Kindheit – not in fashion?
Viele Kinder sehen heute so aus, als würden sie die eingelaufenen Sachen ihrer Eltern auftragen. Kinder sollen Konsumenten sein, aber bloß nicht kindisch. Ist die Kindheit den Menschen suspekt geworden?
Eine durchschnittliche Industrienationen-Kindheit muss heutzutage, Komfort hin oder her, auch einige anstrengende Momente mit sich bringen. Die Unmengen an Waren, Werbung und Verlockungen, die für Kinder gedacht sind und ihnen von findigen Marketingkampagnen permanent untergejubelt werden, gehen mit einer ganz neuen Art von Überforderung einher. Es gibt nicht nur immer mehr Produkte speziell für Kinder (und bei weitem nicht nur Spielzeug), diese sollen auch noch in immer kürzerer Zeit verkonsumiert werden. Der Zeitpunkt, den die Gesellschaft zum „richtigen“ erklärt hat, um diese ineffektive, quietschbunte Kinderwelt hinter sich zu lassen und ab dem als irgendwie uncool gilt, nur noch Kind zu sein, tritt immer früher ein.
An einigen Orten wird Mensch gar das Gefühl nicht los, die Kindheit solle heute am besten ganz übersprungen werden – sehr deutlich lässt sich das in so mancher Abteilung für Kinderkleidung beobachten. In kaum 20 Jahren wurde hier eine mittelgroße Zeitreise in die Vergangenheit absolviert, zurück in die Tage, in denen die Kinder einfach in Miniaturausgaben der Erwachsenenmode gesteckt wurden. Gleichzeitig boomt der Modemarkt für Kinder. Kaum eine internationale Designermarke lässt es sich mittlerweile nehmen, eine eigene Kinderkollektion auf den Markt zu bringen. Kopiert und vereinfacht finden sich deren erwachsene Trends dann auch im normalpreisigen Segment wieder (auch ein praktischer Nebeneffekt der Miniaturisierung: sie erfordert kaum mehr neue Designleistung).
Kinder wie „Erwachsene en miniature“ zu kleiden fand – grob gesagt – zu Zeiten statt, in denen die Kindheit noch nicht als besonders schützenswerte Lebensphase angesehen, Erziehung noch nicht „vom Kinde aus“ gedacht wurde. Die Sorge um das Kindeswohl und das Kind als Individuum sind eine Entwicklung der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und der Aufklärung, ebenso wie eine spezifische (bürgerliche) Kinderkleidung. Verspielt und bequem wurde die allerdings auch erst im 20. Jahrhundert.
Nun soll den Eltern von heute nicht (pauschal) unterstellt werden, dass sie sich nicht um das Wohl ihrer Kinder sorgen. Und zugegeben: als Kind in den 80ern wünschte ich mir sehnlich schicke eng geschnittene Jeans (heute heißt es wohl „skinny“) statt der üblichen bollerig-weiten Karottenjeans mit Gummizug. Trotzdem gruselt es mich, wenn ich heute Siebenjährige sehe, die irgendwie genauso angezogen sind wie ich als Anfang-Mitte-Dreißigerin. Denn es hat den Anschein, als fände in den kniehohen Stiefeln in Größe 33, den Mini-Baggy-Pants und zweireihig geknöpften Mäntelchen in gedeckten Farben auch eine grundsätzliche Skepsis gegenüber einer allzu verspielten und geschlechtlich weitestgehend neutralen Kindheit ihren Ausdruck. Sie mag nicht mehr so recht passen zu Kindern, die von Anfang an ihren Lebenslauf optimieren sollen und die mit frühkindlicher Bildung, Sprach- und Musikkursen gefördert werden, was das Geld hergibt. Meist geschieht dies aus der guten Absicht heraus, dem Nachwuchs optimale Voraussetzungen mitzugeben für den späteren Lebensweg – gesellschaftlicher Druck ist dazu ausreichend vorhanden. Unter den Vorzeichen von globalisierter Arbeitswelt und Finanzkrisen erscheint komplett nutzlos verspielter Müßiggang allemal suspekt, und die Wahl von Kleidung folgerichtig, die ein erfolgreiches erwachsenes Selbstbewusstsein zumindest schon mal andeutet. Der Medienwissenschaftler Neil Postman konstatierte das Verschwinden der Kindheit bereits 1982 (machte dies allerdings vor allem am Fernsehen fest). In der Kindermode manifestiert sich seine Vorhersage mittlerweile recht konkret.
