Von kleinen Geeks zu großen Programmiererinnen – Coden für Mädchen

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Bei Diskussionen zu verschiedenen Themen, von Fachkräftemangel bis zur Gender Pay Gap wird er oft schnell erreicht: der Punkt, an dem Mädchen und Frauen vorgeworfen wird, dass sie einfach nicht die richtigen Berufe, Studiengänge und Ausbildungen gewählt und besser Ingenieurswissenschaften, Programmieren oder Technik erlernt hätten. Wenn sie sich eben einfach nicht dafür interessieren würden – selbst Schuld! Sonst würde das auch klappen mit dem gleichen Gehalt (was so nicht unbedingt stimmt, im Ingenieursbereich – um nur einen zu nennen – gibt es bspw. noch deutliche Unterschiede) und der Wirtschaftsstandort Deutschlands ginge auch nicht zum Teufel.

Das Bild im Kopf

Dass Menschen für ihre Berufswahl mitverantwortlich sind, das will ich ja auch gar nicht leugnen. Aber ich denke mir in diesen Momenten immer: seid ihr, die ihr den jungen Frauen diesen Vorwurf des Desinteresses macht, eigentlich ein bisschen blind? Von klein auf werden sie umgeben von Schminkköpfen, Anziehpuppen (mittlerweile auch virtuell als Videospiel), Schmuck-Bastel-Sets, Kinder-Make-Up, mit Bildern voller Klischees von Topmodels, Popsternchen oder Karrierefrauen im figurbetonten Kostüm und High Heels, von Film- und Serienfiguren, die zwar mittlerweile schon alles mögliche sind – Journalistin, Galeristin, Modedesignerin, Tierärztin – aber doch noch recht selten auch mal Ingenieurin oder Programmiererin. Und wenn, dann eher als Ausnahme denn als Normalfall (zum Bild, das Kinder von Wissenschaftler_innen haben, gab es ein interessantes Experiment aus den USA). Das Entdecken, das Tüfteln, das Untersuchen: das steckt meistens in Spielzeugen und Gadgets, die für Jungs vermarktet werden. Wer auf die Bilder des Mainstream achtet, die Kinder und Jugendliche heute immer noch größtenteils umgeben, die Stereotype, mit denen sie aufwachsen, dann ist es immer noch so (und sogar: wieder verstärkt), dass Mädchen größtenteils vermittelt wird, dass die Welt von Technik, Computer, Internet und Tüftelei über das nächste Facebook-Event hinaus nicht die ihre ist.

Und trotzdem wird ihnen dann, nach 18 Jahren voller Busenwunder und Lillifee, Barbie Dreamhouse und “In Mathe bin ich Deko”, Topmodel und Hollywood, vorgeworfen: “Wie, und jetzt hast du das Gefühl, Informatik passt nicht zu dir? Naja, selbst dran blöd!” Natürlich ist das deutlich überspitzt und verkürzt ausgedrückt, aber unterm Strich ist die Tatsache, dass im Bereich Berufsbilder immer noch sehr hartnäckige Geschlechterstereotype am Werk sind, die sich etwa die Spielzeugindustrie auch wirtschaftlich zu nutze macht, nicht zu leugnen.

Eine Frage des Zugangs

Eine neue Erkenntnis ist das natürlich nicht und verstärkt machen sich in den letzten Jahren Menschen daran, dieses Problem anzugehen. Frauen (und auch Männer), die den biologistischen Klischees entgegentreten und versuchen, jungen Mädchen einen Zugang zur Welt von Technik und Programmieren zu ermöglichen, etwa durch spezielle Aktionswochen an Schulen und Förderprogramme. Die Frage, inwieweit geschlechtergetrennter Unterricht in bestimmten Altersgruppen oder bei bestimmten Fächern Sinn macht, wird zwar immer wieder diskutiert. Aber auch fernab von den Abziehbildern von “verschüchterten Mädchen” und “dominanten Jungs” erscheint es bei Computer- oder Programmierkursen, für die sich auch bei jüngeren Jugendlichen bereits das Klischee der “Jungssache” (bzw. “keine Mädchensache”) festgesetzt hat, als eine sinnvolle Maßnahme, Mädchen sich erst mal unter sich ausprobieren zu lassen. Besonders, wenn sie vielleicht noch keine oder wenig Berührung mit technischen Themen oder Computern hatten. Das hat viel mit Zugang, mit Prägung und Peergroup-Dynamiken zu tun. Was in den oft lauthals geführten und von zahlreichen Schreckgespenstern bevölkerten Bildungsdebatten der letzten Jahre selten erwähnt wird: Jugendliche jeden Geschlechts können sich durchaus gut verstehen und produktiven Unterricht zusammen haben. Aber wenn es um die Gefahr geht, sich zu “blamieren”, wenn es um etwas geht, von dem Mädchen vielleicht schon einmal das subtile Gefühl vermittelt bekamen, sie können es nicht so gut wie andere(s), dann werden sie beim gemeinsamen Computerkurs vielleicht doch eher sagen: “Mach du erst mal, ich gucke zu”.

