Take care – Ein paar Ideen zur Selbstfürsorge
In diesem Jahr habe ich mich, mehr oder weniger freiwillig, verstärkter mit dem Thema der Selbstfürsorge (in Aktivist_innenkreisen auch Self care genannt) beschäftigt und hatte seitdem vor, meine Erfahrungen in einen Text zu gießen. Hier kommen also ein paar Ideen dazu, wie sich das Aktivist_innenleben hoffentlich etwas entspannter gestalten lässt.
—
Nicht zuletzt eine großartige Session über Stressbewältigung beim Frauenbarcamp (danke, Astrid!) letzten Monat hat mir erneut gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir 1. darüber reden, warum und wann es besonders notwendig ist, auf sich aufzupassen und 2. praktische Tipps darüber auszutauschen, wie das überhaupt aussehen kann. (Unabhängig von meinen Überlegungen kursierte das Thema auch jüngst in der deutschen feministischen Blogosphäre. Einen kleinen Einblick mit weiterführenden Links findet ihr u.a. bei der Distelfliege.)
Bei der Barcamp-Session traf mich ein Satz jedenfalls mitten ins Mark und rührte an dem, was ich für mich selbst auch immer noch konsequenter einfordern und umsetzen muss: Jede_r hat das Recht auf eine Pause.
Jede_r hat das Recht auf eine Pause
Meine Erfahrung ist, dass besonders Menschen, die sich – in welchem Bereich auch immer – ehrenamtlich engagieren, solch eine Erinnerung in regelmäßigen Abständen brauchen. Damit sie sich ein Innehalten erlauben und genug Kraft sammeln, um schließlich weitermachen zu können. Aktivismus ist kein „aufregendes Hobby“, sondern ein Engagement aus Überzeugung. Eine Überzeugung, die sich nicht einfach an- oder ausknipsen lässt und regelmäßig allein schon durch den Alltag herausgefordert wird.
Sie kann daher mit entsprechend anstrengenden Auseinandersetzungen und Emotionen einhergehen. Diese sind mal motivierend, oft aber eben auch nur auslaugend – manchmal bis zum Burnout.
Sich kümmern oder nicht kümmern, ist hier also gar nicht die Frage. Diese lautet eher, wie sehr es schon drängt, dass du in dich reinhorchst und notwendige Konsequenzen ziehst. Im besten Fall werden eh Taktiken entwickelt, um ein Ausbrennen schon vorher zu vermeiden und sich stattdessen kontinuierlich engagieren zu können.
Nicht, dass ich diesen Traumzustand schon erreicht hätte, aber ich befinde mich mit meinen Bemühungen zumindest auf einem ganz guten Weg (#famouslastwords). Nun ist das, was für mich funktioniert natürlich nicht allgemeingültig und in vielen Fällen sicher auch nicht neu, aber vielleicht ja ein Anstoß für euch, um überhaupt mal über das Thema nachzudenken oder auch Ergänzungen zu euren eigenen Methoden zu finden. Ansonsten freue ich mich selbstverständlich genauso über eure Vorschläge und Ideen, was Self care angeht.
Am Anfang von allem steht für mich jedenfalls die Erkenntnis, dass Selbstfürsorge gar nicht so unmöglich ist, wie sie vor allem in akuten Stresssituationen erscheint. Was dann mit einem „Da habe ich nun wirklich keine Zeit für!“ weggewischt wird, ist oft simpel und wirksam genug, um sich eben sehr wohl die Zeit dafür zu nehmen und (wenigstens kurzfristig) aus dem gefühlten Hamsterrad auszubrechen.
(Disclosure: Das sage ich eigentlich gerade vor allem zu mir selbst.)
Bildet Banden – Netzwerke online und offline
Dank des Internets ist es ja bekanntermaßen sehr viel einfacher geworden, Gleichgesinnte nicht nur zu finden, sondern auch mit ihnen in Kontakt zu bleiben und gemeinsam tolle Projekte umzusetzen.
(An dieser Stelle auch: Hallo, liebstes kleinerdrei-Team!)
Es sind Menschen, mit denen ich fast täglich neue Dinge plane und (er)schaffe. Wir inspirieren uns gegenseitig, unterstützen einander und sind vor allem da, wenn es hart auf hart kommt. Außerdem lachen wir verdammt viel zusammen und verarbeiten mit Humor sehr viel von dem, was unseren Aktivismus anstrengend macht. Für mich ist all das jedenfalls immer noch der größte Gewinn und mein so gewachsenes (und immer noch wachsendes) Netzwerk an wundervollen und leidenschaftlichen Feminist_innen ist definitiv einer der stärksten Motivationsmotoren für mein eigenes Engagement. Danke, dass es euch gibt. <3
Bonus Feature: Regelmäßige Treffen, bei denen man sich sehen, hören und bestenfalls auch drücken kann, sind bei aller Online-Liebe immer noch das Schönste. Da das leider nicht immer mit allen Menschen offline möglich ist, versuche ich in meinem Umfeld auch wiederkehrende Termine für Google Hangouts zu etablieren – denn gemeinsames Kichern über Katzenmasken und Schnurrbärte ist als Ersatz für Offline-Treffen doch die beste Freude.
