Ich reise pauschal

Foto , CC BY-NC-ND 4.0 , by Lena Reinhard

In den Urlaub soll ich also fahren. Es ist jetzt nicht direkt so, dass ich mir das gerade wünschen würde. Aber meine Kolleg_innen haben ja Recht – physisch und psychisch bin ich in einem Zustand, der sich bestenfalls noch mit einem seit zweihundert Jahren auf dem Meeresboden dahinrottenden Schiffswrack vergleichen lässt – und dieser Vergleich wäre eher noch beschämend für das Wrack als für mich.

Urlaub also. Und eigentlich heißt “Urlaub”: ich reise allein, und ich gehe zelten. Seit Wochen schon ist klar, wann ich wegfahren soll, und bisweilen habe ich mich nachts sogar mal eben um die konkretere Urlaubsplanung gekümmert. Und mit “gekümmert” meine ich: ich habe planlos Weltkarten auf meinem Computermonitor hin- und hergeschoben, europäische Länder von oben begutachtet, wahllos irgendwelche Flugbuchungen begonnen und immer kurz vor Abschluss sicherheitshalber abgebrochen. Ich bin ausgelaugt. Schon der Gedanke daran, wie sonst immer zu zelten, auf mich alleine gestellt zu sein, mich um Alltägliches kümmern zu müssen, lässt blanke Panik in mir aufsteigen. Zuhause bleiben ist auch keine Option, da arbeite ich wieder nur die ganze Zeit oder rege mich auf.

12 Stunden vor dem ersten Urlaubstag

Ich habe einen Plan, und der Plan ist: ich reise pauschal! Unter Aufbietung aller mir möglichen Gründlichkeit durchforste ich Last Minute-Angebote und lese parallel Hotelbewertungsforen, weil ich denke, dass man das so macht. Und dann lese ich zum Beispiel: “Die Zimmerreinigung ist mangelhaft! Nach einer Woche, war der Papierschnipsel, den ich extra hingelegt hatte, immer noch nicht weg!!!” Nach einer Stunde in den Foren zweifle ich an meinem Verstand; nach zwei Stunden frage ich mich, wieso ich überhaupt jemals verreisen wollte; nach vier Stunden ist mir unerklärlich, wieso die Menschheit nicht längst ausgestorben ist. Schon die Kommentare an sich sind unglaublich hilfreich (“für unseren Hund Poldi gab es keinen Wassernapf!!!1!111!”), aber das allerbeste sind die von den Bewertungsportalen als “Gästefotos” bezeichneten Farbfotografien. Wenn es ein Anti-Marketing-Konzept gibt, dann hat es sich hier grandios durchgesetzt. Kompromisslos wird hier alles gezeigt – wenn es gut läuft sind das nur felsige Strände, achtspurige Durchgangsstraßen und klumpige Sahnesaucen; weit häufiger und schlimmstenfalls aber Badezimmerfliesen, Haare auf Toilettendeckeln, Kalkspuren auf Duschköpfen, Gläser mit Wasserflecken und Schamhaare auf Laken (gerne auch mit Hand oder Lineal daneben, damit ersichtlich wird, wie lang das gezeigte Schamhaar ist).

Ich bin an einem Punkt, an dem ich nie wieder in den Urlaub fahren möchte.

Eine Stunde später mein radikaler Ausstieg aus der Hotelbewertungsszene: ich buche ein Hotelzimmer, zu dem ich keine Bewertung gelesen habe. Kurz darauf drucke ich einen dicken Stapel Reiseunterlagen aus: 10 Tage Pauschalurlaub auf Gran Canaria. Mal sehen, ob das gut geht.

Tag 1

Ich sitze im Flugzeug. Das Paar neben mir prüft eingehend das Schmucksortiment im Bordshop-Katalog und entscheidet sich für ein Collier, und die Flugbegleiterin sagt gerade “Wenn Sie Fragen zu unserem Bonusprogramm haben, sprechen Sie uns ungern [sic!] an”, als aus dem Gepäckfach über mir ein Koffer stürzt und knapp neben mir im Boden einschlägt. Und dann spricht der Kapitän: “Kurz nach unserem Abflug gab es Gewitter und Starkregen, die Temperatur fiel von 30 auf 20 Grad. Wir haben alles richtig gemacht und sind rechtzeitig abgehauen!”  Es fängt auf jeden Fall alles schonmal sehr gut an.