Mädchen wie Sarah Lutteropp, die 2010 mit 17 Jahren sowohl beim Bundeswettbewerb Informatik als auch beim Wettbewerb „Invent a Chip“ erfolgreich mitgemacht hat, sind da zwar ein gutes Vorbild, aber gleichzeitig zeigt ihre Geschichte, was noch im Argen liegt: Zwar hätte ihre Informatiklehrerin (!) sie motiviert, am Wettbewerb teilzunehmen, aber

“schlussendlich hatte ich dann auch deshalb daran teilgenommen, weil ein Mitschüler meinte, das sei nichts für Mädchen, und ich dem das Gegenteil beweisen wollte – es gibt im Kurs einfach einige Jungs, die sich ungeheuer aufregen können, wenn sie in Informatik schlechter sind als ein Mädchen.”

Im Fall von Sarah hat diese Bemerkung ihren Kampfgeist geweckt – vielleicht, weil sie auch noch Unterstützung durch eine Lehrerin hatte. Eine motivierende, gleichberechtigte Lernumgebung sieht aber anders aus.

Natürlich gibt es auch Jungen, denen eine über das Schulangebot hinausgehende Förderung in diesem Bereich weiterhelfen würde. Kinder aus prekären Haushalten, egal ob Junge oder Mädchen, wachsen nicht immer mit iPad oder den neuesten Computer- oder Spielekonsole-Modellen auf und haben so auch in diesem Bereich oft schlechtere Startchancen. Ihnen entgeht so leicht der spielerische, frühe Umgang mit dem Digitalen, der die Berührungsängste ab- und die Neugier und das Vertrauen in eigene Fähigkeiten aufbaut. Nimmt man nun die prägenden Geschlechterstereotype und die soziale Frage des Zugangs zu Computer & Co. zusammen, sieht es für Mädchen aus ärmeren Verhältnissen mal wieder am schlechtesten aus. Gerade hier sollten Initiativen beispielsweise ansetzen, etwa durch kostenlose Angebote.

Kleine und große Visionen – einige Beispiele

In Deutschland ist das wohl bekannteste Programm, um Mädchen für Berufe mit unterdurchschnittlichem Frauenanteil zu begeistern, der u.a. durch das Familien- und Forschungsministerium geförderte “Girls’Day”, der an einem Tag im Frühjahr Mädchen in Labore, Werkstätten und Programmierstuben einläd. Auf mich wirkt dieser Aktionstag in seiner Wirkung immer etwas willkürlich – was am Ende für die Teilnehmerinnen dabei rumkommt (außer einem schulfreien Tag) ist doch stark vom lokalen Angebot und vom Engagement etwa ihrer Schule abhängig (was natürlich ein generelles Problem ist). Zudem ist die thematische Ausrichtung des Girls’Day sehr breit, was zwar grundsätzlich nichts Schlechtes ist, aber dafür auch nicht sehr in die Tiefe geht.

Ein spezifischeres Progamm ist “Roberta”, eine Initiative des Fraunhofer IAIS, bei dem insbesondere Mädchen über Roboter-Bau-Kurse für die Bereiche Naturwissenschaft, Informatik und Technik begeistert werden sollen. Das klingt sehr spannend und ist es in der Praxis vermutlich auch. Wer sich aber die Roberta-Website ansieht, bemerkt ebenso: so richtig ansprechend für Jugendliche ist deren Gestaltung nicht. Und mit ansprechend meine ich in diesem Fall: an der digitalen Lebenswelt von Jugendlichen bzw. Mädchen orientiert. Viel besser scheint dies zu gelingen bei Programmen, die von Expert_innen aus den jeweiligen Branchen heraus selbst initiiert und gestaltet werden, was mir in einem “größeren Stil” bis jetzt vor allem in England und den USA aufgefallen ist (sicher auch meinem Blickwinkel geschuldet und ohne Anspruch auf einen Überblick).

“Little Miss Geek”, eine Initiative von Belinda Parmar, die sich bereits mit ihrer Firma “Lady Geek” für besseren Zugang von Frauen in der Tech-Welt einsetzt, bringt Programmiererinnen, Game-Designerinnen und andere Frauen aus der Tech-Branche für Workshops und Vorträge an Schulen – und das mit keinem bescheidenen Ziel:

“Our vision is to run Little Miss Geek Academies in every school for every girl in every country where women are under-represented. […] We won’t rest until women make up 50% of the UK’s tech workforce.”
(“Unsere Vision ist es, Little Miss Geek Academies in jeder Schule, für jedes Mädchen, in jedem Land abzuhalten, in dem Frauen unterrepräsentiert sind […] Wir werden nicht aufhören bevor Frauen nicht zu 50% in Tech-Berufen in Großbritannien vertreten sind.”)

