazu weiter zu verfolgen, nachdem mehrere Frauen Fotos von ihren nicht vorhandenen Lachfalten zusammen mit kokettierenden Worten veröffentlichten.

Man verstehe mich nicht falsch: solche Aktionen sind nicht per se schlecht und ich bin mir sicher, dass sich viele Menschen dadurch ermutigt fühlen. Aber das reicht nicht, wenn wir ansonsten in den Medien nur mit jungen Gesichtern und jungen Körpern konfrontiert werden und über jene, die mittlerweile nicht mehr jung sind, sofort geurteilt wird. (Zu faltig, zu viel Botox, zu dick, zu schlaff, zu unsouverän hinsichtlich des Alters, zu gefärbt, zu grau, usw.)


FAMILIE

Was mich auf bestürzende Weise über mein Alter nachdenken lässt, ist das Altern meiner Eltern und das jener Omi, die als Einzige ihrer Generation in meiner Familie noch lebt. Wir sprechen bei allen Begegnungen irgendwann über Krankheiten, Vorsorgeuntersuchungen, Rentenabsicherung, Erbschaftsregelungen, Patientenverfügungen und Pflegekonzepte.

Weil ich meine Eltern nicht so häufig sehe, erschrecke ich im ersten Moment des Wiederaufeinandertreffens immer ein bisschen. In meiner Erinnerung sind sowohl Vater als auch Mutter stets jünger, entsprechen vielmehr jenem diffusen Bild, das sich ergibt, wenn man all die mit ihnen verbundenen Erinnerungen übereinander legt. Wir haben großes Glück: Niemand ist ernsthaft krank und allen geht es gut.

Ich bekomme also gerade erst Schnipsel der Vergänglichkeit zu packen. Zum Beispiel, wenn sich ein Elternteil Dinge nicht mehr so gut merken kann, wir Dialoge vom Vortag noch einmal führen oder das Interesse an bestimmten Sachen nachgelassen hat. Dann bekomme ich Angst vor dem Älterwerden und dem Altsein. Auch, weil es bedeutet, irgendwann einmal ohne meine Eltern sein zu müssen. Wie sich das anfühlt, kann ich nur erahnen. Anfang der neunziger Jahre starb der zweite Mann meiner Mutter, an dem ich sehr hing und schon das war seinerzeit kaum zu ertragen.

Dass meine Eltern und ich so ein gutes Verhältnis zueinander haben, ist auch ein großes Glück – gepaart mit viel Arbeit, denn das war nicht immer so. Erst der gleichzeitige Mut, Dinge offen und ehrlich auszusprechen, sich verletzbar zu machen, einander zuzuhören und die unterschiedlichen Lebensweise zu akzeptieren, haben dazu geführt, dass es jetzt so gut läuft. Ich denke, dass unser Alter und unsere Lebenserfahrung dazu beigetragen haben.

POPKULTUR

Dass ich mich von vielen meiner Freundinnen und Freunde bezüglich des Alters unterscheide, merke ich an Fernsehsendungen, die ihre Kindheit geprägt haben. Entweder kenne ich sie gar nicht – oder ich kenne sie als jene, über die ich hinweg gezappt habe, weil ich nichts damit anfangen konnte. Sailormoon? Transformers? Ninja Turtles? Pfft.

Und dann ist da die Musiksozialisation. Mir fiel auf, dass ich zu der Hochzeit von Musikstücken, die mit ihrer Kindheit oder Teenagerzeit verknüpft sind, bereits ohne Eltern im Urlaub war, meine dritte eigene Wohnung bezogen oder die Uni und meine Heimatstadt längst hinter mir gelassen hatte. Ich habe zu dieser Zeit Drogen genommen, Kette geraucht und die meisten Lieder verachtet, weil sie nicht in der Spex oder der Groove, sondern in den Chartsregalen standen.