Die To-Do-Liste ist deine Freundin
Ich mag To-Do-Listen sehr gerne, da sie mir helfen, Aufgabenkomplexe, die sonst wie ein riesiger, unbezwingbarer Blob wirken, in kleine, verdaulichere Bestandteile aufzudröseln. Das macht sie weniger furchteinflößend, schafft mehr (kleine) Erfolgserlebnisse und weniger Situationen, in denen ich vor lauter „OMG!IchmussnochXYZmachen!“ nicht mehr weiß, wo hinten oder vorne ist.
Mittlerweile trage ich auf meiner To-Do-Liste aber auch ein, was ich mir an dem jeweiligen Tag Gutes tun möchte. Spazierengehen? Check! Weiter im Buch lesen? Check! Doctor Who gucken? Geronimo! Check!
Eine eigene Self care-Liste wäre natürlich auch möglich, aber da ich diese Aktivitäten sowieso in meinen normalen Tagesablauf einbauen muss, erscheint es mir mit einer gesamten Liste sinnvoller, weil ich dann nicht um die Self care-Punkte herumeiern kann, sondern sie genauso ernst nehmen muss, wie andere Aufgaben auch.
Ich führe sie allerdings auch als eine Done-Liste, d.h. ich schreibe genauso auf, was ursprünglich nicht auf der To-Do-Liste stand, aber von mir erledigt wurde. Selbst Prokrastination kann schließlich einen Produktivitätsschub bedeuten (Du musst eigentlich einen Text schreiben und hast stattdessen abgewaschen? Yeah, schreib es auf die Liste!). So erscheinen selbst die unerledigten Punkte insgesamt jedenfalls weitaus weniger schlimm und überwältigend.
Bonus Feature: So sehr ich das Netz mit seinen Apps und Tools liebe, aber nichts (nichts!) ist so befriedigend wie einen Listenpunkt mit dem Stift abzustreichen. Checkboxen ausmalen, ist mein Snoopy Dance.
Sag alles ab – Freiräume und Auszeiten
Es ist nicht immer leicht, realistisch einschätzen zu können, was machbar ist und was nicht, aber wenn ich das Gefühl bekomme, dass mich die Monats-/Wochen-/Tagesplanung überfordert, ist das mittlerweile mein Bat Signal, um zu schauen, was von all den Aufgaben wirklich nötig ist und was ich vielleicht wieder ab- oder gar nicht erst zusagen kann.
Nein sagen ist jedenfalls auch befreiend. Und die Welt geht gar nicht mal unter. Wirklichwirklichwirklich. Nein sagen erlaubt es mir, dass ich meine vorhandenen Kraftreserven (so klein oder groß sie gerade eben sind) einsetzen und eine Sache richtig gut machen kann, anstatt viele Dinge gleichzeitig handhaben zu wollen, die dann im Resultat alle eher so mittelmäßig bis schlecht geraten.
Wichtig ist es zu unterscheiden, dass es einerseits Phasen gibt, in denen ich Zeit für mich brauche und in denen ich mir etwas Gutes tue. Andererseits gibt es aber auch Phasen, in denen ich mit anderen Menschen zusammen sein möchte. Es müssen dann jedoch eindeutig Räume sein, in denen ich mich nicht für mein feministisches Engagement rechtfertigen muss („Habt ihr denn nichts Besseres zu tun?!!!1!“), in denen ich darüber sprechen kann, wenn ich möchte, wo es aber ebenso okay ist, wenn es nicht thematisiert wird.
Je nachdem, welchem Charakter man entspricht, braucht es von der einen Phase auch mehr und von der anderen weniger, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen. Ein weiterer Unterschied ist außerdem, dass es manchmal darum geht, die Auszeit zur Verarbeitung zu nutzen (die Natur ist hier eine sehr gute Freundin) und sie manchmal schlicht zur Ablenkung da ist (Nerdige Serienanalysen bei einem Malzbier mit dem besten Freund? Nehme ich!).
(Was ich natürlich gerne noch viel öfter schaffen würde, sind kleine Ausbrüche aus dem Alltag in Form von Ausflügen oder gar richtigen Reisen, aber hey, mit diesem Wunsch werde ich nun wirklich nicht alleine sein…)
Bonus Feature: Auszeiten nehmen, heißt für mich auch ab und an das soziale Interwebs links liegen zu lassen. Notifications aus! Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß und insofern wirst du auch gar nicht erst zu einer Entscheidung gezwungen, ob du dich mit Tweet/Kommentar XYZ beschäftigen musst. Und mal ehrlich, nicht jeder Retweet, Fav oder Like ist überhaupt die direkte Aufmerksamkeit wert.
Doing it for the noms – Essen und Kochen
Nicht nur dank meiner Mama weiß ich, dass Essen Leib und Seele zusammenhält. Wenn ich unter Stress stehe, leidet meine Ernährung jedenfalls meist als erstes darunter. Nicht, weil ich keinen Hunger habe, sondern weil ich schlicht vergesse zu essen. Klingt komisch, ist aber so.
