Mein Geheimnis, das keins mehr war

Foto , CC BY 2.0 , by Zigazou76
Dies ist ein Beitrag aus unserer Rubrik kleinergast, in der wir alle Gastartikel veröffentlichen.
Der Autor will anonym bleiben, ist der Redaktion aber persönlich bekannt.

„Wer nichts Schlimmes zu verbergen hat, muss auch nichts befürchten.“ Wie häufig habe ich diesen naiven Satz in den vergangenen Wochen gehört und gelesen. Ich hatte nichts Schlimmes zu verbergen – und wurde trotzdem Opfer von Überwachung im Netz. Nicht von irgendwelchen Geheimdiensten, sondern von der Polizei.

Und von einem indiskreten Polizisten, der pikante Details aus meinem Sexualleben an meine Eltern verraten hat.

*

Normalerweise klopft mein Vater an, bevor er in mein Zimmer kommt. Doch an diesem Abend nicht. Es ist spät, ich liege schon im Bett, die Leselampe brennt. Sein Gesicht sehe ich nur vage, es ist dunkel. Trotzdem erkenne ich, dass etwas nicht stimmt. „Wir müssen reden“, sagt er in strengem Ton. Ich ahne, was jetzt passiert.

*

Als schwuler Jugendlicher hat man ständig Angst, entdeckt zu werden. Eigentlich ist Angst das falsche Wort, eher ist es Panik. Wird jemand merken, dass ich schwul bin? Trage ich meinen Rucksack männlich genug? Wie reagieren meine Freunde oder meine Familie, wenn sie von meinem Geheimnis erfahren? Werden sie es akzeptieren, wird es ihnen egal sein – oder reden sie nie wieder ein Wort mit mir? Wie Gespenster treiben die Sorgen durch die Köpfe junger Menschen, die entdecken, dass sie anders lieben als der gesellschaftliche Durchschnitt.

Zur Angst vor dem Entdecktwerden kommt die Einsamkeit. Ich zum Beispiel bin in einem kleinen Dorf groß geworden: 3.000 Einwohner, eine Hauptstraße, ein Musikverein, ein Sportverein und eine Schützenbruderschaft. Der einzige mir bekannte Schwule lebte einige Dörfer weiter und war niemand, mit dem ich über mein eigenes Coming-out, meine Ängste und meine Gefühle sprechen konnte.

Mein Leben änderte sich schlagartig, als wir zu Hause einen Internetanschluss bekamen. Für schwule Jugendliche ist das Netz ein paradiesischer Ort. Es gibt viele Seiten, die über das Coming-out informieren. Und es gibt spezielle Foren und Chats für junge Schwule, in denen sie sich austauschen können. Für mich war es eine Offenbarung zu erkennen, dass ich nicht der einzige Schwule bin, dass überall in Deutschland junge Menschen leben, die ähnliche Sorgen und Ängste haben. Und mit denen ich nun Kontakt aufnehmen konnte.

Anfangs war ich noch sehr vorsichtig. Wenn mich jemand nach meinem Namen gefragt hat, habe ich schnell einen erfunden. Auch mit meinem Alter war ich nicht immer ganz ehrlich, manchmal habe ich mich etwas älter gemogelt. Mit der Zeit wurde ich mutiger. Wenn jemand nach einem Bild fragte, habe ich nicht mehr irgendeins im Netz gesucht, sondern ein Echtes geschickt. Ich habe mich im Internet wohl gefühlt, was sollte schon passieren? Zum ersten Mal in meiner Jugend musste ich mich nicht verstellen, sondern ich konnte so sein, wie ich mich wirklich fühlte. Ein großartiges Gefühl war das.

Bis zu jenem Abend, an dem mein Vater ohne anzuklopfen in der Tür stand. Ich war 15 Jahre alt und kurz davor, mich endlich zu outen.

*

Er: „Wir müssen reden.“

Ich: „Was gibt’s denn?“

Er: „Ich habe heute einen Anruf von einem Kollegen bekommen. Wir haben über dich gesprochen.“

Mein Vater arbeitet als Polizist im gehobenen Dienst. Ich kenne viele seiner Kollegen, deshalb wundere ich mich erst einmal nicht.