Meine Kindheit wurde von ganz anderen Musik-Stücken geprägt. Die meisten davon kennen meine jüngeren Freunde und Freundinnen selbstverständlich auch. Sie haben sie bereits als Oldies kennengelernt, aus dem Kontext gerissen. In Anlehnung an die Beiträge von Lena und Nicole habe ich ein paar jener prägenden Stücke und Erinnerungen zusammengetragen:


Wir haben damals die Band oft nachgespielt. Dann wurde mein orangerot lackiertes Bett zur Bühne, ich zog extra ein langes Kleid an, das meine Mutter mir genäht hatte, und wir legten los. Ich wollte immer Agnetha sein (deren Namen der Moderator im verlinkten Video nicht weiß), vermutlich, weil sie im Gegensatz zu mir blonde lange Haare hatte. Den Eurovision Song Contest, den sie 1974 mit Waterloo gewannen, hatte ich allerdings nicht gesehen. Ich bin erst 1979 eingestiegen, als Israel mit Hallelujah den ersten Platz belegte und ich vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben richtig lange auf war.
 


Über meinem Bett hingen mehrere Bilder aus dem Film Grease. Ich hatte ihn selbstverständlich nicht gesehen, dazu war ich viel zu jung, aber ich kannte das Musikstück „You’re the one that I want“ und hätte zu gerne gewusst, was es mit den vielen Fotos genau auf sich hatte. Häufiger konfrontiert wurde ich jedoch mit der eingedeutschten Version, die schon damals kaum zu ertragen war.
 


Ich liebte das Stück von Blondie und wenn meine Mutter mich mit in die Stadt nahm, konnte sie immer ungestört bei C&A nach Kleidung gucken, weil es dort eine Juke Box gab, bei der man Heart of Glass auswählen konnte – was ich dann immer gleich mehrmals hintereinander tat. Viele Jahre später, bei Blondies Revival in den Neunzigern, arbeitete ich in einem CD-Laden, wo sie Autogramme gab. Das fand ich sehr aufregend, aber ihre alte Musik gefällt mir heute noch besser.
 


Ich hatte eine Schallplatte von Boney M., die ich sehr liebte und die sich vermutlich meine Eltern gekauft hatten. Das Album hieß Nightflight to Venus und die Band war auf allen Cover-Fotos fast nackt und mit Ketten behangen. Wir wir neulich beim Karaoke festgestellt haben, kann man Rasputin wirklich gut singen – aber das Stück ist aus heutiger Sicht inhaltlich geradezu ein Desaster.
 


Es gab seinerzeit eine TV-Sendung, die Telespiele hieß. Sie wurde von Thomas Gottschalk moderiert und hatte zum Inhalt, dass zwei Menschen per Telefon gegeneinander Pong spielten. Damit die Spielfigur sich nach oben bewegte, mussten die Teilnehmenden mit vorher festgelegten Gegenständen Krach machen, auf den dann die Spielfigur je nach Intensität reagierte. Wer gewann, dessen am Anfang genannter Musikvideowunsch wurde erfüllt. Hier sah ich zum ersten Mal Babooskha von Kate Bush. Obwohl ich erst zehn oder elf war, hatten das Video und das Lied für mich etwas sehr Sexuelles, das mich anzog – und so geht es mir heute noch.
 


Die Musik der ersten beiden Alben von Nena ist sehr stark mit meiner Pubertät verknüpft. Wegen ihr ging ich zum ersten Mal auf ein Popkonzert – mit einem Notizblöcklein in der Tasche, für den Fall, dass sie mir ein Autogramm geben würde. Sie war das Role Model für mich. Meine Eltern mussten meine Nena-Performances über sich ergehen lassen und als Nena bei einem Auftritt einmal besonders stark geschminkt war, konnte mich die elterliche Aussage „Die hat bestimmt Drogen genommen!“ nicht von meiner Zuneigung abhalten. Stattdessen bezichtigte ich die Eltern der Lüge. Die ersten beiden Alben höre ich heute noch mindestens ein Mal im Jahr ein paar Tage lang am Stück, wobei es mir hier gerade nicht die Hits angetan haben.
 


Das melancholische Gefühl der Achtziger Jahre und meiner Pubertät wird am besten durch Kim Wildes Album Select zum Ausdruck gebracht. Ich höre es wirklich heute noch häufig und habe es immer mit dabei. Kim Wilde verehrte ich auf eine andere Weise als Nena. Sie war Engländerin und viel unerreichbarer. Bis heute war ich nie auf einem Konzert von ihr.

Wenn mir Anfang der Achtziger Jahre jemand gesagt hätte, dass meine Heldinnen von damals im nächsten Jahrtausend gemeinsame Sache machten, hätte ich höchstens „Willst du mich verarschen?“ geantwortet.
 