Auf Gran Canaria warte ich an der Gepäckausgabe. Ich warte, warte und warte, bis mir irgendwann auffällt, dass ich auf die falsche Tasche warte – während ich immer noch nach meinem großen blauen Rucksack mit dem Zelt Ausschau halte, ist nun zum ungefähr zwanzigsten Mal meine kleine braune Reisetasche an mir vorbeigefahren. Kraft meiner Reiseunterlagen finde ich unter den fünfzig identischen Bussen vor dem Flughafen den einen, der mich zum Hotel fahren soll und frage vorsichtshalber doch noch mal beim Busfahrer nach. Ich bin kein Kontrollfreak, ich bin es nur nicht gewohnt, dass ich mich nicht kümmern muss. Na gut, und ein bisschen Kontrollfreak bin ich eben schon.

Im Bus eine Durchsage: ein komplett anderer Reiseveranstalter als meiner wünscht mir einen schönen Aufenthalt. Ich sitze in der letzten Reihe und verrenke mir den Kopf, um die Autobahnschilder lesen zu können. Wo sind wir? Wohin gehen wir? Und fahren wir wenigstens in die richtige Richtung?

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Ich habe keine Ahnung. Die anderen Mitreisenden werden alle bei anderen Hotels abgesetzt. Ich bin die letzte im Bus und tatsächlich, ganz am Ende einer Straße, zwischen den ersten Bergen, steht mein Hotel.

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In meinem “Doppelzimmer zur Einzelbenutzung” angekommen lasse ich mich erstmal aufs Bett fallen. Endlich weit, weit weg von allem. Drei Minuten später wähle ich mich erstmal ins Wlan ein und sehe nach, wer mir in seit meinem Abflug aus Berlin so geschrieben hat. Wie das eben so ist, wenn man seine Freund_innen in der Hosentasche hat.

Vor mir liegen zehn Tage am selben Ort: das selbe Bett im selben Zimmer mit Waschbecken und Dusche, der selbe Ausblick vom Balkon, die selben Wege jeden Tag. Ich bin gespannt, wie das klappt.

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Das erste Abendessen haut mich um, und ich meine das durchaus wörtlich. So eine große Auswahl! So leckeres Essen! Ich muss alles probieren! Am Ende bin ich froh, als ich mich gerade noch so ins Zimmer zurückrollen kann, bevor ich beim Fernsehen einschlafe.

Tag 2

Ich wache auf und habe Durst. Das Leitungswasser ist nicht trinkbar und genau so riecht es auch. Ich trinke den letzten Rest Berliner Leitungswasser, den ich noch dabei hatte. Die Getränkepreise im Hotel stellen sich nach kurzer Prüfung als astronomisch heraus. Trinke ich hier jeden Tag zwei Liter Wasser, entspricht das nach zehn Tagen ungefähr dem Gegenwert einer kleinen Eigentumswohnung in Berlin-Reinickendorf. Beim Frühstück trinke ich so viel ich kann: zwei Gläser Orangensaft, drei Gläser Wasser, drei Gläser Minztee. Ich rechne damit, die nächsten Stunden in unmittelbarer Nähe einer Toilette zu verbringen.

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Ich weiß nicht, wo ich etwas zu trinken herbekommen soll. Da fällt mir ein, dass ich zwei Kilometer von hier bei der Anfahrt zum Hotel einen Mini-Supermarkt gesehen habe. Nach dem Frühstück nehme ich meinen Rucksack und stapfe los. An sich eine prima Idee! Das Wasser ist deutlich günstiger, also kaufe ich neun Liter und nehme noch eine Flasche Saft mit. Das Schlechte daran: es war fast Mittag, als ich los ging, und die Sonne knallt vom Himmel, als gäbe es kein Morgen. Ich bin völlig verschwitzt, als ich zurückkehre. Als ich meine Schuhe ausziehe, habe ich dicke Blasen an den Füßen – wie es mir in jedem Urlaub mindestens einmal passiert. Manches ändert sich eben nie.

Tag 3

Heute ist mein klassischer Tag drei: alles, was mich so in den letzten Wochen und Monaten geärgert oder frustriert hat, kommt heute hoch. Tag drei ist in meinen Urlauben immer prädestiniert für schlechte Tage bis hin zu Zusammenbrüchen. Das ist der Tag, an dem der erste Reiz des Neuen und die Aufregung verflogen sind und alles hochkommt, weswegen ich überhaupt in den Urlaub gefahren war. Tag drei habe ich schon mehrfach heulend in Hängematte oder Zelt verbracht, bisweilen auch in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Cafés. Heute sitze ich erst heulend am Frühstückstisch und dann auf dem Balkon. Dank Zuspruch von Freund_innen geht es mir bald wieder besser.