Damit einhergehend fegt die moderne Kinderkleidung andere kindlich-verspielte Undefiniertheiten gleich noch mit weg: Die junge Dame und der junge Herr sind heute in der Regel schon dann einwandfrei an ihrer Kleidung zu erkennen, wenn sie noch kaum ihre eigene Nase finden können. Zur Not wird nachgeholfen bei der geschlechtlichen Stereotypisierung: mit gepolsterten Mini-BHs für Brüste, die sich mit dem Wachsen sicher noch ein paar Jahre Zeit lassen, und taillierten Shirts für runde Kinderbäuche. Mit den negativen Seiten dieser „Sexysierung“ der Mädchenkleidung und der damit einhergehenden stereotypen Vorstellung von Weiblichkeit ließen sich alleine etliche Artikel füllen, etwa über Diätkinderbücher oder Schönheitssalons für Mädchen ab fünf.
Natürlich gibt es sie noch, die Alternativen. Es gibt bunte, günstige, verspielte Mode, es gibt Weitergegebenes und Selbstgemachtes. Aber der Druck der Marken und der Peergroups und letztlich auch die eigene Gewöhnung führen mit dazu, dass vieles schleichend als „normal“ empfunden und nicht mehr hinterfragt wird. Vielleicht müssen sich Eltern in der Kita heute noch nicht die Frage gefallen lassen, warum ihr Kind denn so kindisch angezogen sei. Aber vielleicht doch die, warum es gerade im Matsch nach Monstern jagt, statt beim Frühenglisch zu sitzen. Und damit ist noch lange nicht von den Kindern gesprochen, in deren Lebenswelt niemand an die postnatale Vorbereitung auf den perfekten Berufseinstieg denken kann.
Ist die Kindheit also verloren, oder ist das alles nur ein schlimmer Modetrend? Auch wenn Neil Postman da wenig optimistisch war: Es schadet zumindest nicht, sich zu ab und zu daran zu erinnern, dass Kinder Worte wie Blazer, V-Ausschnitt und Cardigan genauso wenig kennen müssen wie Stress. Besonders letzterer steht ihnen nämlich gar nicht.
Danke für den Artikel; Schade allerdings, dass du immer wieder auf diese Erklärung als Modeerscheinung zurückkommst, obwohl du doch recht klar herausgearbeitet hast, dass es sich (kurz gesagt) um kapitalistische Optimierung und kapitalistische Erschließung neuer Märkte geht.
Danke für die Kritik & Anregung. Ich schätze, da bin ich am Ende vielleicht etwas zahnlos geworden oder habe mich sprachlich hinreißen lassen, in dem „Mode“ Bild zu bleiben. Mir ist beim Schreiben aufgefallen, dass ich da sehr viele Aspekte berühre, bei denen ich noch in die Tiefe gehen könnte, aber ich hatte mich dann erstmal mehr für den Überblick entschieden. Ich werde an dem Thema (auch hinsichtlich Spielzeug und so) sicher noch dran bleiben und dass vielleicht noch mal weitergehend beschreiben. Aber wenn das zumindest soweit schon mal rausgekommen ist freu ich mich trotzdem :)
(Trauriger) Lieblingssatz: „Die junge Dame und der junge Herr sind heute in der Regel schon dann einwandfrei an ihrer Kleidung zu erkennen, wenn sie noch kaum ihre eigene Nase finden können.“
Im Sommer hatte meine Nichte eine Freundin zum Geburtstag da, die dann im Minirock mit nietenbesetzten Ballerinas und Neckholdertop neben ihr auf der Bank saß, die Beine übereinandergeschlagen.
Später auf dem Wasserspielplatz bestand sie darauf sich in einem Handtuch umzuziehen, und dass ich, die ich ihr Handtuch hielt, „ja nicht hingucke“ während sie sich ihren Bikini anzog.
Meine Nichte wurde übrigens 9.
Das ist echt eine sehr bedauerliche Entwicklung… Warum sollten Mädchen in diesem Alter überhaupt schon ihre Brust bedecken? Sie unterscheiden sich i.d.R. noch gar nicht von den Jungs. Trotzdem haben sie schon mitbekommen, dass sie da schamhaft sein sollen. :/
Die anderen Mädels waren auch weit weniger schamhaft.