Ich habe mit diesem Stück den ersten großen Liebeskummer ausgelebt, denn die Beziehung war gerade nach drei Monaten zu Ende gewesen, als der Film in die Kinos und das Lied in die Charts kam. Ich hatte den Text auf die Plattenhülle geklebt und nutzte die Wiederholungsfunktion des Plattenspielers, so dass ich stundenlang apathisch im Bett liegen und dieses Lied hören konnte.
Ich möchte mich rückblickend dafür bei meiner Mutter entschuldigen.

EPILOG

Ich hatte in letzter Zeit unterschiedliche Text-Ideen, die letztendlich alle mit dem Thema Alter zusammenhingen. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, nur diesen einen, vielleicht unzusammenhängenden Text zu schreiben. Ich tat dies, weil ich mich bisher nur in Gedankenkreisen um das Thema herumbewege, es nur immer mal wieder streife oder von ihm berührt werde. Ich weiß nicht genau, wie meine Gefühle gegenüber dem eigenen Alter, dem Älterwerden sind, merke nur, dass sie offenbar anders sind als bei vielen. Dies ist also erst ein Anfang einer persönlichen Auseinandersetzung. Ich freue mich sehr über Anregungen und Gedanken – vor allem von Menschen, die älter sind als ich.

Übrigens: Ihr könnt dafür sorgen, dass Kleinerdrei den diesjährigen Grimme Online Award erhält. Wir freuen uns sehr, wenn ihr hier für uns abstimmt. <3

14 Antworten zu “I am oldschool, Baby!”

  1. steffi sagt:

    ich habe gerade von deinem „Treffen im Kreuzberger Café mit Kind im Hochstuhl/auf dem Schoss“ gelesen und musste lächeln. schön geschrieben, „frau“ halt (die evolution läßt grüßen)! ich bin zwar etwas(!) jünger, kommentiere aber trotzdem und hoffe das ist ok ;0)
    evolution hin oder her: über das alter (und das „wie“ lebe ich mein leben) nachdenken und sich dabei in eine schublade pressen (oder pressen lassen) macht auf Dauer wohl eher unglücklich, finde ich. „you are one of a kind“, es gibt dich nur einmal und was du aus deinem leben machst, passt nicht zwingend zu den vorstellungen/anforderungen … anderer. wichtig finde ich persönlich das man „lebt“, dieses eine leben nutzt (wie auch immer!) und am ende gehen kann mit einem „lächeln im gesicht“ – was auch immer dich lächeln läßt punkt!
    klar denkt man über das „wie“ werde ich alt nach und hofft, dass man vor allem gesund bleibt. beeinflussen kann man das leider nur bedingt… keep on going! lg steffi

  2. Silvia Bierbaum sagt:

    Bin im Dezember 50 Jahre geworden, seit dem beschäftigt mich der Inhalt meines Kleiderschranks auf neue Weise. Aus: http://diekleidermacherin.jimdo.com/aus-dem-nähkästchen/

    Eine Dame von 50 Jahren…

    Angeregt durch Gespräche in meiner Nähgruppe und das Lesen einiger „Fachbücher“ zum Thema „Stil und Alter“ fand ich es an der Zeit, das Nähen noch mal von einer anderen Seite zu beleuchten. So kurz knapp vor 50 stellen sich mir – plötzlich und unerwartet – ganz neue Fragen.

    Was mir immer stand, steht mir nicht mehr. Was vor 2 Jahren noch mein Lieblings-Outfit war, fühlt sich jetzt an, wie eine Verkleidung. Die Ursachenforschung ergab: es muß am Alter liegen…

    Mein Kleiderschrank wird 50!

