#kleinerplaylist14 – Zum Abschied etwas Musik

Foto , CC by-SA-2.0 , by kumsval

Es ist so weit: Vom Jahr 2014 ist nicht mehr viel übrig und das kleinerdrei-Team tritt ab heute in die wohlverdiente Winterschlafphase ein. Um euch die Wartezeit bis zu unserer Rückkehr im Januar etwas zu versüßen, haben einige von uns noch mal in ihren Musik-Statistiken und Playlisten gewühlt, um euch ihre Lieblingslieder des Jahres vorzustellen. Dazu sind wir natürlich genauso gespannt, welche Songs in diesem Jahr so eure Herzen und Popos bewegten, also postet uns diese gerne in die Kommentare!

Wir möchten uns an dieser Stelle aber auch noch mal mit einem riesigen <3 bei euch für eure Unterstützung in diesem Jahr bedanken: Fürs fleißige Lesen und Teilen der kleinerdrei-Artikel, für eure Kommentare und Anregungen und für eure Spenden! Egal wie ihr die die kommende Zeit verbringen werdet, wir hoffen, dass es euch gut geht und 2015 euch herzlich willkommen heißt. Wir sehen uns dann auf der anderen Seite, hoffentlich halbwegs ausgeschlafen, aber auf jeden Fall mit neuen Ideen. (Wenn ihr uns in der Zwischenzeit Vorschläge für Gastbeiträge zukommen lassen wollt, könnt ihr das sehr gerne hier tun. Wir freuen uns immer über neue Gastautor_innen!)

Und jetzt: Musik!

Lena

2014 und nur vier Worte: endlich ist es vorbei.

Martin Kohlstedt – LEH

Weil das genau die Stimmung ist, in der ich gerne häufiger gewesen wäre dieses Jahr.

Théodore, Paul & Gabriel – Taxi Driver

Ich hab es so oft gedacht, und manchmal auch gesagt dieses Jahr: ”Baby, I’m a Taxi Driver, and I know my streets.”

The Statler Brothers – Flowers on the Wall

”While you and your friends are worried about me, I’m having lots of fun: counting flowers on the wall that don’t bother me at all.” – Die Hymne meiner Introvertiertheit (und weil in diesem Jahr manchmal einfach ein bisschen zu viel Mensch war, so allgemein).

Moderat – A new Error (Piano Version)

Anfang Januar auf Lanzarote gehört, draußen auf der Terrasse, während die Sonne brannte und ein Wal im Pool schwamm. Jetzt wieder, im Dezember, auf dem Weg zur U-Bahn, während ich die Hände in den Manteltaschen vergrabe. Hiermit schließt sich das Jahr.

Anne

Meine Songs und Alben des Jahres haben mich entweder am Schreibtisch begleitet, während ich mein Buch schrieb oder in irgendeinem Zug, auf dem Weg von A nach B, über C und dann von D zurück nach A.

Future Islands – Seasons (Waiting on you)

Auf “Singles” gibt es viele Lieblingslieder, aber “Seasons” war als Opening Track irgendwie gleich etwas Besonderes. Als jemand, die Samuel T. Herring schon im klitzekleinen Club Lovelite live und begeistert beim Vollschwitzen seines Hemds zusah, hat es mich außerdem wahnsinnig gefreut, dass diese fantastische Band 2014 endlich mehr Aufmerksamkeit bekam und nun auch größere Hallen bespielen durfte. Mr. Herring macht nämlich aus jedem Konzert einen kleinen Gottesdienst, wo die einzige Religion Musik ist. Amen!

 

Robyn & Röyksopp – Monument

Diesen Song habe ich manchmal gefühlt tagelang auf Repeat gehört und er hat mir besonders in einem Moment Trost gespendet als dieses Jahr sich von seiner gnadenlosen Seite zeigte. Die Tiefe die er aufmacht, ist im wahrsten Sinne des Wortes herzzerreißend und füllt selbiges zugleich mit den wunderbaren Worten: “So that when the moment comes, I can say I did it all with love.” (Hier gibt es noch eine andere Version des Songs, die absolut super ist. Wenn ich das Video dazu sehe, will ich einfach wieder nur Robyns neue Freundin werden und mit ihr um die Häuser ziehen.)

Wye Oak – Before

Ich mag Wye Oak seit ihrem Debüt „The Knot“ und bin ziemlich begeistert davon, welche Entwicklung sie nun bis zu “Shriek” hingelegt haben. Es gehört nicht ohne Grund zu meinen meistgehörten Alben in diesem Jahr, schließlich hat es in vielen durchgeschriebenen Nächten den Hintergrund gebildet. Beim Hören von „Before“ sehe ich mich aber auch in einem Flugzeug. Ein bisschen am Ende und auch irgendwie ganz am Anfang – schon immer wieder verrückt, was in so kurzer Zeit alles passieren kann.