Dies finanziert sich aus Spenden und natürlich auch mit Unterstützung aus der Industrie, was sicher ein Punkt ist, der im Bereich solcher Förderprogramme (und nicht nur da) kritisch im Auge behalten werden muss, der aber andererseits auch oft kostenfreie Angebote erst möglich macht.

Einen ganz aktuellen Weg der Finanzierung geht ein Projekt aus Portland, das AppCamp4Girls, ebenfalls von Programmierinnen ins Leben gerufen, will es Sommer-Workshops für Mädchen anbieten, in denen Apps für iOS programmiert werden. Ihre Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo läuft noch 29 Tage, das Ziel von 50.000$ ist jedoch bereits überschritten. Es lässt sich also nicht sagen, dass es keine Unterstützung für große Visionen gäbe:

“Long term, we’re thinking big – AppCamp in other states, and eventually in other countries.”
(“Auf lange Sicht haben wir größere Ziele – AppCamp in anderen Bundesstaaten und irgendwann in anderen Ländern.”).

Erreicht hat dieses Ziel bereits die Initiative “Girl develop it” für Mädchen und Frauen, die ihre Programmier-Kurse in diversen Großstädten der USA und Australien anbietet.

Das Programm Black Girls CODE, das sich speziell an Mädchen of color richtet, für die der Zugang zur Tech-Industrie noch schwieriger ist, wurde bereits im kleinerdrei-Rückblick auf das Personal Democracy Forum vorgestellt. Dort beschrieb die Gründerin Kimberly Bryant in ihrem Vortrag das Konzept und einen ihrer Meilensteine: Bis zum Jahr 2040 einer Million Mädchen of color Coden beizubringen.

Dies sind vier unterschiedlich ausgerichtete Initiativen, die Mädchen die Mitgestaltung der digitalen Welt ermöglichen wollen, aber in ihren Zielen und Visionen denken sie ähnlich groß und umfassend, mutig und inspirierend.

Kurse für alle?

Doch wie sieht es hierzulande aus? Initiativen zur besseren Vernetzung und zum Mentoring von Frauen, die auch Kurse anbieten, gibt es schon einige, etwa die Berlin Geekettes oder die Code Girls Leipzig. Recht bekannt sind bereits die Rails Girls, eine internationale Initiative, die Einsteigerinnen-Kurse für die Programmiersprache Ruby anbieten, unter anderem in Deutschland. Jedoch erreichen diese Kurse oder Intiativen noch vorrangig Frauen jenseits des Schulalters – in diesem Zusammenhang ist auch die häufige Verwendung des Wortes “Girls” schon zum Diskussionsgegenstand geworden, da nicht alle Frauen sich davon angesprochen fühlen – unter anderem bei „Fiona lernt programmieren“ oder dem Talk “How to get more women in Tech in under a minute” thematisiert.

Gemischte Einsteiger_innen-Kurse, bspw. in Javascript, bietet unter anderem die ehrenamtlich organisierte Open Tech School an, die dieses Jahr auch einen ersten Kids Hackathon in Berlin veranstaltet hat. Ebenfalls gemischt sein wird das zweitägige Camp “Jugend hackt!”, dass diesen September in Berlin stattfindet. Toll ist, dass das “Jugend hackt”-Camp ebenso alles kostenlos anbietet und damit eine wichtige Zugangshürde beseitigt ist. Mittlerweile in vielen Ländern auf der ganzen Welt (in Deutschland bis jetzt in München, Köln und Würzburg) vertreten sind die “CoderDojos”, eine in Irland von James Whelton gegründete Open-Source-Initiative mit einem Netzwerk aus Mentor_innen, die in eigenen “Dojos” vor Ort kostenlose Programmierkurse für Kinder anbieten. Wer selbst ein Dojo starten möchte: hier steht wie und warum.

Einschränkungen bei vielen dieser Initiativen, die aus der Tech-Szene heraus entstehen, sind natürlich, dass sie oft auf Großstädte beschränkt sind und eher die Kinder und Jugendlichen erreichen, deren Eltern, Verwandte oder eventuell auch Lehrer_innen ohnehin in diesem Bereich tätig, engagiert oder daran interessiert sind, die so vielleicht auch eher schon mit Computern in Berührung gekommen sind oder diese besitzen.