Dann klicke ich mich wie ein Zombie durch Tabs und vergesse nach 1 Minute, was ich eigentlich wollte, während meine Laune im Bereich „Hungry Hulk“ angesiedelt ist. Das ist nicht sehr produktiv und auf Dauer erst recht nicht schön fürs allgemeine Wohlbefinden.
Damit es nicht erst so weit kommt, bitte ich in Stressphasen mittlerweile mein Umfeld, darauf aufzupassen und mit mir zusammen zu essen. Das macht eh mehr Spaß und in ein Chili sin Carne fügen sich z.B. auch ca. 3 Folgen „Adventure Time“ bestens ein. (Wir haben das erfolgreich für euch getestet!)
Bonus Feature: Ich bin sicher kein Fan von komplizierter Haute Cuisine, aber wenn Kochen mit Schnippeln zu tun hat, mache ich das furchtbar gerne und es entspannt mich sehr. Dazu noch ein bisschen Podcast hören und der Kopf ist schon wieder ganz woanders.
Party time, excellent – Erfolge feiern
Es ist so simpel, aber mir musste das auch erst gesagt werden, damit ich verstand, wie wichtig und notwendig es ist, die eigenen Leistungen nicht nur abzuhaken, sondern die ein oder andere davon auch richtig ausgiebig zu zelebrieren. Das motiviert schließlich für weitere Schritte und schafft Kraftreserven für die Momente, in denen mal wieder alles beschissen und das Patriarchat unbezwingbar scheint. Denn dass die kommen werden, ist so sicher wie die nächste Mimimi-Martenstein-Kolumne.
Bonus Feature: Bei kleinerdrei haben wir z.B. Karaoke sehr erfolgreich als Abfeiermaßnahme etabliert und zelebrieren vor allem gerne bei Powerballaden.
In diesem Sinne: Turn around…
Oh ja, Yoga
Jaha, Yoga! Wie oft habe ich es versucht und bin immer wieder gescheitert? Mal, weil mich die übertriebene Esoterik abschreckte. Mal, weil mich das Darth-Vader-Atmen des Lehrers ablenkte. Mal, weil ich das Gefühl bekam, doch wieder nur im Wettbewerb mit allen Kursteilnehmer_innen zu stehen.
Irgendwann war ich sogar der festen Überzeugung, dass Yoga schlicht nichts für mich wäre – und das war auch okay. Wenn mir also jemand noch vor einem Jahr gesagt hätte, dass ich mal Yoga-Fan sein würde, hätte das für mindestens einen ordentlichen Schmunzelanfall meinerseits gesorgt.
Nun wollte es der Zufall aber so, dass ich dieses Jahr eine bestimmte Lehrerin empfohlen bekam und ihre Art des Unterrichts einfach perfekt ist. Sie vermittelt quasi Spiritualität inklusive Realitätsbezug und ist auch sonst einfach ein großartiger Mensch. Für mich war die persönliche Verbindung bei solch einem Kurs offenbar doch wichtiger, als ich dachte.
Ich bin also zwar noch nicht so lange im Om-Business, aber nun verstehe ich tatsächlich, worum es geht und worauf es ankommt. Atmen, Loslassen, auf den eigenen Körper hören und ihn mit all seinen Stärken wie Makeln einfach wertschätzen, ohne sich an Anderen zu messen. (Gerade Letzteres ist mir sehr wichtig, da ich es hasse, dass aus jedem eigentlich noch so interessanten Sport ein Wettbewerb gemacht werden muss.) Ich konnte mir jedenfalls regelrecht dabei zugucken wie viel besser es mir geht, seit ich Yoga mache.
In Berlin habe ich das große Glück, dass es hier durchaus ein paar Angebote gibt, die – wie das meiner Lehrerin – auf Spendenbasis funktionieren und damit selbst als regelmäßiges Selbstfürsorgeprogramm immer noch bezahlbar bleiben – zumal irgendein oberhippes Yoga-Studio mich nur wieder abschrecken würde.
Bonus Feature: Ich habe kürzlich das Start-Up Muuyu entdeckt (aber noch nicht ausprobiert), bei dem man online an Kursen teilnehmen kann. Ansonsten schaue ich gerade einfach nach Möglichkeiten, wie ich außerhalb des Unterrichts auch daheim, aber mit Anleitung etwas machen kann. Wenn ihr also YouTube-Kurse oder dergleichen empfehlen könnt: Immer her damit!
Coding FTW
Jepp, es entspannt mich mit spitzen und geschwungenen Klammern zu jonglieren. Die sonst dominierende Gehirnhälfte darf sich hier nämlich zurücklehnen und die andere Seite wird dafür verstärkt ins Rennen geschickt (Fun Fact: Einen ähnlichen Effekt habe ich beim Puzzlen feststellen können). Zumindest ist das meine küchenpsychologische Erklärung dafür, dass ich zwischen all der HTML-, CSS– und Javascript-Bastelei tatsächlich abschalten und mich allein aufs Finden einer Lösung konzentrieren kann. Ganz zu schweigen vom großartigen Hochgefühl, sobald diese erst mal gefunden ist! Ich relaxe also und lerne zugleich auch noch etwas Praktisches dazu, was mir u.a. für weitere Projekte nützen kann. Mehr Gewinn geht ja wohl kaum?!