FKA Twigs – Two weeks

Die gleichzeitige Fragilität und Stärke von FKA Twigs gehört für mich zu den faszinierendsten und hypnotisierendsten Entdeckungen in diesem Jahr. Ich meine, allein dieser Auftritt? Just. Wow. Sie ist auf jeden Fall schon jetzt eine kleine Königin.

 

Lorde – Yellow Flicker Beat

2013 war so viel los, dass ich kaum neue Künstler_innen und Alben entdeckte und so kam ich auch erst Anfang 2014 zu „Pure heroine“ von Lorde. Die Liebe zu ihr ist deswegen aber nicht weniger innig geraten und war bereits perfekt als dann auch noch ihr Beitrag zum „Hunger Games“-Soundtrack rauskam. Wie sie im Video tanzt, bringt mein Herz wiederum zum hüpfen, genauso wie die Tatsache, dass man diesen Song sowieso und einfach nur auf 11 anhören kann. (Und auf Repeat, denn dann ergibt sich auch noch ein prima Loop.)

Anika

Eine Handvoll Lieder für ein Jahr auszusuchen ist die schwierigeste Aufgabe bisher dieses Jahr. Denn es begleiten mich doch ziemlich viele Lieder durch unterschiedlichste Phasen und Momente. Ich höre meist nach Laune und dann im Loop. Für jedes Gefühl hab ich ein Lied parat. Und dass ich so einige öm lustige Gefühle durchgemacht habe, zeigt auch das meistgespielte Lied von mir, das sich als Diamonds von Rhianna herausstellt. Davon mal abgesehen hier fünf Lieder, die mir diese Jahr viel bedeutet haben.

Hozier – Take me to church

Gänsehaut von der ersten Sekunde an! Hier stimmt für mich einfach alles: Text, Melodie, Stimme. Gleich beim ersten Mal hören hab ich mich verliebt – das war in einem lauten Restaurant, wo ich mir nur den Refrain merken konnte. Zuhause gleich im Netz gesucht, gefunden und den Text auswendig gelernt, weil er mich so berührt hat. Seit Monaten hält Hozier sich auf meiner Lieblingsliederliste und da bleibt er auch erstmal.

Lee Towers – I can see clearly now

Dieses Lied kann ich nicht hören, ohne sofort von Ohr zu Ohr zu grinsen. Dieses Jahr hab ich von einem befreundeten Designer einen Lee Towers- Pulli bekommen, den er aus Jux einfach kreiert hatte. Das goldene Mikro ist natürlich auch drauf – nicht umsonst heißt der Mann in der englischen Wikipedia “The man with the golden mic”, was ich alles so großartig fand, dass ich nicht nur den Pulli, sondern auch das Lied sofort ins Herz geschlossen habe.

Andreas Bourani – Auf Uns

Echt jetze? DIESES Lied? höre ich jetzt einige von euch jetzt ächzen. Zuerst hat mich das Lied auch unglaublich genervt, das vor jedem WM-Spiel lief, dazwischen und danach. Aber irgendwann hab ich es einfach zu oft gehört – ganz unweigerlich, weil mich das zugegebenermaßen das WM-Fieber auch dieses Jahr wieder fest im Griff hatte – und es hat sich einfach eingeprägt. Wenn ich es jetzt höre, klingt es nach Bier, Pommes, Kneipe, Sommer und mit Freund_innen vor der Leinwand mitfiebern. Schön wars. Echt jetze.

The American Spirit – Sons & Daughters

Mein Road-trip-Lied! Ich habe das erste Mal Spotify-Listen ausprobiert für einen zweiwöchigen road trip durch Schottland im Frühling. Als allererstes auf der “Indie-Liste” kam dann dieses Lied mit und das hat sich dann durch den Urlaub gehalten. Am letzten Tag konnte ich dann von Anfang bis Ende mitgrölen! “ALL YOU LONELY SONS AND DAUGHTERS..”

Soap & Skin – Sugarbread

Bisher ist noch kein_e andere Künstler_in so sehr an mein Innenleben herangekommen, wie Anja Plaschg mit ihrer herzzerreißenden, ohrenbetäubenden, chaotischen, anrührenden Musik. Wenn mein Herz wehtut oder ich innerlich irgendwie unrund laufe, hilft mir ihre Musik ungemein. Das Hören fühlt sich für mich an, wie sich genau dort kratzen zu können, wo es juckt. Sugarbread ist ein besonderes Lieblingsstück, das mein Herz und mich dieses Jahr besonders oft begleitet hat.

Lucie

Irgendwann musste es ja mal rauskommen: Ich bin nicht unbedingt eine Musikexpertin. Ich höre gerne Musik, aber ein wenig ziellos. Ich kann mir nur wenig Bands und Stile merken, erkenne Songs meist erst am Refrain und weiß schon seit Jahren nicht mehr, was eigentlich gerade angesagt ist. Doch das erledigt jetzt glücklichweise dieser kostenpflichtige Musikdienst für mich… Ja, ich bin nicht unbedingt stolz drauf, aber Spotify ist meine einzige Musikquelle geworden. Dort kuratieren Menschen mit mehr Musikwissen und Geschmack Playlists für mich und ich brauche nur noch aufs Knöpfchen drücken, ausprobieren, suchen, finden, hören. 2014 hab ich das mehr genutzt (und gebraucht) denn je.