Begrüßenswert wären in Deutschland zusätzliche Initiativen wie “Little Miss Geek”, die auch direkt an Schulen gehen bzw. mit diesen gezielter zusammenarbeiten, wodurch mehr Kinder, möglichst unabhängig von ihrem sozialen Umfeld und Wohnort, erreicht werden könnten (falls Euch solche bekannt sind: Ich freue mich über Hinweise!). Zumal, auch wenn gemischte Kurse sicher genauso funktionieren können und ebenfalls eine unterstützenswerte Sache sind, ist gerade bei der Förderung von Kindern und Jugendlichen eine gezielte Ansprache von Mädchen eben doch noch aus allen oben genannten Gründen notwendig und sinnvoll.

Und leider bleibt das ungute Gefühl im Hinterkopf, dass es auch mit diesen nachahmenswerten Förderprogrammen und Initiativen ein hartes Stück Arbeit ist, gegen das gesamtgesellschaftlich getragene und kontinuierlich gefütterte Klischee von an Technik uninteressierten Mädchen und Frauen anzukämpfen. Gruppenbilder wie dieses vom Wettbewerb “Invent a Chip” 2012 könnten jedenfalls offensichtlich noch etwas Diversität vertragen. Nun: Für “Invent a Chip”  werde ich zwar nicht mehr zugelassen, aber selbst mal ins Programmieren einzusteigen nehme ich mir auch schon länger vor – das wäre zumindest ein kleines Teilchen im Puzzle.

 

Zum Weiterlesen:

“MINT”-Dossier bei der Mädchenmannschaft

31 Antworten zu “Von kleinen Geeks zu großen Programmiererinnen – Coden für Mädchen”

  1. Charlotte sagt:

    Ein grossartiger Artikel, vielen Dank. Vor allem die Argumentation am Anfang gefaellt mir ausserordentlich gut. Merci!

  2. nk sagt:

    Hmm, nur was will uns der Artikel jetzt sagen? Gerade Förderprogramme sprechen doch nur die ohnehin Interessierten an. Und wenn das Problem in der Kindheit/Erziehung liegt, was durchaus stimmen dürfte, dann hilft doch kein später aufgezwungenes oder angebotenes Programm, diese Konditionierung wegzubekommen..

    • Auto_focus sagt:

      Nun, es gibt ja doch ein sehr weites Feld zwischen „Interessiert“ und „kein bißchen Interessiert, müsste dazu gezwungen werden“. Das Problem ist ja, dass wir uns Dinge nicht mehr zutrauen, von denen wir immer vermittelt bekommen, dass sie nicht zu uns passen, uns nicht entsprechen, quasi gegen unsere angebliche „Natur“ seien. Gib Mädchen (bzw. auch Menschen generell) die Möglichkeit, diese Dinge einfach mal auszutesten in einer möglichst (vor-)urteilsfreien, entspannten und ermutigenden Umgebung, und es stellt sich ein ganz anderes Bild dar. Und damit kann sich auch das Selbstbild ändern. Aber natürlich ist es schwierig, wenn sich nicht auch in der Gesellschaft etwas ändert, das habe ich ja auch am Ende geschrieben.

  3. tehmillhouse sagt:

    Schöner Artikel. Sarah kenn‘ ich sogar persönlich, die würde mich ziemlich sicher gegen die Wand coden. Die hat schon vor Studienbeginn mit FPGAs herumgespielt und den Cormen gelesen. :)

  4. Klatuu sagt:

    Tja, so ganz einfach ist es nicht mit der Ursachenforschung. Es gab z.B. gerade in der DDR die Beeinflussung durch die Werbung nicht und auch wurde Wert gelegt auf gleiche Ausbildung. Aber auch dort waren Frauen in den Ingenieurberufen sehr dünn.
    Ich habe eine Tochter und einen Sohn, beide nun schon im fortgeschrittenenTeenageralter und ich habe immer Wert gelegt, gerade auch meiner Tochter z.B. technisches Spielzeug zu geben und nicht die üblichen Klischees zu bedienen. Niemals habe ich bei beiden die klassische Geschlechterrollen betont, ebensowenig meine Frau, aber es hat nicht funktioniert. Was ist passiert ?
    Meine Tochter interessiert sich überhaupt nicht für Technik, sondern für Fantasy, Kleider, Tiere und Schminken. Mein Sohn ist vernarrt in Autos, Hochhäuser und Computerspiele.
    Vielleicht muss man einfach mal akzeptieren, dass es Unterschiede bei Frau und Mann aufgrund der Evolution gibt, die man auch nicht durch gezielte Sozialisation verändern kann. Wobei ich ganz klar betonen muss, dass ich rein gar nichts von irgendwelchen Rollen halte. Der Mensch muss sich ohne Zwang selbst verwirklichen können und die Gemeinschaft weiterbringen.