Bonus Feature: Es gibt zwar diverse Online-Ressourcen über die sich Programmieren lernen lässt, aber ich persönlich fand erst den richtigen Einstieg (also über das beim Bloggen eh erlernte HTML und Minimal-CSS hinaus), nachdem ich bei einem Kurs der Open Tech School war. Wenn ihr in Berlin, Dortmund oder Hamburg lebt, schaut mal in deren Angebot und meldet euch für einen der Kurse an – bei mir war es Javascript, aber sie bieten auch noch zig andere Sprachen an. Danach waren die reinen Online-Kurse wie z.B. bei Codecademy für mich jedenfalls eine noch bessere Übung und schärften die bisherigen Grundlagen.
Wenn ihr könnt, empfehle ich aber auch die Gründung von Studiengruppen, denn nichts motiviert mehr, als kollaboratives Coden (Yay, Github!) und falls das Fragezeichen im Gesicht zu groß wird, ist eine gemeinsame Diskussion doch weitaus befriedigender als sich allein durch irgendwelche Hilfe-Seiten oder Foren zu wühlen.
Lasst es uns gut gehen
Wie gesagt, das sind nur ein paar (und auch längst nicht alle) Ideen, die ich mittlerweile ganz gut für mich etablieren und umsetzen konnte. Nun bin ich gespannt darauf, welche Taktiken ihr dem Stress entgegensetzt: insbesondere dem eigenen (selbstverständlich unrealistischen) Perfektionsanspruch, immer abrufbereit und mit 100% dabei zu sein.
Wir sind nicht entbehrlich, deswegen müssen wir uns immer mal wieder entbehrlich machen. Ich habe nur diesen einen Körper, diese eine Gesundheit.
Jede_r hat ein Recht auf Pause.
Also: Lasst es uns gut gehen. (Und danach mit voller Kraft weitermachen.)
Hi und danke für die Verlinkung!
Ich wollte nur anmerken, dass ich _keine_ Zusammenfassung der Diskussion in der feministischen Blogosphäre gemacht habe, sondern einige wenige Texte in der Diskussion gelesen habe, und drei davon auch verlinkt hatte. Es gibt aber noch viel mehr. Mein Text ist nur meine ganz persönliche Rezeptur für Selfcare. Ich würde eine Zusammenfassung der Diskussion anders angehen, und wirklich zusehen, dass die Texte, die in der Diskussion entstanden sind, auch entsprechend repräsentiert sind.
Son‘ büschen finde ich ja die Idee/Form meines Artikels in deinem wieder (also einzelne Punkte auflisten, die einer persönlich wichtig sind, und 1 lustiges Bild dran packen). Ich empfinde eine Mischung aus: Schön, dass es inspiriert hat und: Schade, dass du die Form übernommen hast ohne zu erwähnen, was die Inspiration dafür war. Ich mag nicht arrogant wirken, und ich habe für meinen Text soviel Zuspruch und positives Feedback gekriegt, dass ich echt nicht nach mehr gieren muss. Aber ich finde halt die Inspirationsquelle erkennbar und trotzdem nicht deutlich gemacht, und das zusammen damit, dass du auch ausser mir keine anderen Texte verlinkt hast, macht nen unsolidarischen Eindruck.
Inhaltlich: Ich finds gerade gut, dass eben nicht nur die üblichen „Mach Yoga und geh draussen spazieren“ Tips dabei sind, sondern eben immer auch Aktivismus und Dinge, die gemeinsam mit anderen Menschen stattfinden. Denn das ist ein Punkt, den ich z.B. in dem bei mir verlinkten Selfcare-Kritik-Text von Steinmädchen auch zu recht moniert fand. Dass Selfcare so ins Innen gekehrt wird und bei der Einzelperson abgeladen.“(Ich hoffe, Html funzt, wenn nicht fänd ich das super, wenn du den Link reparieren könntest :)
liebe Grüsse.
Danke für die Anmerkung, ich habe es in „kleinen Einblick mit weiterführenden Links“ geändert. Zusammenfassung war da schlicht die falsche Wortwahl.
Was deine Anmerkung zur „Inspiration“ angeht, muss ich allerdings schon sagen, dass ich meinen Beitrag so geschrieben habe, ohne deinen zu kennen. (Maike hat mich auf deinen Post aufmerksam gemacht und ich habe ihn dann zusätzlich verlinkt, da ich ihn gut finde und auf den Einblick in eine größere Diskussion hinweisen wollte.)
Wie ich im Text erwähne, sind die Gedanken für einen solchen Post ja auch schon länger da gewesen, nicht zuletzt weil sie in diesem Jahr für mich aktueller sind, denn je. Die Form einer Liste und das Einbinden von GIFs (die ich sonst eh so gut wie immer und gerne einbaue) finde ich jetzt auch nicht wirklich ungewöhnlich oder neuartig und gab es mit Sicherheit in dem Kontext auch schon das ein oder andere Mal. Ich sehe die zufällige Ähnlichkeit als ein „Great minds think alike“.