Ich: „Oh, habe ich etwas verbrochen?“

Er geht auf meinen Scherz nicht ein.

Er: „Gibt es etwas, das du mir erzählen möchtest?“

Ich werde panisch. Habe ich vergessen, die Cookies oder den Verlauf im Browser zu löschen? Nein, unmöglich, darauf habe ich immer geachtet. Weiß mein Vater etwa von meinem Geheimnis? Hat er herausgefunden, dass ich schwul bin?

Ich: „Nein, worauf willst du hinaus? Mit wem hast du über mich gesprochen?“

Er: „Kennst du nicht. Ein Kollege, mit dem ich auf der Polizeischule war. Er überwacht das Internet und sucht nach Menschen, die pädophil sind und Kinderpornos tauschen.“

Ich: „Und was habe ich damit zu tun?“

Er: „Der Kollege hat mir gesagt, dass er ein Bild von dir auf einer Chatseite für Schwule gesehen hat.“

Das Adrenalin schießt mir ins Hirn. Ich habe die Kontrolle verloren. Mir war immer klar, dass ich meinen Eltern irgendwann einmal erzählen muss, dass ich schwul bin. So habe ich mir das aber nicht vorgestellt. Wie reagiere ich jetzt?

Ich: „Wie bitte?!“

Ich merke, dass meine Stimme zittert, dass ich den Tränen nah bin.

Er: „Ja, er hat ein Bild von dir gesehen. In einem Chat für Schwule, auf der Arbeit. Ich will gar nicht wissen, wie das dort hin kommt. Darüber werden wir nun auch nicht sprechen, es ist spät. Ich will nur, dass du das weißt.“

Mein Vater dreht sich herum, verlässt mein Zimmer und schließt die Tür. Ich sitze ganz perplex im Bett und weiß nicht, wie mir geschieht.

*

Das Gespräch mit meinem Vater hat nur zwei Minuten gedauert, aber es hat vieles in mir zerstört. Zum Beispiel meinen Glauben daran, dass das Internet ein guter Ort für junge Schwule ist, die sich unerkannt über ihre Sexualität informieren möchten, die ihnen so fremd erscheint. Und das Gespräch hat mich verunsichert. Weiß mein Vater nun, dass ich schwul bin? Oder glaubt er, jemand hat mein Bild geklaut und es im Chat für Schwule hochgeladen? Ist mein Geheimnis jetzt keins mehr? Muss ich vielleicht sogar noch mehr darauf achten, dass niemand erfährt, dass ich auf Jungs stehe?

Wer auch immer der Polizist ist, der mein Bild auf seiner Arbeit gesehen hat und der es brühwarm meinen Eltern erzählt hat: Er hat mir Selbstbewusstsein geraubt, das ich mir hart erarbeitet habe. Er hat dafür gesorgt, dass ich mich nicht mehr getraut habe, auf den Webseiten zu surfen, die mir so geholfen haben zu mir zu stehen. Der indiskrete Polizist hat mich in meinem Coming-out um zwei Jahre nach hinten geworfen. Als ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und meinen Eltern erzählt hatte, dass ich schwul bin, da scheint mein Vater nicht überrascht zu sein.

Wer nichts Schlimmes zu verbergen hat, muss die Überwachung nicht fürchten? Was für ein Blödsinn!

15 Antworten zu “Mein Geheimnis, das keins mehr war”

  1. riotmango sagt:

    schade, dass der erfahrungsbericht nicht ohne fatshaming & transfeindlichkeit bzw. shaming von gender-nonkonformität auskommt.

