#FreelanceLife – Real Talk in GIFs
Theoretisch klingt es super: Freiberuflich arbeiten. Was könnte schöner sein, als dir deine Zeit selbst einteilen zu können? Keine anstrengenden Chef*innen mehr, die mit Deadlines nerven und die hart verdiente Gehaltserhöhung trotzdem ablehnen. Keine Kolleg*innen, auf deren Schleimspur du ausrutscht und die deine Ideen als ihre ausgeben. Nie wieder überflüssige Meetings!
Soweit zur Fantasie.
Die Realität sieht allerdings doch, nun ja, mitunter etwas anders aus. Im Mittelalter bezeichnete das Wort Freelance ursprünglich einen Söldner, der für Geld zeitlich befristet angeheuert werden konnte. Ganz so martialisch sind die Zeiten heute nun natürlich nicht mehr. Kund*innen bezahlen uns nicht, um zu meucheln und aufs Schlachtfeld zu ziehen. Aber geblieben ist bis heute der schnelle Wechsel zwischen den verschiedenen Ansprüchen verschiedener Menschen und Arbeitsumgebungen. Das erfordert Selbstdisziplin, Beharrlichkeit und Mut. Warum Mut? Weil du erstmal aus der Rolle fällst, wenn du dich in Deutschland fürs Freelancen entscheidest. Die Norm heißt “Festangestellt” und ist damit die Schublade, an der du auch nach Jahren der Selbstständigkeit immer noch gemessen wirst.
Das sagt im Zweifel nicht nur deine Umgebung (“Hast du dir das auch gut überlegt? Ich könnte das ja nicht!”), sondern auch die Statistik. Von den 44,3 Millionen Menschen, die in Deutschland derzeit erwerbstätig sind, arbeitet nur rund ein Zehntel selbstständig. Das fällt spätestens in dem Moment auf, wenn deine festangestellten Freund*innen dir stolz erklären, ihre Steuererklärung selbst zu machen und du an Wochenenden mindestens einmal im Quartal unter dem Papierkram erstickst, den es braucht, das Freelance Life mit dem deutschen Fiskus in Einklang zu bringen.
Was da hilft, ist nur noch Humor. Weil das Leben als Freiberufler*in eben ganz anders aussieht, als man es sich vielleicht so erträumt und dann doch wieder ungeahnte schöne Seiten bereit hält. Was passt da also besser, als eine kleine Zusammenfassung dieses Daseins in GIFs? Zeit für Real Talk zum #FreelanceLife!
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Dein*e eigene*r Chef*in zu sein,
ist ziemlich dufte
Wenn bei der Arbeit etwas verkackt wurde,
weißt du immerhin auch sofort, an wem es lag
Gaaanz selten vermisst du die
Interaktion mit Bürokolleg*innen
Aber dann erinnerst du dich:
Home Office! SCHNUFFELKLAMOTTEN!!1!
Während alle über den Montag stöhnen,
kannst du dir sogar eine Auszeit verordnen
Das heißt natürlich nicht,
dass deine Kund*innen das auch so sehen
Wo du aber nach deinen „9 to 5“-Jobs
nur noch ins Bett fallen konntest,
kriegst du jetzt sogar noch Ehrenamtliches unter
Wie eine “typische Arbeitswoche” bei dir aussieht,
ist jedenfalls gar nicht so leicht zu beantworten
Wenn du es trotzdem versuchst,
wirken festangestellte Menschen oft irritiert
Das wäre ja noch okay, wenn dann
kein „Selbst und ständig, hahaha!“-Kommentar käme
Die Abwechslung des Jobs
macht dir jedenfalls gerade Spaß
Zugegeben, die ständige Self Promotion
um sich und die eigenen Leistungen anzupreisen,
ist eher anstrengend und gewöhnungsbedürftig
Du hast dir sogar Visitenkarten machen lassen,
allerdings vergisst du sie auch ständig zu Hause
Wenn deine Kund*innen dann noch den Preis
deines Angebots runterhandeln wollen,
ist das nicht immer so geil fürs Selbstbewusstsein
Man sollte meinen, dass Rechnungen schreiben
dafür mehr Spaß macht,
aber der Papierkram nervt leider auch
Schlimmer wird es nur,
wenn sich alle Klient*innen abgesprochen zu haben scheinen,
einfach mal nicht pünktlich zu bezahlen
Dann musst du nämlich auch noch Mahnungen schreiben und
feilst ewig an den Formulierungen
Tapfer versuchst du,
dich einfach nicht von deinem Kontostand
aus der Ruhe bringen zu lassen
Aber dann meldet sich auch noch das Finanzamt
Auf einen Streich sollst du
Steuern für letztes Jahr, fürs laufende Jahr
und eine Vorauszahlung fürs kommende Jahr überweisen
Du holst dir Hilfe von einer Steuerberaterin,
aber das kostet natürlich auch wieder: Geld
Die nächsten drei Wochen verbringst du damit
Taxiquittungen und Bahnfahrkarten
des gesamten letzten Jahres zu suchen
Deine reguläre Arbeit geht in dieser Zeit natürlich weiter
– Doppelschichten, Baby!
Um deine Existenzängste wenigstens ein bisschen zu beruhigen,
nimmst du so viele neue Jobs wie möglich an
Eine Zeit niemals endender Deadlines beginnt
Selbst Feiertage bekommst du nur noch mit,
weil plötzlich auf Twitter so wenig los ist
Wenn dann doch endlichendlichendlich
wieder Geld auf dem Konto ist,
durchlebst du verschiedene Gefühlsstadien
Theoretisch könntest du jetzt wieder entspannen
Aber dann fragt deine Bank, ob du schon
über deine Altersvorsorge nachgedacht hast
Und schließlich geht auch noch ein Artikel rum,
der mal wieder weltfremde Tipps an Millennials gibt
Ach ja… *seufz*
Wenn du doch mal
ein bisschen Geld im Monat übrig hast,
um es zur Seite zu legen, ist das ein tolles Gefühl
Und wenn es gegen alle Widerstände
und ohne große Firma im Rücken gelingt,
von deiner Arbeit zu leben,
dann ist das schlicht großartig
Allen, die den realen Struggle kennen,
sei auf jeden Fall gesagt
—
Welche GIFs und Strategien helfen euch?
Und solltet ihr wirklich gerade diesen Artikel lesen oder nicht doch lieber eine Deadline schaffen?
Find ich einerseits echt nett und gut gewählt. Andererseits:
http://www.scarymommy.com/digital-blackface/
Danke für den Hinweis! Wir haben versucht diese Klippe zu umschiffen, indem wir unsere GIFs gemischt haben, u.a. ja auch mit Cartoon-Figuren oder Gegenständen neben Menschen. Wir nehmen deine Kritik aber auf.