    • Auto_focus sagt:

      Nun, auch die DDR war trotz aller ideologischen Pläne kein Gleichstellungs-Wunderland. Ebenso wie die BRD schloss sie sich direkt an eine Zeit an, in der sehr traditionelle Geschlechterrollen und jahrhundertealte patriarchale Strukturen vorherrschten. So schnell sind die nicht aus den Köpfen zu kriegen – nicht mal über Generationen.
      Was deine Kinder angeht, ist es natürlich schön, dass du versuchst sie ohne die üblichen Klischees zu erziehen und dass du generell für freie Entfaltung eintrittst – aber deine Kinder leben ja auch nicht im luftleeren Raum, sondern in dieser Gesellschaft, und werden – so wie wir alle – geprägt durch alles, was sie umgibt. Und da gibt es nun mal diverse Klischees und Stereotype, die ihnen vermitteln, wo für sich Jungen und Mädchen so interessieren. Da werden Begehrlichkeiten geweckt, Bilder, denen Menschen meinen, entsprechen zu müssen. Auch gibt es etliche Studien, die zeigen, dass wir dazu tendieren, Kinder von klein auf durch die verinnerlichten Vorstellungen von Geschlechterrollen unterschiedlich zu behandeln.

      Von daher: Tja, ganz so einfach ist das nicht mit der Evolution.

    • Auto_focus sagt:

      PS: Ich kenne übrigens viele Informatikerinnen/Programmiererinnen, die sich für Fantasy, Kleider, Tiere und Schminken interessieren. Und Computerspiele. :)

    • Kinch sagt:

      „Vielleicht muss man einfach mal akzeptieren, dass es Unterschiede bei Frau und Mann aufgrund der Evolution gibt, die man auch nicht durch gezielte Sozialisation verändern kann.”

      Ich persönlich denke zwar auch, dass es einige biologische begründete Verhaltensunterschiede im Durchschnitt gibt, jedoch ist gerade das Informatik-Studium eher ein starkes Gegenbeispiel: In Israel etwa, sind etwas mehr als 10% der jüdischen Informatik-Studenten weiblich, bei den arabischen Studenten sind es über 60%. Das zeigt eigentlich schon recht deutlich, wie stark der Einfluss der Kultur auf diese Berufswahl ist und dass sie etwaige biologische Faktoren überwiegen können.

      Ob die Argumentation im Artikel allerdings so korrekt ist, darüber bin ich mir auch nicht sicher. In vielen Asiatischen Ländern ist der Anteil an Frauen auch deutlich höher (Malaysia etwa 50%, z.B.) und ich kann mir gerade nicht wirklich vorstellen, dass die Mädchen dort wesentlich geschlechterneutraler erzogen werden, als hier.

      • map sagt:

        Ich denke du malst was „asiatische Länder“ angeht mit einem ziemlich breiten Pinsel. Was konkret Malaysia angeht, spricht einiges dafür dass die Argumentation im Artikel darauf eben doch genau zutrifft. Wikipedia schreibt dazu mit Verweis auf Prof. Vivian Anette Lagesen, „A Cyberfeminist Utopia?: Perceptions of Gender and Computer Science among Malaysian Women Computer Science Students and Faculty“:

        Research suggests that Malaysia has a much more equal split that varies around the half-way mark. It is suggested that this may be due to the fact that Malaysian women view careers in information technology as a means of employment rather than a status symbol. A job in the computing industry also implies a safe work environment. Strong belief by the previous generation that IT would be a flourishing sector with many job opportunities caused parents to encourage their children to take a computing career, no matter the gender.

        • Kinch sagt:

          Natürlich ist „asiatische Länder“ zu unspezifisch, um darüber im Detail zu diskutieren. Nichtsdestotrotz scheint es mir aber nicht so, dass es da eine eine strikte Korrelation zwischen Geschlechterstereotype und Informatik-Studium gibt. Oder meinst du, einfach gesagt, in Ländern in denen viele Frauen Informatik studieren, spielen die Mädchen weniger mit Puppen?

          Die in deinem Zitat genannten Gründe malaysischer Frauen für ein Informatikstudium sind ja vor allem ökonomischer Natur. Abgesehen davon, dass diese auch sehr gut auf Deutschland passen, sind sie eher ein Gegenargument gegen den Artikel: Unter den genannten Gründen fällt ja eben nicht, persönliche Vorliebe für das Studium, sondern viel mehr die vergleichsweise guten Verdienstmöglichkeiten.

          Ich persönlich denke halt, dass der Einfluss von Spielzeug stark übertrieben interpretiert wird.