    „Der einzige mir bekannte Schwule lebte einige Dörfer weiter. Ein älterer, kleiner und sehr übergewichtiger Mann, über den man sich hinter vorgehaltener Hand erzählte, dass er Frauenkleider trägt. Niemand also, mit dem ich über mein eigenes Coming-out, meine Ängste und meine Gefühle sprechen konnte.“

    in diesem satz wird der mensch abgewertet, dadurch, dass er als „älterer, kleiner, sehr übergewichtiger (sic!) mann“ beschrieben wird, der „frauenkleider trägt“. die negativen assoziationen, die offensichtlich für den autor damit verbunden sind, führen anscheinend dazu, dass er mit ihm also nicht über sein eigenes coming out sprechen kann. allein die tatsache, dass ein mensch älter und „übergewichtig“ (sic!) ist und gerne „frauenkleider“ trägt, reicht also aus, um ihn zu diskreditieren. schade, dass das hier einfach so steht. auch in einem persönlichen erfahrungsbericht ist das leider diskriminierender mist.

    klar kann der autor für sich entscheiden, dass diese person nicht seine vertrauensperson ist – aber aus diesen gründen? leider einfach nur enttäuschend.

    • ruhepuls sagt:

      Danke für den Hinweis. Wir haben die Passage entfernt.

      • riotmango sagt:

        vielen dank für die schnelle reaktion!

        • Frollein_S sagt:

          Ja und nun lese ich es, weil es in den Kommentaren steht. Ist ja auch quatsch.
          Ich würde gerne in einer Welt leben in der „älter“, „übergewichtig“ und „klein“ einfache Wörter zum beschreiben von Menschen sind.

          • ruhepuls sagt:

            Wir haben uns dafür entschieden, im Kommentar von riotmango die Wiederholung der Passage (sowie Teile daraus in ihren Erläuterungen) stehen zu lassen, um ihren Kommentar nicht unlesbar zu machen, unseren Vorgang transparent zu halten und vor allem auch aufzuzeigen, welche Dinge diskriminierend sind, auch wenn sie für manche auf den ersten Blick nicht so erscheinen. Eine weitere Erläuterung hierzu findest du in meiner Antwort an Susann.

    • Susann sagt:

      Also, das ist eine Zensurmaßnahme, die ich mir auf diesem Blog nicht erwartet habe.
      Hier schreibt jemand über sein persönliches Erleben. Wenn zu diesem Erleben gehört, dass er jemanden als klein, übergewichtig usw. wahrnimmt, dann ist das TEIL SEINES PERSÖNLICHEN ERLEBENS UND TEIL SEINES TEXTES.
      Er hat den Mann beschrieben, aber nicht abgewertet. Die Abwertung empfindet offenbar die Person, die hier eine Zensur fordert.

      Ich erwarte mir schon, dass der Text eines Autors – der hier weder zur Gewalt aufruft, noch eine Gruppe verurteilt, noch irgendwie rassistisch drauf ist – soweit respektiert wird und bin enttäuscht, nein, stinkesauer, dass sofort dieser Beschwerde (aufgrund einer einzigen Beschwerde aufgrund einer persönlichen Befindlichkeit) folge geleistet wird!

      Susann (überdurchschnittlich groß, übergewichtig, hat Cellulitis, kurzsichtig, mitunter schlecht gelaunt – Leute, das ist die Wahrheit, und damit leben wir jetzt mal einfach!)

      • ruhepuls sagt:

        Texte werden generell von uns – in Rücksprache mit den Autoren und Autorinnen – redigiert, bevor sie online gehen und eigentlich hätten wir die Passage bereits während dieses Prozesses ändern sollen. Dies haben wir jedoch leider übersehen und somit die Redigatur nachträglich vorgenommen, als wir darauf aufmerksam gemacht wurden.
        Von Zensur kann hier nicht die Rede sein.

        Uns ist wichtig, dass die auf kleinerdrei erschienen Texte nicht diskriminierend sind. Die redigierte Passage war jedoch nicht nur deskriptiv, sondern wertend und der Text verliert ohne sie nicht an Intensität und Aussage.