    Nicht viele Frauen vor uns standen vor so vielen Fragen, wie wir es heute tun. Der gut situierten Frau in Mitteleuropa stehen viele Möglichkeiten offen. Die Rollenbilder verschwimmen. Unsere Rolle als Frau 50 plus ist nicht mehr so festgelegt, wie sie das vor 30 Jahren noch wahr. Die Kittelschürze darf am Haken bleiben. Wir stehen im Leben, viele haben einen Beruf und eigenes Geld. Wir können teilhaben, woran immer wir wollen. Sind wir unabhängig? Soweit man das zwischen Beruf und Kindern, alten Eltern und „anderen Verpflichtungen“ sein kann, wohl schon. Unabhängiger jedenfalls als die 50er vor 30 Jahren es waren. Ich rieche Freiheit und das gefällt mir richtig gut. Andererseits: wo Licht ist, ist auch Schatten. Wenn uns kaum noch etwas vorgegeben wird, müssen wir unseren Weg selber finden. Was wir anziehen, was wir tun, was wir für angemessen für unser Alter halten: Wir haben die Wahl!
    Mit 50 versuchen wie 30 (naja 40) auszusehen? Wir könnten es zumindest versuchen: Die Kleidung, die Ernährung und die „Nachhilfe“ stünden zur Verfügung… Alles scheint zu gehen, oder?

    Aber in Würde die Schwelle zum Alter zu überschreiten, ist ein ganz anderes Thema. Durch das veränderte Gefühl für sich selbst, das erste deutlich sichtbare Altern, ist es wirklich an der Zeit auf die Suche zu gehen. Es wird ein Prozess sein, der seine Zeit braucht.

    Nähtechnisch eine Zeit der Experimente… Ich habe zur Zeit einen Hang zum „Trutschigen“ – 30er Jahre Retro! Im Januar habe ich meinen Kleiderschrank fast leer geräumt und nun nähe ich mich einer neuen, altersgerechten Garderobe entgegen. Nie zuvor im Leben, war das Überschreiten einer Altersgrenze so deutlich zu sehen und brachte so viele Veränderungen mit sich, wie das Überschreiten der magischen „50“. Ich habe bei einer Bloggerin gelesen, dass sie sich selbst auf Fotos nicht erkennt. Ich weiß nicht, ob das bei ihr neu ist, ein Phänomen der 50er? Bei mir ist es so. Innen ist das Gefühl der 40 noch sehr ähnlich, aber die äußerlichen Veränderungen sind enorm. Ich muss lange in den Spiegel schauen um mich zu erkennen. Bin das ich? Greta Garbo hat sich mit 40 zurückgezogen und ihr Gesicht nicht mehr fotografieren lassen… Jetzt weiß ich erst wirklich, warum.

    Frauen in den Wechseljahren machen große Veränderungen durch. Die Seele, der Körper, der Geist. Alles ist im Fluss, fast wie in der Pubertät, und muss sich neu finden. Das Gewebe wird weicher. Ja auch das. Frauen in den Wechseljahren bekommen mehr Mitte. (Aber auch mehr Stand!) Man müsse sein Alter akzeptieren ist leicht gesagt, solange es einen nicht betrifft. Der Moment vor dem Spiegel, wo man sich fragt, „Bin das ich?“ wird kommen. Und dann gilt es.

    Zwischen 40 und 50 Jahren verläuft der Alterungsprozess rasant. Bei mir wurden zwischen 42 und 45 Jahren einige Schalter umgelegt, von denen ich vorher gar nicht wußte, dass ich sie habe… Zu diesen Prozessen gehört das „sich fremd sein“, aber auch das „sich neu suchen, neu finden“. Das betrifft auch die Kleidung und den Stil. Ich probiere aus, was mir jetzt steht, was mein Stil werden will… Es ist wirklich ein Prozess, der durchlebt werden will. Da kann niemand raten. Mit Ende 40 ist keine mehr so, wie mit Anfang 40, obwohl es doch gar nicht so lange her ist.
    Meine Kleidung soll diesen Veränderungen Rechnung tragen.

    Der Kleidungsstil verändert sich im Laufe des Lebens immer wieder.
    Die 20er:
    Von Trend zu Trend hüpfen, provozieren, herausstechen wollen, experimentieren, es gibt (fast) keine Grenzen.

    Die 30er:
    Erwachsen geworden, Entwicklung von Vorlieben für bestimmte Stilrichtungen, ebenso Sinn für Qualität. Dazu kommt der Stand im Beruf, die Familie, mit speziellen Anforderungen an die Kleidung.

    Die 40er:
    Plötzlich ist das, was für die Jahre vorher richtig war, nicht mehr so passend. Die Kleidung und die Farben werden klassischer. Eine Dekade der Übergänge.

    Und was trägt und näht die Frau mit 50?
    Es gibt für uns keine verbindlichen, allgemein gültigen Regeln mehr. Jede kann alles tragen! Aber sollte auch jede alles tragen??? Ich trete hier einen Schritt zurück. Ich MÖCHTE nicht mehr alles tragen.