Ich lege mich an den Pool und erlebe kurz darauf den ersten Streit um eine Sonnenliege. ENDLICH! Darauf habe ich seit meiner Ankunft gewartet! Mit bemüht beherrschter Stimme streiten sich zwei Deutsche direkt neben mir darum, wer sein Handtuch zuerst darauf geworfen hat und deshalb nun den super Platz auf der Liege mit dem Ausblick ins Tal bekommt. Ich hole das Popcorn raus und setze drei Strohhüte und ein Schokoladeneis auf die Person mit der schwarzen Badekleidung.

These: 80% aller Cocktails an der Poolbar werden nur gekauft, weil Fotos von Cocktails am Poolrand so gut aussehen.

Abends schaue ich zum ersten Mal Sherlock und möchte gerne seinen Mantel haben. Der Tag endet gut.

Tag 4

Manchmal läuft’s einfach. Heute nicht. Eigentlich bin ich Meisterin darin, das zu übersehen, aber heute fallen mir die Blicke der anderen Reisenden so richtig auf. Offenkundig bin ich die einzige Alleinreisende. Die Auffälligkeit, mit der mir andere Hotelbewohner (sic!) auf die Brüste oder den Hintern starren (gerne auch in Anwesenheit von Partnerinnen), ekelt mich an. Das hier ist ein Ort für die heteronormative „romantische“ Zweierbeziehung.

Ich möchte raus hier, am liebsten an den Strand fahren. Daraus wird aber nichts, da das Busshuttle schon vollständig ausgebucht ist. Dann lege ich mich eben in den Schatten. Daraus wird auch nichts, weil alle Schattenplätze belegt sind. Also lege ich mich auf die Lauer. Sobald irgendwo in meiner Sichtweite jemand aufsteht, warte ich noch eine Anstandssekunde ab und laufe dann los. Diese Taktik führt bei den ersten zehn Versuchen zu zehn Fehlalarmen. Ich trolle mich wieder auf meinen Sonnenplatz, wo ich in T-Shirt und kurzer Hose sitze, weil ich mir gestern einen leichten Sonnenbrand auf dem Rücken geholt habe. Ich überdenke meine Taktik. Vielleicht besorge ich mir einfach nachher so ein Strandspielzeug-Set für Kinder, fülle ein Eimerchen und eine Gießkanne mit Wasser, stelle mich auf den höchsten Hügel und simuliere Regen? Kichernd liege ich auf meiner Sonnenliege. Die Vorstellung gefällt mir.

Ich spähe noch einmal. Und tatsächlich, da unten, eine Liege im Schatten! In die selbe Richtung geht schon sehr zielstrebig eine andere Frau. Ich greife mir mein Handtuch und gehe doppelt so schnell wie sonst. Ich versuche, so unauffällig und doch so schnell wie möglich an ihr vorbeizuziehen. Gehe sofort zur Liege! Gehe nicht über Los, und ziehe kein Handtuch ein! Dabei schlage ich mir den Fuß an einer Steinstufe an. Mein Zeh blutet. Egal! Ich muss in den Schatten! Tatsächlich, ich schaffe es noch vor ihr – und sehe dann, dass sie eh ganz woanders hin wollte. Diese Sonne tut mir nicht gut. Aber dann habe ich meinen Platz für den Rest des Tages. Überall herrscht Stille. Es gibt nichts, was meine Ruhe stört. … Fast nichts. Denn: am Pool läuft den ganzen Tag Lounge-Musik. Jeden Tag die selbe CD. Die folgenden 8 Stunden verbringe ich hauptsächlich liegend und mich von einer Seite auf die andere rollend.