        • Susann sagt:

          Das sehe ich anders – die Passage kann, muss aber nicht als wertend gelesen werden. Wenn ich schreiben würde „Kate Moss lebte einige Dörfer weiter. Eine viel ältere, große und sehr dünne Frau, über die man sich mit vorgehaltener Hand erzählt, sie habe ein Nahverhältnis zu recreational drugs. Niemand also, mit dem ich über meine eigenen Einkaufsprobleme, meine Ängste, keine Hose mit passender Oberschenkelweite zu bekommen,sprechen konnte.“ – dann würde für den Leser klar werden, dass Kate Moss so anders unterwegs ist als ich, dass ich mir von ihr keinen guten Rat für meine spezielle Problematik erwarten hätte können.
          Das wertet weder Kate Moss ab noch mich ab, es sei denn, jemand sucht spezifisch nach Dingen, die er als wertend oder abwertend bezeichnen kann.

          Als Leser ist es für mich wichtig – und ich halte es für eine Aufgabe des Autors -, die Handlungen einer Person im Text nachvollziehen zu können. Wenn dazu gehört, dass sich ein Charakter einer Person nicht anvertrauen will, ist es ein netter Service des Autors, wenn er erklärt, warum. Dass die Motive dieses Charakters auch mal anders als hilfreich, edel und gut sein können – tja, das ist Literatur, und die ist ein Abbild des Lebens.
          Lest Ihr eigentlich Krimis, in denen Menschen aus niederen Motiven morden? Das ist ja auch nicht gerade politisch korrekt! Und Shakespeare könnt ihr bis auf ca. 3 Zeilen streichen, wenn Ihr gerne hättet, das nicht die finsteren Abgründe der menschlichen Seele und ihre zweifelhaften Motive ausgeleuchtet werden.

          Was ich mich frage ist, warum wird hier auf eine (!) einzelne (!) Befindlichkeit sofort Rücksicht genommen, aber nicht auf die Rechte des Autors, seine Geschichte zu erzählen, wie es ihm für folgerichtig erscheint?
          Aber natürlich ist das Zensur! Was denn sonst?

          • Anne Wizorek sagt:

            Noch einmal: Es handelt sich nicht um eine Zensur. Das alles ist in Absprache mit dem Autor geschehen. Auch er findet die Kritik berechtigt und hat überhaupt kein Problem mit der Anpassung – ein Schritt, der wie Maike schon erwähnte, eigentlich auch schon an früherer Stelle erfolgt wäre.

            Hier einen Vergleich zu Krimis u.ä. zu ziehen, finde ich wiederum sehr unpassend. Es geht um einen persönlichen Blogbeitrag, nicht um Wallanders nächstes Abenteuer.

        • Robin Urban sagt:

          Es ist wertend aus der Sicht eines 15jährigen Jungen, der verwirrt ist. Ich finde, als Erwachsene, die das jetzt lesen, kann man das von echter Diskriminierung unterscheiden.

          Es ist eure Entscheidung. Aber ich persönlich schätze eure Seite deswegen so sehr, weil eure Texte lebendig und lesbar daher kommen und sich eben nicht dem übertriebenen Sprachdiktat beugen, die in anderen Strömungen des Feminismus leider verbreitet sind. Ich glaube, das geht vielen anderen auch so. Das macht euer Blog offener für den Mainstream, der nicht Gender Studies studiert, aber trotzdem Interesse an solchen Themen hat, ohne durch seltsame Formulierungen direkt abgeschreckt zu werden. Ihr habt damit im Endeffekt für „unsere Sache“ wesentlich mehr getan als die meisten anderen Blogs zusammen, bisher jedenfalls.

          Ihr müsst darauf nicht antworten, ich wollte es euch nur wissen lassen. Ich finde den Blog immer noch wundervoll, aber gerade deshalb möchte ich ihn nicht den gleichen Weg gehen sehen wie andere Projekte dieser Art.

    • Robin Urban sagt:

      Für einen fünfzehnjährigen Jungen kann all dies zusammen genommen schon abschreckend sein. Ich nehme an, heute sieht er das differenzierter, aber in dem Alter (und mit all dem Scheiß, den er vermutlich über den Mann gehört hat) kann man das nicht unbedingt erwarten.