    • Helga sagt:

      „Es gab z.B. gerade in der DDR die Beeinflussung durch die Werbung nicht und auch wurde Wert gelegt auf gleiche Ausbildung. Aber auch dort waren Frauen in den Ingenieurberufen sehr dünn.“

      Das ist falsch. Ob die Ingenieurinnen im Osten nun dünn oder dick waren, ist zwar nicht bekannt. Dass ihr Anteil unter den Ingenieur_innen aber deutlich höher war als im Westen ist Fakt. Der Unterschied hält sich bis heute:
      „Deutliche Unterschiede gibt es auch beim Frauenanteil, der in den Neuen Bundesländern fast dreimal so hoch ist wie im alten Bundesgebiet. In Ostdeutschland ist jeder sechste Ingenieur eine Frau, in Westdeutschland jeder 16.“ http://ost.vdma.org/article/-/articleview/730272 (Angaben von 2012)

      Und das, obwohl es auf allen Ebenen, von der Studentin bis zur arbeitenden Ingenieurin eine massive Angleichung an West-Verhältnisse gegeben hat. Eine Idee ist es auch immer, sich mit ostdeutschen Ingenieurinnen über die Horrorstories zu unterhalten, die sie nach der Wende erlebt haben. Zitat einer Ingenieurin, die zur Promotion „rüberkam“: „Da waren nur Männer. Die sagten zu mir, ich würde noch Probleme bekommen. Ich wußte gar nicht, was die meinen. Aber dann haben sie mir die Probleme gemacht.“

  5. Taalke sagt:

    Als kleine Ergänzung zu den bisherigen Angeboten: Zumindest in Hamburg gibt es dieses Jahr für Schülerinnen der Klassenstufen 8-10 ein kostenloses Sommercamp, in dem ohne Vorkenntnisse App Programmierung näher gebracht werden soll. Organisiert auch von der Open Tech School. Finde ich eine schöne Idee und hoffe, es erreicht auch viele: http://app-summer-camp.opentechschool.org/

  6. Violine sagt:

    Also, das Problem, dass Technik hierzulande sehr geschlechtsspezifisch besetzt ist, das ist ein typisch deutsches. Woher es kommt, weiss ich nicht, aber Technik gehört zum Rollenbild des Mannes. Auf Biegen und Brechen, jeder Mann kann Technik. So ungefähr. Und je weniger er tatsächlich von Technik versteht, desto mehr muss er auf Frauen bzw. auf Mädchen in der Technik herumhacken.

    In anderen Ländern, wie zum Beispiel Spanien, scheint das anders auszusehen. In meiner Studienzeit in der Elektrotechnik hatten wir Studentinnen und Studenten über das Erasmus-Programm bei uns. Es waren Spanier. Und da erfuhr ich, dass es in Spanien anscheinend eine Quote von bis zu 50% weiblichen Ingenieursstudentinnen gibt.
    Am Montag war ich auf Firmenbesichtigung bei einem grossen Konzern, der auch mindestens eine Niederlassung in Spanien hat. Frauenquote in Spanien mindestens 30%.

    Für mich selbst muss sich in den Firmen noch viel an konstruktiver Firmenkultur tun. Dass eben z.B. Wert gelegt wird auf Kommunikation, den guten Austausch untereinander. Und nicht Konkurrenzverhalten, das oft typisch männlich ist. Die Technik weg vom Klischee des Supermannes, nicht mehr zur Stärkung der männlichen Identität da ist.
    Stichwort ist hier auch Diversity. Dass die Menschen im Land unterschiedlich sind und unterschiedliche Lebenswege gehen, dabei aber nicht weniger gute Arbeit leisten als irgendein Modellkandidat (was das Modell auch immer sei). Dass frau sich nicht aufopfern muss für den Betrieb (typisches Männerarbeitsbild von früher). Die unterschiedlichsten Teilzeitregelungen sollten möglich sein, um nicht ganz aussteigen zu müssen, wenn im Leben noch was Gewichtiges ausserhalb der Arbeit ansteht, was es auch immer sei.
    Und ein gewisses Niveau im Lebensstil. Ich finde das nicht so prickelnd, wenn sich die Männer während der Mittagspause darüber unterhalten, wie sie sich am Wochenende wieder besoffen haben.

  7. map sagt:

    Ich habe Informatik studiert (und Medizin im Nebenfach) und arbeite seit 10 Jahren sehr glücklich in hellen Räumen mit angenehmen Mitarbeiter_innen. Befreundete Ärtzt_innen aus dem Studium haben aus meiner Sicht einen weit unangenehmeren Job mit langen Arbeitsschichten, wenig Privatleben und belastenden Entscheidungen. Und kaum wirklich *sozialem* Kontakt.

