Feminist*innen, die mich inspirieren

Foto , CC BY-NC-ND 2.0 , by artiseverywhere

Ich bin super viel im Netz unterwegs und in dem Netz habe ich auch ganz viele tolle Menschen kennengelernt, die mich inspirieren und mich zu neuen Dingen in Sachen Feminismus motivieren. Heute möchte ich euch einen Teil dieser inspirierenden Menschen vorstellen. All die Personen definieren sich als Feminist*innen und trotzdem versteht jede*r von ihnen etwas anderes unter diesem Begriff. Das ist auch gar nicht schlimm, denn es gibt nicht “den einen richtigen” Feminismus. Ich für meinen Teil mag meinen Feminismus intersektional.

Die Menschen, die ich euch heute vorstellen will, haben mich in irgendeiner Weise zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Sie bringen mir täglich Dinge bei und ich will diesen Beitrag nutzen, um einfach mal Danke zu sagen für das, was sie tun.

Auch wenn die Personen jetzt hier untereinander stehen, heißt das nicht, dass es in irgendeiner Art und Weise eine Rangfolge ist. Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass es noch viel mehr tolle Menschen in meinen Timelines gibt und ihr sehr gern in den Kommentaren Namen von inspirierende Menschen erwähnen könnt, die ich jetzt nicht dabei habe.


nichtschubsen
@nichtschubsen habe ich dieses Jahr endlich persönlich beim Frauenbarcamp in Berlin kennenlernen dürfen, auch wenn wir uns schon länger bei twitter folgten. @nichtschubsen schreibt neben vielen tollen Tweets auch eine Kolumne beim Missy Magazine und hat auch schon bei kleinerdrei einen Gastbeitrag zu geschlechtergerechter Sprache veröffentlicht. In einer der letzten dieser Kolumnen ging es um das Thema der binär-geschlechtergetrennten Toiletten. Dieser Artikel hat mir noch einmal ganz deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, Trans-Menschen zuzuhören. Und genau das kann ich, indem ich @nichtschubsens Tweets und Kolumnen lese. Denn für einen intersektionalen Feminismus ist es wichtig, nicht nur die eigenen Erfahrungen zu bestätigen, sondern auch den Menschen zuzuhören, die auf eine andere Weise als man selbst diskriminiert werden.


redhidinghood
Ich bin eine Cis-Frau und kann dementsprechend nicht sagen, wie trans Frauen ihren Alltag erleben. Ich möchte es aber besser verstehen können. Es gibt eine Person bei twitter, die mir da unglaublich viel Einblicke gegeben hat und mich für viele Dinge sensibilisiert hat. Das ist Feli (@redhidinghood_).

Sie twittert über ihren Alltag, über ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung. Von ihr habe ich so viel über das Leben von trans Frauen im Alltag gelernt. Außerdem hat Feli eine Katze und es gibt regelmäßig Katzenbilder in der Timeline, was auch total schön ist.


Frau_Najin
Frau Naijn (@frau_naijn) folge ich schon seit längerem bei Twitter. Im Januar 2016 hat sie mit dem Projekt  “Ohne Väter” angefangen. Das ist eine Website, auf der _Mütter* darüber berichten können, wie es ist ein Kind zu betreuen, das “ohne (Cis-)Vater” aufwächst. In bisher 14 Kapiteln wird der Frage nachgegangen, ob Kinder wirklich ihren Vater/eine männliche Bezugspersonen brauchen oder nicht. Bald soll eine Reihe folgen, die auch die Kinder „ohne Vater“ zu Wort kommen lässt.

Ich habe zwar selber keine Kinder und bin mit einem Vater aufgewachsen, aber die Möglichkeit, diese Artikel zu lesen, weil ihnen durch Frau Naijn auch eine Plattform gegeben wurde und wird, ist wirklich großartig. Auch die Tweets von @frau_naijn sind für mich jeden Tag eine Bereicherung, da ich unglaublich viel von ihr lerne. Im Moment macht Sie eine Twitter-Pause, ist aber weiterhin auf dem Blog und bei Facebook zu finden.