    Ein paar Regeln kann im Moment ich für meinen altersgerechten Kleiderschrank aufstellen:
    Trends nehme ich insgesamt wahr. Mehr so als Ganzes, richtungsweisend. Meine Kleidung soll keine Trends mehr nachahmen, aber langweilig soll sie eben auch nicht sein.
    Bequemlichkeit wird immer wichtiger.
    Keine überladenden Schnitte mehr, keinen Schnick-Schnack, keine Spielereien, keine extremen Schnitte. (Mir fallen spontan so etwa 2 Näherinnen ein, die im Bereich 50plus wirklich gut „Schnick-Schnack“ tragen können… Beide haben ein echtes Händchen dafür. Die nehme ich gedanklich jetzt mal raus. Ausnahmen bestätigen ja die Regel.) Grundsätzlich gilt eher: weniger ist mehr.
    Die Linie soll einfach und klar sein. Gerade und schnörkellos.
    Der Körper wird definitiv immer weicher (und das ist erst der Anfang!). Daher ist es wichtig, das die Stoffe mehr Festigkeit und Struktur haben.

    Ein paar „no-gos“ gibt es für mich auch:
    T-shirts mit Logos oder Sprüchen sind Tabu!
    Kurze Röcke überlasse ich ganz nonchalant den jüngeren Frauen.
    Bunte, witzige Strumpfhosen.
    Superenge Jeans.
    Freie Haut. Ab 30° C trage ich tatsächlich Tops zur Hose oder Kleider ohne Ärmel. Ansonsten gilt: die Zeit viel Haut zu zeigen ist vorbei!
    Sichtbare BH-Träger? Eher nicht mehr.

    Ich denke solche Basis-Regeln gelten für Gr. 36 ebenso, wie für Gr. 60. Das Alter und das Altern ist keine Frage der Konfektionsgröße.

    Es gilt die Veränderungen ins Leben und Nähen zu integrieren. Nicht mehr und nicht weniger…

    • ruhepuls sagt:

      liebe silvia, danke für den langen, wunderschönen text. ich beginne gerade erst zu ahnen, dass irgendetwas anders werden wird in den nächsten jahren. ich dachte mir schon, dass die diskrepanz in zehn jahren zu den freunden und freundinnen womöglich größer sein wird als jetzt.

      ich werde nachher mal in ruhe dein blog anschauen, danke für den link. herzlichst, maike

  3. Barbara sagt:

    Danke, Maike, kann ich so alles unterschreiben (bin ebenfalls 44) – auch wenn ich andere Musik als prägend empfand:) (Spontan fällt mir ein: The Cure, Depeche Mode, Marillion, Tears for Fears, Eurthymics, Alan Parsons Project, Spandau Ballet, Ultravox, Alphaville (FOREVER YOUNG:D) ein…) Aber sonst: Dito. Nur, dass das Alter_n_ für mich seit letztem Jahr tatsächlich ein emotional brisantes Thema ist – wegen der rapide schwindenden Gesundheit meiner Mutter, die eigentlich noch gar nicht soooo alt ist (71). Meine Antwort darauf: Carpe diem – jetzt erst recht. Ich kenne im übrigen so tolle Frauen 50+, die mit mir in den Clubs abrocken, dass ich nicht wirklich Sorge trage, dass unsere Generation irgendwie per Gesetz verpflichtet ist, trutschig zu werden:). Hm. Alt fühle ich mich tatsächlich absolut nicht, ich bin nur manchmal für einen Moment geschockt, dass es Leute gibt, die nach der Wende geboren wurden und tatsächlich schon den Führerschein haben (war das nicht erst neulich?:)) – oder dass es 20 Jahre her ist, dass ich in Wien studiert habe. Huch!:) Ich bin ja quasi schon im Zeitzeuginnen-Status und kann bei Guido Knopp interviewt werden! Fühle mich aber irgendwie immer noch wie Ende 20. Was will ich eigentlich mal werden, wenn ich groß bin?;) Mein Lebensgefühl ist eher: Es kann sich viel ändern und ich bin neugierig auf alles Neue, was ich lerne und erlebe (und ja, ich weiß schon, alle Türen stehen nicht mehr offen. Den Nobelpreis für Physik werde ich nicht mehr kriegen können – aber meinen Roman kann ich noch zu Ende schreiben!) Und wenn man sich dieses Gefühl von Neugier und Offenheit für Veränderungen erhält, ist es egal, was für ein Geburtsjahr im Pass steht. Amen.:)