Mir fällt auch auf, dass sich meine Nichte, wenn sie zum Beispiel bei dem Mädchen übernachtet hat, viel alberner und – sorry- tussiger gibt, als man das eigentlich von ihr gewohnt ist. (letztens beim Winterjackenkauf stolzierte sie rum und frug „kann ich nich schon toll topmodeln?“)
Nicht falsch verstehen, sie darf Schmuck tragen (den sie regelmäßig verliert) und sich die Nägel bunt lackieren wenn sie das will, was sie auch tut.
Aber so ein sexualisiertes Gehabe ist für ein Kind einfach unangebracht.
Ist aber inzwischen gang und gäbe. in der Klasse meiner Tochter (auch alles 9-jährige) war auf Klassenfahrt Kinder-Disco; was meinst du, was die Mädels alles eingepackt hatten! Von entsprechenden Klamotten über Schminke bis zu Hairstyling-Produkten; die mitgefahrenen Erwachsenen haben nicht schlecht gestaunt. Übrigens interessiert sich meine (noch sehr kindliche) Tochter sich für so etwas gar nicht, aber auch sie würde sich nicht mehr vor „fremden“ Erwachsenen ausziehen. Ich denke, das ist einfach das Alter, in dem sich so langsam das Schamgefühl entwickelt.
Ich finde es auch schade, wie die Kindheit immer mehr verschwindet. Mal schauen, ob wir es bei unserer Tochter besser machen können. Hübsche Kleidung ist ja eine Sache – aber aus Kindern kleine Erwachsene zu machen die andere. Das muss einfach nicht sein.
„Ist die Kindheit also verloren, oder ist das alles nur ein schlimmer Modetrend?“ fasst gut zusammen, was mich an diesem (sonst sehr gelungenen) Artikel stört. Während tatsächlich ekelhafte Entwicklungen stattfinden, die Sexualisierung von Mädchenkleidung zum Beispiel, die Differenzierung von Männlichkeit und Weiblichkeit schon in diesem Alter, gerne auch insgesamt „erwachsene“ und damit nicht besonders funktionale Kindermode, bekomm ich doch denn Eindruck, dass diese Punkte hier ein bisschen zusammengemischt, aufgebauscht und mit einer „heutzutage geht alles den Bach runter“-Romantik versehen werden, bis die Probleme kaum noch zu erkennen sind.
Auch die „Frühförderung“ (heißt das noch so?) wird mir ein bisschen zu pauschal abgehakt. Ob sie nötig ist, darüber ließe sich streiten, dass kein Druck dazu entstehen sollte (und das wahrscheinlich trotzdem tut), ist klar, nur negativ ist sie aber halt ganz sicher nicht. Die in letzter Zeit manchmal stark kritisierten Gebärdensprachkurse für Kinder, die noch keine Lautsprache sprechen, und deren Eltern, haben immerhin den Vorteil, dass das Kind sich schon früh erstaunlich exakt mitteilen kann– ja, auch hier ein „früher“, aber hier geht es um ein Werkzeug, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren. Die Vorteile eines so frühen Kontaks mit anderen Sprachen sind zumindest im Sinne einer offeneren Gesellschaft klar (sofern es nicht bei einer einzigen, besonders Englisch, bleibt). Und nein, mehrere Sprachen schaden Kindern auch nicht.
Oh, den Eindruck dass ich diese Förderung oder Sprachkurse für Kinder (Gebärdensprachkurse waren mir ganz neu – danke für den Hinweis!) überflüssig oder unsinnig finde wollte ich nicht erwecken. Es geht mir mehr um diese – überspitzt ausgedrückt – Lebenslauf-Optimierung von Kindesbeinen an, also gerade diese zwanghaften Züge, die das annimmt und der Konkurrenzdruck, der damit aufgebaut wird.
Wie ich oben schon Adrian geantwortet habe, wollte ich zudem gerade verschiedene Aspekte als Denkanstösse anreissen (mehr so als Überblick zu dem Thema), und wollte mich nicht nur auf den Genderaspekt konzentrieren, weil ich das Gefühl hatte der wurde schon recht oft und gut beschrieben (z.B. in dem verlinkten FAZ-Artikel). Ob und wie „alles den Bach runtergeht“ lässt sich sicher diskutieren, romantisieren wollte ich es sicher nicht. Mehr feststellen: es verändert sich, und das ist nicht unbedingt alles gut. Vor allem interessiert mich aber: warum?