Tag 5

Heute habe ich endlich einen Platz im Busshuttle ergattert. Auf der Fahrt zum Strand läuft “Shape of my Heart” von den Backstreet Boys. Als wir am völlig übervölkerten Strand landen, beschwert sich eine Frau auf Deutsch bei unserem Busfahrer, dass das ja alles nicht so sei wie im Katalog beschrieben, und dass das ja so überhaupt nicht angehe. Der Busfahrer hört verständnisvoll nickend zu und zuckt dann mit den Schultern und erklärt auf Spanisch und Englisch, dass er leider nur Spanisch und Englisch spreche. Ich will mir die Gegend hier ansehen und lande erst in einem Einkaufszentrum und dann aus Versehen in den Dünen. Wieder ist es Mittagszeit, wieder brennt die Sonne vom Himmel. Der Sand ist so heiß, dass ich fürchte, gleich könnten meine Schuhsohlen schmelzen.

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Zurück im Hotel, liege ich wieder in der Gegend herum und denke darüber nach, ob ich nicht einfach hier bleiben soll. Hier gibt es alles, was ich brauche: Essen, Wasser, einen Pool und ein Bett. Ich bleibe einfach hier. Plan B: ich baue einen Swimming Pool in mein Wohnzimmer in Berlin.

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Als ich abends wie immer alleine am fertig eingedeckten Tisch sitze und der Kellner wie immer das zweite Gedeck abräumt, hole ich mir mein Essen vom Büffet und starre (ebenfalls wie immer) auf den leeren Stuhl mir gegenüber. Und dann schaue ich mir die anderen Gäste an. Nun bringt ja so ein Buffet grundsätzlich mehr die schlechten Seiten eines Menschen hervor. Bei mir (aufgemerkt, zukünftige Arbeitgeber_innen!) wären das beispielsweise: mangelnde Entscheidungsfähigkeit, schnell einsetzende Reue über Fehlentscheidungen, sowie eine große Liebe zu Pommes und – Achtung! – Silberzwiebeln.

Der Unterschied zu meinen Touren mit dem Zelt könnte kaum größer sein als hier. Während ich mich sonst im Urlaub quasi ausschließlich von Brot, Käse, Tomaten, Obst, Kaffee und Keksen ernähre, esse ich hier allein an einem Abend: Wildreissalat, grünen Salat, Rote Bete, Gurken, Silberzwiebeln (!), drei Sorten Käse, Vitello Tonnato, Kartoffelgratin, Paella, gedünstetes Gemüse, Pommes, gefüllte Aubergine, Fisch und zum Abschluss noch Nachtisch. Denn, wie das Sprichwort schon sagt: Windbeutel schließt den Magen. Meine Ernährung hier ist jedenfalls abwechslungsreicher als selbst in sehr guten Wochen zuhause.

Zwischenfazit am Abend: ja, man kann von täglich 8 Stunden Loungemusik wahnsinnig werden. Meine letzten drei nicht von der Sonne verbrannten Gehirnzellen haben sich untergehakt und schunkeln ganz langsam im Takt. Intellektuell fühle ich mich, als würde ich den ganzen Tag Aufzug fahren.

Tag 6

Frühstück, Pool, Abendessen. Frühstück, Pool, Abendessen. 10:30 Uhr und 20:30 Uhr.

Ich lebe den Traum. Ich lebe den Takt der Halbpension.

Ich durchlaufe den Prozess innerer Verfaulung. Als ich ankam, konnte ich mich um nichts mehr kümmern. Nach den ersten Tagen hier will ich es nicht einmal mehr. Es ist ja alles da! Mein Zimmer wird täglich gereinigt, ich muss mir keinen neuen Schlafplatz suchen, kein Zelt aufbauen, keine Busfahrpläne studieren und nicht täglich Wäsche waschen. Eigentlich muss ich mich nur zwei Mal am Tag zum Essen und zwischendurch an den Pool oder zur Toilette bewegen. Mein Bewegungsradius hat sich auf ungefähr fünfzig Meter reduziert.

Selbst meine Gehirnzellen haben sich verabschiedet: meine mitgebrachten Bücher habe ich noch nicht einmal ausgepackt, und auch die Hotelkonventionen habe ich schnell durchschaut und eine Art Automatismus entwickelt, der alle bewusste Gehirnaktivität ersetzt. Die wichtigsten Regeln sind:

  1. andere Gäste oder Hotelangestellte mit “Hola” grüßen
  2. Müll korrekt trennen
  3. respektiere das Handtuch! – Wo einer anderen Person Handtuch liegt, hast du nichts verloren!

Die Abende verbringe ich damit, im Fernsehen alle achtzig Kanäle durchzuzappen und gegen 23 Uhr völlig erschöpft (wovon eigentlich?) einzuschlafen. Gebt mir noch drei Tage, und ich verwachse mit meinem Bett.