    • ruhepuls sagt:

      liebe barbara, danke für die worte. (ich wurde natürlich auch noch von anderer musik geprägt und habe zeitlich recht früh mit dem aufzählen aufgehört. depeche mode z,b. haben mich sehr, sehr lange begleitet, spandau ballet höre ich heute noch ab und zu und die eurythmics waren die ersten, für deren konzert ich richtig viel geld ausgab, als sie sich in den neunzigern wieder zusammen taten..)

      was will ich einmal werden, wenn ich groß bin? denke ich auch ständig und vielleicht ist das unser glück, dass wir hier viel freier sind als die generation nach uns, die sich am besten bereits schon während des abis darauf festgelegt hat, was sie werden will/muss.

  4. almut sagt:

    Hallo Maike,
    danke für den Text und das Nachdenken, das er auslöst. Ich bin auch 1970 geboren, höre gerade das LaBoom-Lied in Erinnerung an aufregendes Blues-Tanzen in der Stadtteil-Disco – Video und Sänger hatte ich bis eben nie gesehen :)
    Mein Alter spielt für mich sehr häufig eine Rolle, da ich durch meine drei Kinder immer wieder an mein eigenes Kindsein und Momente mit meiner Mutter / meinen Eltern erinnert werde. Ich kann mich an sehr viele Details meiner eigenen Kindheit erinnern, an die Gefühle in bestimmten Momenten (Wie fühlt sich das an, einen Fuß vorzustrecken, Mutter kniet sich zu mir runter, plötzlich ihre Schultern und Haare auf meiner Höhe, sie bindet meinen Schuh zu u.v.ä.m.). Erlebe ich solche Szenen aus der nun Mutter-Perspektive starte ich ständig *schwupps* eine Zeitreise zurück und wieder ins Jetzt. Ich vergleiche, wie es mir damals ging, mit dem, was meine Kinder jetzt wohl empfinden, springe hin und her zwischen den Perspektiven: Kind sein – Mutter sein; Größer/Erwachsen werden/mehr können vs. Älter werden/verlernen/weniger können. Kind sein + Mutter erleben – Mutter sein + Kinder-Wahrnehmungen aus beiden Perspektiven. Ich KANN gar nicht anders, als ständig über mein Alter und die unterschiedlichen Arten, die Welt zu sehen, nachzudenken. Das ist oft total spannend, aber auch nervig oder traurig.

    • ruhepuls sagt:

      liebe almut, ich habe gerade in der zeit, als ich versucht habe, herauszufinden, ob ich ein kind möchte, daran gedacht, dass ein dieses bestimmt ständig meine eigenen kindheitserinnerungen wieder hervorrufen würde und jene perspektivwechsel mit sich bringen würde. du hast mir das noch einmal sehr schön vor augen geführt. nun kann ich hoffen, dass ich vielleicht wenigstens ab und zu mit einem anderen kind die möglchkeit habe, so in die vergangenheit und auch auf mich im hier und jetzt zu gucken. dankeschön.

  5. @cassionetta sagt:

    Maike,
    ich glaube daran, dass diese Alterskonzepte zu einem Großteil Unfug sind. Auf dem Papier bin ich 20 Jahre jünger als du, fühle und fühlte mich aber schon immer unter (wesentlich) älteren Menschen sehr viel wohler. Mit Teenies und auch mit Mittzwanzigern kann ich nicht so wahnsinnig viel anfangen. Natürlich wirkt das auch ausgrenzend in der eigenen Altersgruppe, die Frage ist, ob das ein Drama ist.
    Diese Charakterzüge, die bestimmten Lebensaltern zugeschrieben werden, mögen meinetwegen verstärkt zu dieser Zeit auftreten; andererseits gibt es ja auch Grundkonstanten im Leben(sgefühl), bei manchen stärker und bei anderen weniger stark ausgeprägt. Was soll’s? Hauptsache man macht das, was einen selbst glücklich macht.