Vance Joy – Riptide

Mein 1. Nicht-Geheimtipp: dieser irgendwie hoch- und runtergespielte Schnulziboy-Song, der mich als Teil der unwiderstehlich peppigen Playlist “Seize the day!” (Gott, wie anstrengend!) an müden Montagmorgen zur Strassenbahn oder an müden Montagabenden durch Küchenchaos und Wäscheberge trug. Ohne ein wenig flotte Seichtigkeit hätte das alles nicht geklappt.

The Handsome Family – Far From Any Road

Es hat sich schon ein Weilchen angedeutet, aber 2014 habe ich mich ziemlich doll in in düstere Americana wie diese verliebt (siehe bspw. Playlist “Southern Gothic”). Leider war das Jahr für mich zum Teil etwas düster, und die Sehnsucht nach meiner Lieblingsjahreszeit Herbst hat mich quasi ständig begleitet (man muss sich mein Herz als einen großen Kürbis mit Kerze drin vorstellen). Und in dieser Musik ist ganz viel Herbst, Dämmerung, Bourbon und morbide Liebe.
(“Moment mal, das kenn ich doch irgendwoher!” denken sich jetzt vielleicht einige. Ja, das ist das Intro der Serie “True Detective”. Nein, bis eben wusste ich das nicht, denn ich habe die Serie mit Nichtbeachtung gestraft.)

Arcade Fire – Joan of Arc

Im Sommer 2014 hab ich geschafft, was ich seit ihrem ersten Album vor hatte: ein “Arcade Fire” Konzert besuchen! Weil dann die Umstände wieder mal ganz anders waren als geplant, gab es nicht wilden Tanz im Gewühle sondern entspanntes Zuhören auf den Rängen. Man sollte sich von Sachen, auf die man seit Jahren gewartet hat, auch wirklich nicht unter Druck setzen lassen!

RENT – Santa Fe

In den letzten Jahren, aber in diesem besonders, hat sich meine Liebe zu “Musical Theatre” endgültig festgesetzt. Hier würde ich mich sogar als Semi-Expertin sehen – was hier auch nicht so schwer ist, denn Deutschland ist im Hinblick auf Musicals eher Entwicklungsland (doch das ist ein Rant, der an anderer Stelle geschrieben werden soll). Durch den Sommer tanzte ich mit RENT, ein irgendwie sehr 90er-mässiges Stück, dass “La Bohème” in die 80er in New York verlegt, es geht um Gentrifizierung, Künstler*innen, Drogen, Schwule, Lesben, Transfrauen und die Aids-Krise. Ich fühlte mich dieses Jahr wohl viel zu existentiellen Themen und einem Hauch von Dramatik hingezogen.

Maike

Moderat – Damage Done

Das letzte Moderat-Album trägt sehr viel von jener Melancholie in sich, der ich mich auch mit der Musik von Apparat gerne ausliefere. Ich fühle mich ab und ‚beschädigt‘ – so auch Anfang des Jahres.

Twin Shadow – Golden Light

Das letzte Album von Twin Shadow trug mich durch den Sommer 2012 und einen Zustand emotionalen Aufruhrs. Dieses Jahr sah ich den Künstler endlich auf einem Konzert in Berlin – und nicht nur in dieser Hinsicht schloss sich endlich ein Kreis für mich.

Abby – Streets

Ein Liebeslied, wie ich gerne eines geschrieben bekäme. Es ist unmöglich, dass ich mich während des Hörens nicht freue.

Owen Pallett – In Conflict

Ich kannte Pallett nicht, bis er in diesem Sommer vor Arcade Fire auftrat. Pallett stand alleine auf der riesigen Wulheide-Bühne, sang, hantierte mit Instrumenten und diesem Ding, welches Loops aufnimmt, mit dem man sich selbst begleiten kann, und von dem ich immer vergesse, wie es heißt. Wir hatten Sitzplätze ganz weit oben, ganz weit weg – doch irgendwann stand ich und jubelte Pallett zu. Erst auf der Heimfahrt in der S-Bahn trafen wir jemanden, der uns sagen konnte, wer da überhaupt gespielt hat.

Conchita Wurst – Rise Like A Phoenix

Ich hatte das Lied nur ein einziges Mal gehört, bevor ich den Auftritt beim ESC sah, und war nicht sonderlich angetan gewesen. Aber jene kitschige Bombastmusik gepaart mit Conchita Wursts Erscheinung in diesem Song-Contest-Kontext – ich gucke die Sendung seit 1979 – hat mich schlicht umgehauen.
Erst vor kurzem stellte ich fest, dass man das Stück hervorragend in der Karaoke-Bar singen kann. PATHOS!

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