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Tag 7-9

Ich möchte endlich etwas von der Insel sehen und miete ein kleines Auto. Ich drehe das Radio auf und höre dramatische Balladen und die neueste spanische Popmusik, fahre über enge Serpentinen in die Berge, lasse mir oben an Aussichtspunkten den Wind um die Nase wehen und fahre auf der anderen Bergseite wieder herunter.

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Halte in kleinen Dörfern und suche mir Bars oder Imbissbuden, um Essen zu kaufen, und setze mich auf kleine Mauern mit Aussicht ins Tal. Ich fahre an kaum besuchte Strände, setze mich auf Felsen und schaue aufs Meer, suche nach Kakteenblüten und laufe über staubige Feldwege. So. Ganz genau so fühlt sich das richtig an.

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Ich bin wahnsinnig froh und dankbar, dass ich hierher fahren konnte – das Hotel ist schön (wenn da nur manche der Menschen nicht wären), und es ist alles unglaublich praktisch und komfortabel. Aber das hier, dieses Entdecken, Herumfahren, diese Art von Erleben, das ist Urlaub, wie ich ihn am liebsten habe.

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Zum letzten Abendessen im Hotel bestelle ich mir ein Glas Wein.

Tag 10

Ich habe mein Poolhandtuch zurückgegeben, mein Zimmer ausgeräumt, ausgecheckt, meinen Wein von gestern Abend bezahlt und bin im Bus zurück zum Flughafen gefahren. Als das Flugzeug in Berlin die Landebahn berührt, brandet lauter Applaus auf. Ich freue mich still in mich hinein. Das war alles ganz anders als gedacht, alles ganz anders als sonst, aber alles ganz schön schön.

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Ich reise pauschal – offene Fragen

  • Warum ist die Kräuter-Knoblauch-Sauce IMMER schon leer, egal zu welcher Uhrzeit ich beim Abendessen ankomme?
  • Wie genau wird das Himbeer-Dessert hergestellt, von dem ich gerne eine ganze Badewanne voll hätte?
  • Wieso klingt es immer, als würde man pupsen, sobald man vom Tisch aufsteht?
  • Und, schließlich: wie baut man einen Pool in eine unsanierte Altbauwohnung?

5 Antworten zu “Ich reise pauschal”

  1. Anne Wizorek sagt:

    Das mit dem Pupsgeräusch interessiert mich auch! :D (Und, warum Menschen Lineale mit in den Urlaub nehmen…)

  2. Giliell sagt:

    Freut mich, dass du einen schönen Urlaub hattest. Leider sind die Kanaren mit Wohnwagen so schlecht zu erreichen (ja, ich frag mich auch jedes mal wieder warum ich nicht einfach Vollpension mit Kinderbetreuung buche) ;)
    Zum Himbeernachtisch kann ich mein Lieblingsrezept beisteuern:
    -Tiefkühlhimbeeren
    -Schlagsahne
    -Baisers
    Baiser im Gefrierbeutel zerkleinern, Sahne steifschlagen, alles abwechselnd (Himbeeren noch gefrostet!) schichten, durchziehen lassen.

  3. onyx sagt:

    Manchmal will man eben auch einfach mal seine Ruhe haben und von allem abschalten. Auch von vielen Menschen.

  4. erdling sagt:

    Hallo Lena,
    es ist mir bei aller Freude deinen Bericht zu lesen, unklar warum es unbedingt ein Flug sein musste. Warum fliegen Menschen immer wie wild herum, und achten dabei kein bisschen auf die Transportenergiebilanz? Flugzeuge sind die größten Ökosünder überhaupt, zumal sie ihr Kohlenmonoxid direkt in die hohen Luftschichten pumpen, darum: je weniger geflogen wird, desto länger kann uns diese Erde noch erhalten bleiben. Ich finde es rücksichtslos und falsch, immer in ferne Länder zu wollen, aber die Wege nicht per energiesparender Bahn oder zumindest mit Mitfahrgelegenheiten auf sich zu nehmen. Ich weiß, dann kann man nicht immer überall hin, aber so ist es eben, der Preis dafür dass die Umwelt nicht zerstört wird. Ich finde darüber sollte jeder mal nachdenken, und ein bisschen fairer der Umwelt gegenüber reisen. (zumal es auch um uns herum in Europa so viel zu entdecken gibt …)