„Fuck you, Heuschnupfen!“ – Ein Leiden in GIFs
Seit ich mich an Spielen draußen auf der Wiese erinnern kann, erinnere ich mich auch an juckende Augen und ständige Niesanfälle. Als ich davon eines Tages zurückkehrte und im Grunde kaum noch etwas durch meinen Tränenschleier sehen konnte, war die Diagnose schnell klar: Heuschnupfen! Einen traumatischen Allergietest später – der vielleicht eher etwas für einen anderen Artikel ist – war dann auch noch klar, dass ich fast das volle Pollenprogramm zum erklärten Feind hatte: zu den Frühblühern gesellte sich die Haselnuss genauso wie die Birke und dann kamen auch noch Gräser und Roggen zum Abklatschen.
Das Allergiepotenzial der familiären Erbmasse war also nahezu komplett bei mir gelandet. Ein Fakt, bei dem ich jedes Mal Augen reibend denke „Oh you shouldn’t have!“ Heuschnupfen begleitet mich also schon eine ganze Weile, geschrieben habe ich darüber aber noch sehr wenig. Vielleicht, weil es lange Zeit keine GIFs gab, um uns das Leiden zu versüßen? Hier sind jedenfalls erstmals und exklusiv meine persönlichen Hassmomente der Heuschnupfen-Experience!
Versteht sie als GIF-gewordenes Taschentuch, das ich euch reiche, sollte euch auch nur ein Punkt davon leider viel zu bekannt vorkommen.
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Der Augenblick, in dem die Natur
sich gegen dich wendet,
ist aus mehreren Gründen unvergesslich.
Ab jetzt treten Pollenkalender
und Nasenjucken in dein Leben und
werden dich jeden Frühling
und Sommer treu begleiten.
Meist startest du morgens schon
den Tag mit einem satten Nieser.
Und das oft von einer Stärke,
die dein Körper bisher vielleicht gar nicht kannte.
Du erlebst Niesanfälle, die dich
1. förmlich zerrupfen und
2. irgendwie auch gar nicht mehr aufhören wollen.
Das ist dein Sommerlook.
Dabei jucken deine Augen so sehr,
dass du sie am liebsten
mit Sandpapier abreiben möchtest.
Außerdem tränen sie ständig,
aber du versuchst trotzdem tapfer
einen normalen Alltag zu führen.
Dann spürst du aber das verfickte Jucken
auch noch im Hals…
… und schließlich in den Ohren! WTF!
Und wie könnte ich die Atemprobleme vergessen!
Selbst wenn die Saison für den Pollenflug von X
vorbei ist, geht es meist nahtlos in die Saison von Y über
und du freust dich schon auf den Herbst,
während alle anderen den Hochsommer abfeiern.
Den Sommer einfach drinnen zu
verbringen, erscheint als eine echte Option.
Eigentlich findest du Natur total großartig und schön,
aber wegen deiner Symptome kannst du schon mal
vom Bäume umarmen zum Bäume beschimpfen übergehen.
Da hast du schon überall Taschentücher
für den Fall der Fälle platziert…
… und trotzdem nicht immer
rechtzeitig eins zur Hand.
Du bist auch leicht genervt von Leuten,
die dir bei jedem Nieser „Gesundheit!“ wünschen,
obwohl du ihnen bereits gesagt hast,
dass das zwar nett ist,
aber bei Heuschnupfen nicht mal als Placebo reicht.
Schlimmer ist nur der ständige und wohlmeinende Rat
eine Hyposensibilisierung zu machen,
die du aber schon längst versucht
und weswegen du seitdem nur noch mehr Angst vor Spritzen hast.
Aus Verzweiflung probierst du eh
sämtliche Medikamente aus:
Augentropfen! Nasenspray! Tabletten!
Meist bleibt nur die Wahl
zwischen „unkontrollierbare Allergiesymptome“
und „unkontrollierbare bräsige Müdigkeit
wegen Medikamenten“.
Wenn du Glück hast, entdeckst
du eins, das dir tatsächlich
etwas Linderung verschafft.
Am schlimmsten ist es,
wenn die Wirkung nachlässt
und du nichts mehr nehmen kannst,
weil es die Tagesdosis überschreiten würde.
Das Beste bleibt aber eh,
wenn nach einem Tag
voller Jucken, Niesen und Matschigkeit…
… endlichendlichendlich der Regen kommt
und die Pollen erst mal fortspült! <3
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In diesem Sinne: Haltet durch, liebe Heuschnupfenleidensgenoss_innen! Der nächste Regen kommt bestimmt…