Milena
Als nächstes komme ich zu der Powerfrau schlechthin: Milena (@Milenskaya) und ich sind schon zusammen zur Schule gegangen, aber irgendwie haben wir uns nach der Orientierungsstufe aus den Augen verloren. Im Mai 2013 als wir auf der re:publica waren, haben wir uns wieder entdeckt. Milena ist für mich ein Vorbild, weil sie mir immer wieder zeigt, wie durchschlagend erfolgreiche Frauen sein können. „Original Unverpackt“ und „Ein guter Plan“ sind zwei ihrer Projekte, in die sie viel Herzblut gesteckt hat. „Original Unverpackt“ ist ein Supermarkt, der ausschließlich unverpackte Lebensmittel verkauft, um Verpackungsmüll zu sparen. „Ein guter Plan“ ist ein Buch, das zugleich Lebensplaner, Terminkalender und Sachbuch ist und Menschen dabei helfen soll, achtsam durch den Alltag zu gehen.

Sie hat damals ihr Studium unterbrochen um „Original Unverpackt“ zu gründen, inzwischen hat sie auch ihren zweiten Studiengang aufgegeben und ist eine tolle Geschäftsfrau. Sie hat mir gezeigt, dass es nicht ein Studienabschluss sein muss, der etwas über einen Menschen aussagt. Es kann wichtiger sein, welche Pläne man umsetzt und was man aus seinen Träumen macht. Milena ist Feministin und macht inzwischen auch tolle YouTube-Videos. In diesem hier spricht sie über Feminismus und gibt einen Überblick über das, was in den letzten Jahren alles in Deutschland passiert ist.

Nhi (Marvin Ruppert)
(Foto: Marvin Ruppert)

Nhi (@nhile_de) habe ich ganz zufällig entdeckt, aber mich sofort in dem, was sie so schrieb, wiedergefunden. Sie berichtet bei Twitter und auf ihrem Blog vom alltäglichen Sexixmus, den sie erfährt. Davon, wie sie es Leid ist, ständig Catcalling, also den Belästigungen durch anzügliche Bemerkungen auf der Straße und im Alltag ausgesetzt zu sein. Außerdem schreibt Nhi auch über den alltäglichen Rassismus, dem sie ausgesetzt ist. Sie schreibt über ihre Angst und viele ihrer Schilderungen erinnern mich an Dinge, die ich so oder so ähnlich auch erlebt habe. Ich bin jeden Tag aufs Neue von ihr begeistert und darüber, wie sie mit dem Alltag umgeht.

Ninia_Streetart (Alexandra Reszczynski)
 

(Foto: Alexandra Reszczynski)
Ninia (@ninialagrande) ist für mich nicht nur ein Vorbild, was Klamotten und Coolness angeht, sie ist auch eine der Personen, die mir am meisten über Inklusion beigebracht haben. Durch sie bin ich überhaupt erst dazu gekommen, mich damit zu beschäftigen, welchen Barrieren Menschen mit Behinderung täglich begegnen. Ninia ist für mich eine Inspiration. Wenn ich mal nicht so richtig weiß, was ich anziehen, beziehungsweise miteinander kombinieren kann, schaue ich mir ihre Instagram-Fotos an und finde da meist eine Anregung. Sie hat mir beigebracht, dass man einfach mutig sein und Dinge ausprobieren sollte.


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Als letztes möchte ich euch noch die wunderbare @fresheima, alias Katrin ans Herz legen. Sie hat auf ihrem (inzwischen leider nicht mehr aktiven) Blog “reizende Rundungen” über Mode geschrieben. Daneben waren Themen wie Body- und Fat-Acceptance etwas, worüber sie viel schrieb. Katrin geht es nicht darum, was man dem Körper von Außen ansieht, sondern auch darum, wie man sich mit seinem Körper fühlt. Auch wenn ihr Modeblog nicht mehr aktualisiert wird, ist Mode nicht aus ihrem Leben verschwunden. Bei Instagram und Twitter schreibt sie immer wieder dazu.

2 Antworten zu “Feminist*innen, die mich inspirieren”

  1. carolina sagt:

    Vielen Dank für diese schöne Zusammenstellung :)

  2. […] Gelinkt: Auch wenn ich mittlerweile nicht mehr jeden Punkt zu Cultural Appropriation unterstütze, finde ich es nach wie vor respektlos, dass viele (Mode)-Medien Black Hair Styles als neue Trends und Erfinden beschreiben und sie aus ihrem Kontext nehmen, ohne Credits zu geben. Dazu gibt es diesen schönen BuzzFeed-Artikel. Die Bravo zeigt mal wieder ihr sexistisches Weltbild und gibt das an seine Leser*innen weiter. Dieses Mal in Form von „Was Mädchen sagen und wirklich meinen“. Ein Glück, dass ich meine Bachelor-Arbeit darüber schreibe. Außerdem hat mich Amina auf kleinerdrei in ihre Liste sie inspirierender Feminist*innen aufgenommen. Danke dafür! […]