Die persönliche Perspektive habe ich gewählt (und auch von Beginn an eindeutig klargemacht), da ich freilich keinen allgemein gültigen und vollkommen umfassenden Text zum Thema schreiben kann (und auch schlicht nicht möchte). Daher auch mein expliziter Aufruf, sich in den Kommentaren mit eigenen Erfahrungen (und damit auch Blogbeiträgen) zu beteiligen. Was daran unsolidarisch ist, erschließt sich mir nicht und den Vorwurf finde ich auch sehr traurig, da er eine Absicht unterstellt, die ich nun wirklich nicht habe. Bei dem Thema trifft es mich umso mehr, dass so ein Gedanke überhaupt erst entsteht.
Zum Inhaltlichen: Danke. Das hast du gut zusammengefasst. Ich finde auch, Self care sollte keine konstante Forderung eines „Jetzt komm mal wieder klar!“ an eine selbst sein, sondern funktioniert nach meiner Erfahrung auch sehr viel darüber, Unterstützung einzufordern und anzunehmen (kriegen viele ja auch nicht beigebracht bzw. sie wollen dann niemandem zur Last fallen und tun sich schwer damit). Diese besteht manchmal natürlich schlicht darin, etwas mit anderen Menschen zu unternehmen und sich von ihnen auch ein Stück weit auffangen zu lassen.
Ah, ok.. dann will ich mal nicht gemeckert haben, was die Inspiration angeht. Is nur so, dass ich durch die Verlinkung sah, dass du meinen Text gesehen hattest, und dazu halt dann die Tatsachen dass mein Text vor deinem entstand, und die Ähnlichkeiten. Da kann man ja schon mal auf diese Idee kommen. Danke für das Ändern des Wortlauts!
Ich erklär auch gern, was ich mit „unsolidarisch“ meinte: Dass du _gar keine_ anderen Texte verlinkt hast, obwohl es total viele dazu dieses Jahr gab. (Mich hattest du ja auch nicht verlinkt, sondern erst noch reingepackt, als Maike diese Idee hatte, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe). Also das „ICH war auf einem Vortrag und trage nun das Thema erstmalig in die Blogsophäre“ unter Ignorieren und Ausblenden all dessen, was dazu aktuell läuft und gelaufen ist, das ist schon ein Problem – und das meinte ich mit „unsolidarisch“. Zu eigenen Erfahrungen und Kommentaren aufzurufen ändert ja nix dran, dass diejenigen, die ihre Artikel und Sichtweisen dazu schon geteilt haben, ausgeblendet werden. Das ist ja wurscht, ob mensch aus der persönlichen Perspektive schreibt oder nicht. Und ich glaube, es ist dann auch nochmal ein Unterschied ob das ganze in einem privaten Wurschtelblog passiert oder in einem Gruppenblog, das mehr Power hat, was Leser_innen und Aussenwirkung angeht.
Hope this helps a bit, vor allem wenn du gar nicht so ne Absicht hattest und das vll. beim nächsten Mal besser rüberbringen willst. :)
Liebe Anne, ich fühlte mich beim Lesen ein bisschen ertappt: Erstens stimmt, was Du schreibst und zweitens ich das für mich nicht so konsequent verfolge, wie es sein müsste. Ein „Auszeit nehmen“ wird doch schnell zu einem „Da hast es wohl nicht drauf“ (gern im beruflichen Kontext) oder einem „Du bist aber langweilig“ (immer in Bezug auf das Private). Und beides will man ja nicht sein – wie uncool. Ich finde es aber wichtig, mich um mich selbst zu kümmern und möchte mir dafür eigentlich auch keine Vorwürfe anhören müssen. Ja, es gibt diese Phasen, da will ich mich nicht treffen, niemanden sehen und einfach mal nur meine Ruhe. Was bitte, soll denn daran so schlecht sein… na ja… Jedenfalls habe auch ich der Selbstbeschäftigung Yoga versucht und scheitere immer wieder an starren Kursplänen oder Kosten. Gleichzeitig brauche ich aber unbedingt eine persönliche Anleitung, sonst wird das nichts. Daher bin ganz begeistert von Deinem Muuyu-Hinweis und schicke Dir ein großes Danke dafür.
Für mich ist Natur sehr wichtig zum Auftanken.
Außerdem gehört für mich auch dazu, den Menschen, die mir nahe sind einzugestehen, wenn mir etwas zu viel wird. Ohne, dass ich das Gefühl habe, durchhalten zu müssen. Und um Hilfe bitten, ohne mich direkt schwach zu fühlen.
Und dieses Projekt: http://sandzwischenzehen.de/ – auch wenn es an manchen Tagen schwer ist.
Huhu,
distelfliege hat ja hier eigentlich schon alles zum Thema Verlinkung gesagt und wie ich heute auf Twitter versprochen habe hier der Link meiner Zusammenfassung zum Thema Selfcare vom Anfang des Jahres:
http://femgeeks.de/aktivismus-und-erschopfung/
In den Pingbacks finden sich glücklicherweise auch noch einige der aktuelleren Artikel dazu. :)
Du hast quasi nochmal genau so einen Text geschrieben, wie ich sie hier kritisiert habe. Pathologisierend, Psychologisierend und mit einem Fokus auf Auszeiten. Unkritische Verwendung des Fürsorge Begriffs.