  6. Tim sagt:

    Statt übers Alter und vergangene Möglichkeiten nachzudenken, lieber mal in die Zukunft blicken. Macht aber mehr Mühe als sich den Erinnerungen hinzugeben. 44, gut. Nehmen wir mal Rente mit 67 an. Das heisst man kann noch 3 Jahre intensiv in Bachalor-Studium, Ausbildung oder andere Lebens-/Berufsqualifizierungen stecken, von deren Ergebnis man noch 20 Jahre zehren kann oder sogar muss. Klar wird das schwierig, weil die Gesellschaft auf Patchwork-Biographien und aktives Altern nicht eingestellt ist.

    • ruhepuls sagt:

      tim, interessant, dass du denkst, ich und hinge in der vergangenheit und machte mir um die zukunft keine gedanken. ich habe erst letzte woche konrekt durchgerechnet und abgewägt, ob ich japanologie studieren kann/will und mich hier für andere wege entschieden. ja, es ist alles nicht so einfach und dann muss man andere möglichkeiten finden und die suche ich. darum ging es in meinem text jedoch nicht.

  7. Hallo Maike! Ein schöner, nachdenklicher Text….

    Nun denn: ich werde diesen Sommer 60 und hab die Auseinandersetzung mit „Altern“ weitgehend hinter mir (kommen wird nur noch jene mit zunehmender Gebrechlichkeit, die uns alle irgendwann erwischt. Nachlassende Kräfte spürte ich schon ab Mitte/Ende 40…)

    Auch ich bin kinderlos (wollte es nie anders) und das ist aus meiner Sicht eine Erleichterung in Sachen Altern, da es etliche Rollenerwartungen erspart, die Kinder und Enkel mit sich bringen.

    Glück hatte ich auch mit meinem Geburtsjahr, denn meine „wilde Jugendzeit“ konnte ich in den 70gern und 80gern erleben – eine Zeit, in der noch nicht so ein „Mode-Druck“ und Schlankwahn herrschte wie heute. Ganz im Gegenteil waren wir konsumkritisch und hüllten uns in unauffällige Jeans, T- und Sweatshirts in blue und schwarz – eine Klamotten-(Un-)kultur, die ich einfach nie abgelegt habe, da ich mich nicht groß fürs Selbst-Styling interessiere (Ausnahmen waren immer nur mal ein paar Monate heftiger Verliebtheit). Meine Haare hab ich nur einmal mit 18 gefärbt und dann nie wieder – sie gehen in den letzten Jahren in hellgrau-blond, im Sommer in fast weiß über und mir gefällt das! Weil ich es viel zu selten zum Frisör schaffe, sind sie meist „zu lang für mein Alter“, aber das interessiert mich nicht und mein (14 Jahre jüngerer) Liebster findet sie gut.

    Mit den Wechseljahren ändern sich Körper, Gefühle und auch der Geist. Mein ganzes Leben lang hab ich mich als selbstbestimmte Person empfunden, die tut was sie will, sagt was sie denkt und die sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen lässt. Bin mir sicher, dass das auch heute noch von Menschen, die mich lange kennen, so bestätigt würde.

    ABER: erst mit den Wechseljahren hab‘ ich gemerkt, was WIRKLICHE GEISTIGE FREIHEIT ist!!! Alle Welt redet beim Thema „Wechseljahre“ von irgendwelchen Zipperlein, vom Nachlassen äußerer Attraktivität, von Verlusten aller Art. Total verrückt! Für mich war es unglaublich toll, zu bemerken, wie der „Schleier der Hormone“ von mir abfällt!! Ja, so hab ich es wirklich empfunden und nur gestaunt, dass ich diesen „Schleier“ im „Leben davor“ nie wirklich bemerkt hatte.

    Was meine ich damit? Es gibt eine Form des Sich-Beziehens auf andere, auf Partner, Freunde, geschätzte Autoritäten, auf „innere Stimmen“, mit denen ich wie selbstverständlich mein Leben lang – tatsächlich oder in Gedanken – Dialoge führte, um quasi das für mich Richtige, Gute, Wahre und Schöne heraus zu finden. Damit einher ging auch immer eine äußere Suche – als gäbe es da irgendwo großartige weise Frauen oder Männer, die es besser wüssten als ich. Vielerlei Weisheitsbücher bis hin zur Ratgeberliteratur lesen war eine Form dieser Suche – aber diese Haltung prägte auch ganz selbstverständlich das Alltagsverhalten. Meine Selbstsicherheit war (vor den Wechseljahren) nie wirklich bis ins tiefste Innere echt, denn es gab da immer diese zweifelnden, in Frage stellenden Stimmen, die ich – jeweils mit mehr oder weniger Mühe – irgendwie zum Schweigen bringen musste.