    Es ist natürlich schade, wenn du dich nicht wohl fühlst in deinem Job, aber ich will sagen: Vielleicht war das einfach für dich nicht das richtige. Daraus für andere (und vor allem „alle Frauen“) etwas abzuleiten halte ich für schwierig.

    Dass nun ausgerechnet Programmiererin ein so barrierefreier Beruf sein sollte, den man auch noch immer schnell anhängen kann, wenn es als Ärztin nicht klappt, sehe ich auch nicht ganz so.

    Wenn Dilbert oder „Office Space“ deinem Alltag entspricht, dann herzliches Beileid und baldige Besserung.

    • GeekDad sagt:

      Sicher, ich meinte ja, es hängt von der Persönlichkeit ab. Meine Frage ist eben, worauf beruht die Auffassung dies sei für eine Vielzahl von Frauen eine erfüllendere Alternative zu ihren sonstigen Entscheidungen?

      Das der Ärztejob mit allerlei Problemen belastet ist (und heutzutage auch mit viel Bürokratie) ist mir Bekannt. Ich denke man wird aber z.B. seltener mit Phänomenen konfrontiert wie Projekte, die nach monatelanger Arbeit gekippt werden, oder eben inhaltlich sinnloser Arbeit wie Anzeigenauslieferung (ich vereinfache natürlich grob). Egal wie schwer und stressig, man hat die Chance unmittelbar Menschen zu helfen.

      Wenn Du einen tollen IT-Job hast, Glückwunsch – wie ich schon sagte, man hört ja viel davon und diese Art Jobs erhalten viel Aufmerksamkeit in den Medien. Ich wollte nur darauf hinweisen daß dies nicht unbedingt der Standard ist den man erwarten kann.

      Mich würde jetzt auch interessieren in welchem Umfeld Du als Entwickler tätig bist? Natürlich gibt es auch sinnvolle IT-Jobs (unter anderem vermutlich Medizintechnik…).

      • map sagt:

        Meine Frage ist: Warum sollte es für Frauen per se eine weniger erfüllende Alternative sein?

        Ich kann dir gerne Ärztinnen vermitteln, die dir in Sachen Frustration die Romantik ihres Berufes plastisch widerlegen können. Es gibt Scheissjobs in der Medizin und Scheissjobs in der IT, aus meiner Perspektive etwa gleichverteilt.

        Ich mache – wie bei CoderDojo oder ähnlichem – Computerspiele. ;)

        • GeekDad sagt:

          Die Begründung habe ich doch beschrieben: weil man die meiste Zeit alleine vor dem Bildschirm hockt. Und die Frage ist doch warum Leute die sich sonst nicht so entschieden hätten in diese Richtung gedrängt werden sollen, also, welcher Gedankengang steht dahinter? Dass diese Leute sich ansonsten falsch entscheiden?

          Wie gesagt finde ich es aber gut wenn Leute möglichst viele verschiedene Dinge kennenlernen und sich dann besser Entscheiden können. Insofern wäre es auch schön wenn es mehr Möglichkeiten gäbe sich experimentell und zum Spaß mit Medizin und anderen Fächern zu befassen.

          • map sagt:

            Wenn wir davon ausgehen, dass es gleichverteilt Menschen gibt die Spass am Programmieren haben, spricht einiges dafür, dass es viele weibliche Menschen gibt, denen diese persönliche Entfaltungsmöglichkeit verbaut wird. Die Mechanismen hierbei beschreibt der Artikel ja ausführlich. Diese Menschen kann man fördern. Ich finde man sollte das auch. Gezwungen wird hier eh niemand zu irgendwas.

            (Vielleicht ausser denen, die aus gesellschaftlichen Zwängen nicht vor Bildschirmen hocken dürfen, weil sie qua Geschlecht lieber was soziales machen sollen.)

    • GeekDad sagt:

      Noch Ergänzung: wie gesagt finde ich es gut wenn jeder Programmieren lernt, das eröffnet auch mehr Möglichkeiten zur Entscheidung.
      Inwiefern meinst Du Programmiererin sei nicht Barrierefrei? Du würdest sagen man kann sich das nicht relativ schnell selber beibringen? Gerade Frauen werden händeringend als Entwicklerinnen gesucht.

      • map sagt:

        Nein, ich glaube nicht dass es für eine berufstätige Frau möglich ist relativ schnell sich selbst das programmieren beizubringen. Um bei der Ärztin als Beispiel zu bleiben: Wann soll die das machen? In den paar Stunden Freizeit in denen sie eh zu müde zu allem ist?