Danke für diese weitere Erklärung. Meine leicht aggressive Ausdrucksweise tut mir inzwischen schon sehr leid. (Merke: Texte dieser Art nie, nie in Straßenbahnen lesen. Und nicht gleich zu Hause angekommen kommentieren.)
Ach, aus dem Internet ist frau doch viel aggressiveres gewöhnt ;) War völlig ok. Ich habe diese Lesart gar nicht richtig bedacht/gesehen beim Schreiben, und ich finde es interessant, wenn dann andere Blicke von aussen dazu kommen und die unterschiedlichen Seiten eines Textes ausleuchten.
Ich glaube,dass es das „Elternteil hätte gerne Barbie“ oder auch „Pinocchio“-Syndrom ist… Kinder sind Puppen. Von Anfang an eine (meistens irgendwie ja doch störenden weil lebendige) Projektionsfläche…
Das ist sicher ein Aspekt davon. Daher interessiert mich auch die Frage: was sagt es über die Eltern / unsere Gesellschaft aus, wenn sie ihre Kinder so kleiden bzw. mit ihnen so umgehen?
Ich schließe mit den positiven Kommentaren mal. Viel von dem gesägtem kann man ja tagtäglich auf der Straße sehen. Was mich noch interessieren würde, ist dass eine Sicht von außen, in dem Fall meine ich ohne eigene Kinder?
Ich könnte mir nämlich gut vorstellen das wenn man ein Kind in die Welt gesetzt hat sich die ein oder anderen Eindrücke verzerren könnten.
Im Prinzip ist das eine Sicht von außen, ja. Mich interessiert aber das Thema „Kinder als Zielgruppe“ schon recht lang, ursprünglich über das Thema Kinder- und Jugendliteratur, aber darüber habe ich dann auch zunehmend mit Produkten, Kleidung, Spielzeug beschäftigt. Ich kenne aber mittlerweile viele Eltern und unterhalte mich gerne mit denen darüber – klar haben die dann oft einen pragmatischeren Blickwinkel auf die Dinge. Aber da gibt es glaub ich schon ähnliche Beobachtungen.
Du sprichst mir aus dem Herzen! Wo sind die praktischen,
matschtauglichen Kindersachen, die sowohl vom großen Bruder als auch der
kleinen Schwester (auf)getragen werden können und dabei trotzdem gut aussehen?
Themen wie Nachhaltigkeit und die Ausrichtung der Mode an den
Bedürfnissen der Kinder vermisse ich bei vielen Designern. Versteht mich nicht
falsch, ich mag schönes Design – auch bzw. gerade bei Kindermode. Aber einfach
Erwachsenenmode zu schrumpfen – damit machen es sich die Modehäuser zu einfach.
Ein Nebenaspekt ist meiner Meinung auch die zunehmende
Sexualisierung von (Klein)kindern. Miniröcke und bauchfreie Oberteile gehören
wenn überhaupt in die Verkleidungskiste, aber nicht in den Kleiderschrank der
Minis.
Die Sexualisierung ist in jedem Fall ein wichtiger Aspekt und eine bedenkliche Entwicklung. Ich habe sie hier nur gestreift weil es hierzu schon einige gute Artikel gibt (habe einen verlinkt) und ich den Blick mehr auf den „Erwachsenenmode“-Trend generell richten wollte.
Vieles kann ich teilen; auch ich habe erst von den 6-jährigen Nachbarmädels erfahren, was „Stiefelhosen“ sind. Und es nervt mich über die Maßen, dass sich für Kinder, die auf gendertypische Gestyltheit keine Lust haben, ab einem gewissen Alter kaum noch schöne, erschwingliche Klamotten finden lassen. Möchte aber anmerken, dass viele Kinder sich in ihrem Kleidungsstil auch an den Eltern orientieren; vielleicht gab es in unserer Kindheit ja einfach mehr „Latzhosen-Mamas“?
Was das „Spielen der Kinder im Matsch“ betrifft, das heute nicht mehr oft zu beobachten ist: Das war „früher“ auch deshalb leichter möglich, weil nicht so viele Mütter berufstätig waren. Da hat Mutti um zwölf nach der Schule mit dem Essen gewartet, noch schnell Hausaufgaben, dann raus, zu den vielen anderen Kindern (die es heute auch nicht mehr gibt). Wenn aber ein Kind erst um 16.00 Uhr oder 17.00 Uhr aus der Kita kommt, ist der Bedarf an Sozialkontakten und Aktivitäten oft gedeckt bzw. es fehlt die Zeit, um noch Verabredungen für unbeaufsichtigtes Spielen zu machen, so wünschenswert das wäre. Aber daraus sollte den Eltern – und erst recht den berufstätigen Müttern – kein Vorwurf gemacht werden.