    Ein wichtiges Element dieser Seinsweise war auch das Selbstbild, das ich von mir hatte: immer bei den Guten, immer bemüht, alles richtig und möglichst perfekt, kontrolliert und unangreifbar zu machen, mutwillig blind gegenüber den eigenen Fehlern, Ecken und Kanten. Bekam dieses Selbstbild mal irgendwelche Risse, wollte ichs nicht wahrhaben und machte „die Umstände“ verantwortlich. Und da ich selber so mit mir umging, fiel es mir auch schwer, die Andersheit der Anderen gelassen zu tolerieren – bis hin zum in der Tendenz kritischen und „erzieherischen“ Umgang mit geliebten Partnern.

    Die Wechseljahre ERLÖSTEN mich von alledem! Der innere Dialog ist verstummt, ich suche nicht mehr nach Weisheit bei Fremden, sondern folge meiner Intuition, meiner Erfahrung, meinen Impulsen. Was ANDERE über mich meinen – sei es das Äußere oder meine Gedanken und Taten – interessiert mich nurmehr ganz sachlich als Feedback zum jeweiligen Thema. Es TRIFFT mich nicht, verunsichert mich nicht, denn ich bin mir ja meiner Selbst (inkl. „Fehler“) und meiner Handlungen ganz anders bewusst als früher. Gilt übrigens für Lob genauso wie für Tadel – oft sagt beides mehr über die Person aus, die sie äußert, als über mich.

    So erlebe ich seit Ende vierzig eine wunderbare Gelassenheit und große Freiheit. Wenn die Östrogene (der „Schleier“) runter fahren, erlebt frau erstmal einen Testosteron-Überschuss: innerer Kraftzuwachs, Mut, Risikobereitschaft, sich nochmal neu erfinden, allerlei erleben und wagen, was man bisher aus irgendwelchen Vorbehalten, Bedenken, Selbstbild-Problemen nicht in Betracht zog. Neue erotische Abenteuer, Phasen mit besonderer Freude am Sex…

    Mit den weiter fortschreitenden Jahren harmonisiert sich das dann wieder und frau empfindet sich in ruhigerem Fahrwasser, ohne etwas zu vermissen.

    Barbara schreibt in ihrem Kommentar:

    “ Ich kenne im übrigen so tolle Frauen 50+, die mit mir in den Clubs
    abrocken, dass ich nicht wirklich Sorge trage, dass unsere Generation
    irgendwie per Gesetz verpflichtet ist, trutschig zu werden:).“

    Wenn „truschig“ bedeutet, sich solche Events nicht mehr anzutun, dann bin ich GERNE truschig! :-) Die Interessen ändern sich und auch das, was Freude macht! Mich macht es heute richtig glücklich, wenn ich irgendwo nützlich sein, mit meiner Lebenserfahrung helfen kann – OHNE dass ich das irgendjemandem aufdrängen müsste oder wollte. Und ich hab einen Garten

    Mit das Schönste ist, die Andersheit der Anderen (auch des Partners) gelassen akzeptieren und oft sogar schätzen zu können. Meine Nächsten muss ich nicht mehr „erziehen“ bzw. ungefragt belehren, sondern nur jeweils die passende Nähe oder Distanz wählen. Das geht am besten, indem ich alleine wohne – ein Zustand, in dem ich mich „angekommen“ und glücklich fühle.

    Alles in allem: das Altern kann mehr Freiheit und viele neue Abenteuer bedeuten, doch ist die Voraussetzung dafür Offenheit für Veränderung, nicht Festhalten-wollen am Gewohnten, Emanzipation von Rollenerwartungen aller Art.

    Freu dich drauf!!!!

    • ruhepuls sagt:

      liebe barbara, danke für diese vielen worte, die mir eine sicht auf die wechseljahre geben, die ich so noch nicht kennenlernte. das klingt sehr, sehr toll und ich freue mich für dich, dass es dir so gut geht.

      dankeschön <3