Ich kann mit den meisten Dingen, vielleicht von codesproblemen abgesehen, nichts anfangen. mir hilft das nicht wenn ich in einer Krise bin, aber vielleicht ist mein Leben auch nicht durch meinen Aktivismus anstrengend geworden sondern leichter, andere Ausgangsposition schätze ich einfach mal.
Trotzdem fände ich ganz cool, wenn so Kritik auch mal recherchiert und ernst genommen wird, da mich diese permante Dauerpathologisierung und Unreflektiertes verwenden vor allem vom Burnout-Begriff echt nervt. Ist eben auch ein Gewalt und Ausgrenzungssystem was dahinter steckt…
Mir hilft das bei Krisen ja auch nicht. Und das soll es ja auch nicht. Der Gag an sowas ist ja, dass es zu spät ist, wenn es erst bei Krisen angewendet wird.
Ich finde es ehrlich gesagt erschreckend, dass es nötig ist, Selbstfürsorge überhaupt erst zu erlernen und bewusst zu betreiben. Natürlich ist das wichtig. Auch ich habe sehr lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass eigene Bedürfnisse, die Akzeptanz und Erfüllung derselben nichts schlechtes sind und nichts mit Egoismus zu tun haben. Aber ich kann mich weitestgehend dem kritischen Artikel von Steinmädchen anschließen.
Mir fällt auf, dass man sich – insbesondere als selbstfürsorgende Frau – mehr oder weniger von außen dem eigenen Ich nähert. Man analysiert die eigene Lage von außen und verordnet sich dann ein Heilmittel (Spaziergang, Auszeit, Lieblingsbeschäftigung, Körperarbeit, gemeinnützige Aktivitäten, Fernsehen), das aber im Großen und Ganzen doch auch gesellschaftlich akzeptiert ist. Ich habe eine Freundin, die einen Burnout diagnostiziert bekommen hat (ich bin der Auffassung, es ist eine Depression), und die sich genau mit dieser Art von Selbstfürsorge so mehr oder weniger über Wasser hält. Nur leider hat es mit wirklichen Bedürfnissen wenig zu tun, sich abends mal in die Badewanne zu legen oder den Wellness-Gutschein einzulösen oder ein paar Tage wandern zu gehen. Das können sehr schöne und auch erholsame Tätigkeiten sein, die für sich stehen könnten, aber sie bringen einem die Energie nicht zurück, wenn man generell nicht gelernt hat, sich selbst für voll zu nehmen. Die besagte Freundin beispielsweise schleppt ihre Belastung auf jeder Wanderung mit und wird sich selbst nicht wirklich gerecht. Und dabei fällt mir ganz besonders ihre fehlende Aggressivität auf. Die ist aber nun einmal vonnöten, wenn man die eigenen Bedürfnisse geltend machen und für ihre Erfüllung sorgen möchte. Da ist dieser Rückzug in einen privaten Raum voller Duftkerzen und Schaumbad nur Makulatur.
Ich finde es auch wichtig, dass man nicht die Erwartung vor sich herträgt, andere möchten bitte die eigenen Bedürfnisse befriedigen. Vor allem nicht, wenn man selbst kein Wort dazu äußert. Das ist so ein Mechanismus, den ich von vielen Frauen kenne, insbesondere meiner Elterngeneration. Dass sie darauf warten, dass man „auch mal nett“ zu ihnen ist, und wenn dieses Warten allzu lang dauert, sind sie kurzfristig entrüstet, stemmen die Hände in die Hüften und rufen „Jetzt denk‘ ich mal an mich!“ und verschwinden für drei Tage in ein Spa in der Eifel, um hinterher wieder frohen Mutes die üblichen Reproduktionsarbeiten aufnehmen zu können und die Familie und das Umfeld mit der neu erworbenen Milde zu beglücken. Wenn Selbstfürsorge allein so funktioniert, dann geht sie am Ziel vorbei.
Wie kommt es, dass uns das Anschauen der eigenen TV-Lieblingsserie wie Revoluzzertum vorkommt? Oder das Nehmen einer Auszeit? Das erschreckt mich. Hinter der Tatsache, dass man selbst solche Banalitäten offensichtlich immer noch meint rechtfertigen zu müssen, steckt doch letztlich immer noch der Grundgedanke, Frauen hätten dauernd emotional verfügbar zu sein. Ständig offen für das, was an Anforderungen an sie herangetragen wird. Wenn man aber ständig offen ist, dann merkt man selbst gar nicht, was man braucht. Man definiert sich über dieses Offensein, das Gebrauchtwerden, die Funktion, die man erfüllt. Daran ändert auch nichts, wenn man täglich spazieren geht.