Das mit den anders angezogenen Eltern damals und heute ist sicher ein Faktor, der da reinspielt… bestimmte Trends der 70er/80er wie Ökobewegung o.ä. haben sich ja auch auf die Kleidung niedergeschlagen – während Umweltbewusstsein sich heute auch mit Großstadthipsterlook verbindet (nicht generell, aber auch).
Mit dem Spielen im Matsch wollte ich mich nicht auf den Zeitmangel von Eltern beziehen, kein Vorwurf beabsichtigt! Ich bezog dies eher darauf: vielleicht müssen sich Eltern noch nicht für „kindische“ Kleidung rechtfertigen, aber es gibt vielleicht bereits einen gewissen Druck, Kinder nicht nur „sinnlos“ rumspielen zu lassen, sondern sie auch zu fördern etc. War also nur auf diese Analogie „Erwachsene Kleidung – erwachsene Ziele“ vs. „Kindische Kleidung – kindisches Rumspielen“ bezogen.
Ich erinnere mich daran, wie ich letzten Herbst nach einem Strickjäckchen in Größe 50 oder drunter gesucht habe, also für ein sehr kleines Neugeborenes. Zwei Jäckchen zur Auswahl, aber das kleinere, das besser gepasst hätte, sah aus wie die Strickjacken, die mein Dorfopa trägt. Einer, an dessen Wohnzimmerwand Geweihe hängen. Ich nahm dann das Größere, aber ich habe sehr gestaunt. Kinder, die nicht nur wie Erwachsene gekleidet werden, sondern wie Senioren? Was hat es denn damit auf sich?
Ich würde sagen – ist aber nur eine Vermutung – dass sich das wiederum an der Erwachsenenmode orientiert, denn gerade so im Hipster-Bereich trägt mensch ja jetzt auch gerne mal Opa- oder sagen wir „konservativen“ bzw. klassischen Look. Das fiel mir z.B. bei den Kinderklamotten von Zara auf… (die Website ist total irritierend – ich wusste teils nicht, bin ich auf der Damen- oder Mädchen-Seite)?
Mir spricht der Artikel aus der Seele. Meine Frau ist Finnin, und wir haben für unser Kind häufig Kleidung aus Skandinavien besorgt, die viel farbenfroher und weniger geschlechtsstereotyp ist als das, was man in Deutschland üblicherweise bekommt. Als Konsequenz aus unseren eigenen Schwierigkeiten haben wir beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen und eröffnen in wenigen Tagen einen Onlineshop für Kinderbekleidung (erst mal für Babys und Kleinkinder), wo wir versuchen, ein Sortiment zu bieten, das wir selbst auch gerne kaufen würden.
Toll! Viel Erfolg!
[…] Kindermode = Erwachsenenmode en miniatur? Über diesen sehr zweifelhaften Trend schreibt Lucie auf dem recht neuen Blog Kleinerdrei. Lesenswert, wie übrigens auch der Rest des Blogs. […]
Also ich bin aber sehr gerne so , genau so eine Mami! Ja,meine kleine ziehe ich sehr hübsch an und ja , von Designern!Und fast immer in gedeckten Farben- beige, viel weiss,grau. Find ich schön! Ich mag es nicht, wenn ein Kind grüne Hose,gelben Pulli,rote Mütze,pinkfarbene Jacke und bunte Stiefeln anhat…Es ist mir als Frau sehr wichtig wie ich mich anziehe, und warum soll es bei meinem Kind anders sein? Und ja, auch beim selbstgekochten Karottenbrei trägt meine kleine weiss- Gott sei Dank leben wir im Zeitalter von Waschmaschinen und Waschpulver.Und ja , sie hat auch ihre Burberry Kleidchen mit Pastinaken beschmiert – sehe ich locker, geht alles wieder raus! So wird sie später auch damit im Dreck spielen dürfen. Kleider sind dafür da um getragen und benutzt zu werden. Ich trage ja meine Louboutins ja auch auf der Strasse, auch wenn schöne rote Sohle drunter leidet – Gebrauchsgegenstand halt!