  2. Timo sagt:

    Diese Story ist doch letzten Endes der perfekte Beweis dafür, dass man nichts im Internet preisgeben sollte, was ein Geheimnis ist. Im Internet gibt es ganz einfach keine Geheimnisse.

  3. Muesli sagt:

    Wenn ich den Text lese, kommt es mir so vor, als wäre das Problem eher ein aufgeschobenes Coming-out und sorgloser Umgang mit persönlichen Daten denn „der Überwachungsstaat“…? Keine Frage, der Bekannte des Vaters (und des Autors – er hat ihn ja erkannt?) hat sich nicht korrekt verhalten. Andererseits ist die Annahme, dass man Bilder öffentlich² ins Netz hochladen kann, auf denen man klar erkennbar ist, und dabei niemals ein irgendwie Bekannter darüber stolpert, gewagt. Und auch schade, denn schließlich liegt hier offensichtlich die Idee zugrunde, dass die Community klein und abgeschottet ist – und weiterhin sein muss. Das ist ein gedanklicher Spagat, der kaum gutgehen kann.

    Dan Savage zum Thema Coming Out:
    http://solopoly.net/2013/06/14/dan-savage-being-out-is-doing-the-heavy-lifting/

    ² Ist im Text schwer zu erkennen – ich gehe davon aus, dass das Bild in einem öffentlichen oder nach offener Registrierung zugänglichen Bereich lag und der Bekannte/Polizist nicht etwa per XKeyscore o.ä. darauf Zugriff genommen hat, was eine völlig andere Geschichte wäre.

    • Kinch sagt:

      „Polizist nicht etwa per XKeyscore o.ä. darauf Zugriff genommen hat, was eine völlig andere Geschichte wäre.“

      Nein, das ist keine völlig andere Geschichte. Es ist eine Geschichte die zeigt, dass gewonnene Informationen missbraucht werden, wenn sie missbraucht werden können. Und das ist genau der Punkt, weshalb „wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten” eine hohle Phrase ist.

      Ob der Polizist die Informationen über XKeyscore oder über einen einfachen HTTP-Request bekommen ist, ist eine technische Frage, ohne Relevanz. Relevant ist, dass Menschen ohne jede Konsequenz und Kontrolle Daten sammeln und nach Belieben gegen einen Verwenden können.

      Ich finds ehrlich gesagt, ziemlich ernüchtend, dass es anscheinend nur zwei Kommentator_innen gibt, die sich mit dem Thema statt mit einem völlig uninteressanten Nebenschauplatz befassen wollen. Und dass diese dann auch noch, anscheinend überhaupt keine Probleme an dem Datenmissbrauch sehen wollen.1

  4. Ruby sagt:

    als Mutter: Möglicherweise hat der Kollege des Vaters ihm dies nicht „einfach so“ erzählt, der Autor war damals 15. Ich hätte mir Sorgen gemacht das das Kind auf einer Internetplattform zu viel preisgibt, schließlich passiert es nicht nur Mädchen das sie sich mit jemandem treffen den sie aus dem Internet zu kennen glauben und dann vergewaltigt werden.
    Und wenn mein Sohn später Angst hätte mir zu erzählen wenn er schwul ist, dann werde ich empfinden das ich als Mutter versagt habe.
    und zu dem Kommentar von riotmango: Der Autor, damals eben ein 15 jähriger, verunsicherter Junge, konnte keinen Kontakt zu dem offensichtlich schwulen, älteren Mann aufnehmen,über den bereits Gerüchte kursieren, weil das sofort das ganze kleine Dorf mitbekommen hätte, inklusive Gerede, und das hätte ein Coming-Out bedeutet lange bevor er dazu bereit gewesen wäre. Ich hatte nicht den eindruck das die Passage als shaming gemeint war, sondern nur um zu erklären warum er sich damals nicht dem einzigen Menschen anvertrauen mochte von dem er wusste das der schwul ist: weil das nämlich auch alle anderen wussten. Als ich mir als Jugendliche was zu kiffen besorgt habe, hab ich das auch nicht am Marktplatz bei dem geholt der als Dealer Stadtbekannt war sondern so das es keiner mitbekommt.