[…] ist Teil meiner Selbstfürsorge. Warum genau gestern? Weil mich Annes Beitrag “Take care – Ein paar Ideen zur Selbstfürsorge” auf kleinerdrei dazu inspiriert hat. Weil ich ihn zwei Mal gelesen habe, so viel steckte […]
Also mir ist diese Selfcare-Debatte unheimlich – das erinnert mich irgendwie an Foucault, Stichwort Selbstdisziplinierung… Oder anders gefragt: Was unterscheidet das Ganze vom neoliberalen Impetus, sich fit zu halten und für das eigene Wohlergehen selbst verantwortlich zu sein? Spirituelle Auszeit am Wochenende, um am Montag wieder ein funktionierendes Rädchen im System sein zu können? Klar, ist es wichtig, auf sich zu achten, aber mir fehlt in all den Texten (Distelfliege, Medienelite, hier usw.) der Bezug auf ökonomische Theorien..
Ich teile deine Foucault-Assoziation mit Disziplinierung… Und das ganze im Netz so darzustellen: Schaut, ich sorge für mich, hat irgendwie in dem Zusammenhang was panoptisches… Ich würde mich da sturmfrau und dir anschließen, dass es doch echt krass ist, eine auszeit zu nehmen, um danach in einem kacksystem in einer kackposition weiter fit sein zu können. Psychiatrisierung und Psychologisierung sind ja auch so Stichworte (Wahnsinn und Gesellschaft…).
Und für mich bleibt es auch eine Frage von Privilegien, wer aus welcher Position mit welchen Erfahrungen ist groß dabei mit diesem selfcare kram? Für wen ist was wie zugänglich?
Fragt sich für mich, wem das was bringt, wenn ich in einem Kacksystem aufhöre, fit zu sein und kaputt gehe?
Und wieso „Kackposition“, was ist n mit den ganzen Leuten, die in linken/emanzipatorischen Projekten arbeiten? Achso, linke/emanzipatorische Projekte dürfen ja nicht auslaugen und haben gefälligst zu empowern, menscheln tut es dort natürlich nicht. Punkt. *kopfschüttel*
Und da ich genannt wurde: ich kann die Kritik zum mangelnden Bezug auf ökonomische Theorien gerne annehmen, und es wär sicherlich cool, wenn jemand, der_die davon Ahnung hat, einen solchen Bezug herstellen könnte. Ich brauche sowieso ziemlich viel Zeit, um mir schon die anderen zur Diskussion gehörenden Texte durchzulesen: Mir sind z.B. 2-3 Texte empfohlen worden, aber ich hatte in der Zwischenzeit z.B. nicht die Zeit und Energie, diese zu lesen. Mein Buch über Critical Whiteness steht auch seit 1 Jahr rum und ich schaffe alle 6 Monate mal einen Artikel. Und den Text auf Identitätskritik.de habe ich so oft gelesen, dass mir die Seite vorgeschlagen wird bei „meistbesucht“ wenn ich nen leeren Tab im Browser aufmache. Und es ist für mich immer noch schwierig zu raffen, auch wenn ich die Kritik inzwischen, ohne emotional zu werden, besser zu verstehen glaube. Fazit: Check your Studi Privilege.
mir fiel eben noch ein: wenn schon die ökonomische komponente
angesprochen wird; schon mal überlegt, welche ökonomischen faktoren
eine rolle spielen dabei, dass die bekannte von sturmfrau in der für sie
ausbeuterischen situation bleibt? mir fehlt der bezug auf
ökonomische theorien bei dem runterbrechen auf „ich mach mich fit dafür,
weiter ein rädchen im getriebe zu sein“ auch ganz schön. und wenns schon um neoliberal geht: es gibt genügend unterschiede zu dem von dir genannten impetus, du könntest die texte nochmal lesen. und dann frag ich mich, was daran nicht neoliberal ist, wenn deine kritik am neoliberalismus ausser acht lässt, dass es vielen menschen gar nicht mehr anders möglich ist, gesund zu bleiben, als es selber zu tun – stichwort privatisierung des gesundheitswesens und sozialabbau. oO
[…] Anne beschäftigt sich auf Kleinerdrei mit Selbstfürsorge: […]
Ich find den Artikel toll und hilfreich. Als Informatiker und begeisteter Programmierer, kann ich mich – auch wenn ich Javascript (brrrrrrr) einen Bogen mache – vor allem „Coding FTW“ nur anschließen. Desweiteren bin ich dankbar dafür, dass in dem Text kein Focault oder ökonomische Theorien vorkamen; wenn ich einen Text übers gepflegte Entspannen lesen will, will ich nicht erst mein Philosophie-Studium zum Abschluss bringen müssen, um ihm folgen zu können.
danke, ich finde das bringt die Diskussion für mich weiter. Und es führt wieder da hin, wo ich es sinnvoll finde, anzusetzen: an Kritik an den Verhältnissen, das Mitdenken von Zwängen, anstatt an den Versuchen von Menschen, innerhalb der Verhältnisse zu überleben.
Ich habe den Verdacht, zu diesen Zwängen könnte man schon allein noch etliche eigene Artikel schreiben. Aber wir sind uns da einig, ich denke auch, dass man sie nicht außer Acht lassen kann.
Nicht umsonst sprießt ja aus dem Umstand des Ausgebranntseins wieder eine ganz eigene Wellness-Industrie, die verspricht, den Burnout-Zustand der Betroffenen zu beseitigen, ihnen aber im Grunde nur die Kohle aus der Tasche zieht. Sie kann ihn auch gar nicht beseitigen, weil sie selbst innerhalb des Systems steht, anstatt es in Frage zu stellen. Und umgekehrt: An der Beseitigung dieser Zwänge lässt sich kein Geld verdienen, sie ist also aus ökonomischem Blickwinkel unnütz.
Per se finde ich erst einmal die ganz private Feststellung, was man als Mensch denn eigentlich braucht, nicht verkehrt. Dinge zu tun, die einem selbst entsprechen, anstatt dass sie von einem gefordert werden, ist ein Anfang. Wenn ich merke, dass ein Wannenbad mir gut tut und mich entspannt, ist das zunächst einmal ja nichts Negatives. Wenn ich dann aber verkrampft das Wannenbad als Instrument dazu benutzen möchte, mich zu entspannen, weil ich merke, wenn ich es nicht tue, dann funktioniere ich nicht mehr, dann kriegt die ganze Geschichte eine bittere Wendung und verkehrt sich in ihr Gegenteil. Ich merkte bei meinem letzten Ausflug mit besagter Freundin, dass die vier Tage, die wir gemeinsam verbrachten, sehr mit Erwartungen aufgeladen waren. Sie waren nicht mehr Selbstzweck und unkoordiniertes Beinebaumelnlassen, sondern sie wollte sich dringend Erinnerungen schaffen, anhand derer sie sich dann in ihrem Alltag wieder würde über Wasser halten können. Das hat nur leider unserer ganzen gemeinsamen Zeit einen krampfhaften Anstrich gegeben, und ihr Freizeitstress hat auch mich nicht unberührt gelassen. Ich schätze, das wird möglicherweise auch der Grund sein, warum so viele Menschen selbst nicht einmal mehr ihren Jahresurlaub als Entspannung empfinden können. Das ist in etwa so wie mit der absurden Forderung: „Sei doch mal spontan!“
Wenn man Dinge tut, die einem entsprechen, dann hat man andererseits natürlich auch die Chance, tiefergehend zu verstehen, was für Bedürfnisse man hat. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man ein Bewusstsein über die Zwänge hat, in denen man lebt, und über deren mehr oder minder große Unverträglichkeit mit den eigenen Bedürfnissen. Ohne dieses Bewusstsein bleibt es die Jagd nach einem Phantom. Zur Zeit leben wir innerhalb einer Struktur, die als Wahrheit postuliert, „Wohlstand für alle“ und „ewiges Wachstum“ seien die Garanten für die Erfüllung der Bedürfnisse. Das wird generell nur wenig angezweifelt. Sich statt dessen zu fragen, was Menschen wirklich im (Zusammen-)Leben brauchen, haben wir leider irgendwie verlernt. Das könnte auch daran liegen, dass jede noch so kosntruktive Kritik im Keim erstickt wird durch Scheinargumente wie „Das kostet aber Arbeitsplätze!“ oder „Das rechnet sich nicht!“ oder „Das gibt der Markt nicht her!“
Ja und Amen dazu!
[…] letzten Wochenenden auch noch eine Konferenz und ein Seminar absolviert werden. Ganz im Sinne des Self-Carings hatte ich im November jeden Abendtermin privater und beruflicher Natur abgesagt – meine […]
[…] sie für alle alles verbessern. Aber ich glaube, zum Jahresende haben wir uns alle ein bisschen Selfcare und Selbstschutz verdient. Und sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, rauszufinden, was helfen könnte, ist schon […]
[…] wurde so zur Regenerationszeit, dem großen Kontrastprogramm zu meinem Bürojob. Eine Art der Selbstfürsorge, die für mich auch heute noch wichtig […]
[…] nutzen. Mehr Inseln schaffen, Inseln der Ruhe und des Innehaltens, des Fürsichseins. Sowieso: Mehr Self Care. Mehr reisen. Mehr Nein sagen. Mehr Ja sagen. Und wissen, wann was angebracht ist. Mehr wissen […]
[…] “Take care – Ein paar Ideen zur Selbstfürsorge”, KleinerDrei, http://kleinerdrei.org/2013/11/take-care-ein-paar-ideen-zur-selbstfursorge/, abgerufen am […]
Sorry, unpolitische Kommentar.
Empfehlenswerter Yoga-Youtube-Kanal v. Esther Eckhart aus Holland, hauptsächlich klassisches Hatha-Yoga:
http://www.youtube.com/user/yogatic
[…] Einerseits liegt das an meinem persönlichen Empfinden. Beim Lesen der Selbstfürsorge-Tipps auf Kleinerdrei erhöht sich etwa mein Stresslevel: Atemübungen, Spaziergänge und Kochen auf der To-Do-Liste […]
[…] ökonomischen Dimension: Es wurde kritisiert, und zwar hier bei kleinerdrei, dass Selfcare ja wiederum dazu diene, “fit zu bleiben als Rädchen im Getriebe” (Jule) […]