  8. tehmillhouse sagt:

    Ja, auch in kulturellen Sphären gibt es ein Konzept ähnlich der darwinistischen Evolution. Bourdieux hat das damals als Erster unter dem Konzept kultureller Reproduktion in den breiten Diskurs geführt. Das hat aber relativ wenig damit zu tun, was tatsächlich in den Genen der Menschheit verankert ist.

    Ich stimme dir in einem Argument voll und ganz zu: Jeder kann machen was er will. Wenn „Frau“ dies aber auch für sich erhebt, bekommt sie von allen Richtungen Steine in den Weg gelegt, denn wer nicht in’s gesellschaftliche Bild passt (und da ist in den aktiven, technischen und führenden Rollen nunmal leider nur Platz für Männer), der wird dafür sanktioniert. Frauen kriegen halt von Kind auf gesagt (via Spielzeug, Werbung, Medien, und sozialen Umfeldern, die gesellschaftliche Bilder reproduzieren), dass sie nur Prinzessinnen werden können, während Jungs gesagt wird, dass sie Wissenschaftler, Informatiker, Ingeniere, Politiker, Unternehmer, oder sonst was werden können. (Als Beleg hierfür gibt’s zB. eine Studie, die ergeben hat dass im akademischen Umfeld Lebensläufe, die mir weiblichen Namen versehen wurden konsistent als schlechter/inkompetenter eingeschätzt werden und weiblichen Anwärter*innen konsistent weniger Anfangsgehalt angeboten wird als den identischen Lebensläufen mit männlichem Namen. Der typische wissenschaftliche Mitarbeiter ist nun mal ein Mann, und Menschen die dieses Kriterium nicht erfüllen werden dafür bestraft).

  9. GwenDragon sagt:

    Wir können alle gern an(n)alysieren was es nicht gibt. Damit stecken wir aber in den 80ern fest.

    Bislang vermisse ich Informatikerinnen und andere, die mich unterstützen würde z. B. einen Perl-Workshop für Mädchen und Frauen zu schaffen. Dass sich dafür ein paar Männer positiv interessierten, mich indirekt zu unterstützen, irritierte mich zuerst, zeigt mir aber dass Feministinnen seltenst Interesse haben, die technische Welt zu verändern.

    Was soll’s, ich muss nicht. Soll halt die Welt weiter Rosa sein, mit Frauen, die soziale Berufe „mit Menschen“ ausüben, und den Männern und Jungs das Feld der Informatik überlassen.
    Aber es frustriert. ich habe nicht die Power sowas allein aufzubauen.

    Wo sind die Perlchix und Perlgirls? Ich finde ja noch nicht mal eine Hand voll Informatikerinnen.
    Wenn sich trotzdem Damen (und Herren) Informatiker_innen interessieren, können sie mich ja anmailen oder auf junge Programmiererinnen – auch bei Perl? posten .

  10. map sagt:

    Auch dazu hatten wir hier ja schon Texte. Es gibt da auch ausreichend Forschung zu.

  11. map sagt:

    Ich befürchte das ist sehr optimistisch gedacht, wenn ich mir die Arbeitsrealitäten ansehe.

  12. tehmillhouse sagt:

    Dass auch Wissenschaftlerinnen Frauen in der Studie diskriminiert haben ist m.E. einfach ein Zeichen dafür dass viele Menschen den Sexismus der Gesellschaft in der sie leben sehr stark internalisieren. Ich kenn auch eine Frau, die sich regelmäßig in (fast schon sexistischen Hasstiraden) über Frauen aufregt, weil die „nix können und dann gleich losflennen, sobald etwas nicht passt“. Meine kleine Schwester ist eigentlich ganz okay was das Matheverständnis angeht, sieht aber jeden Unachtsamkeitsfehler den sie macht als Zeichen dafür, dass sie „das nunmal nicht kann“, sie „nicht dafür gemacht“ sei. Kultur färbt ab, und wer im Laden nur „In Mathe bin ich nur Deko“-Shirts für das eigene Geschlecht sieht, der wird das früher oder später in sein Identitätsbild einbauen. Die Wissenschaftlerinnen aus der Studie sind in ein Umfeld hereingewachsen, das nicht gerade feministisch unterwandert ist. Sie sind zwar Wissenschaftlerinnen, aber wenn man sie fragen würde, „den generischen Wissenschaftler“ zu beschreiben, würden auch sie wohl eher keine Frau beschreiben. (Effekte des „generischen“ Maskulinum mal außen vor gelassen)

    Das mit der Prinzessin ist natürlich überspitzt formuliert. Mädchen werden natürlich nicht nur in die Prinzessinnenrolle gedrängt, aber in der Regel wird schneller suggeriert dass sie mal „was mit Menschen“ (also Sozialsektor, Krankenschwester, Lehrerin, Pflegerin, etc.) machen könnten als etwas technisches. Dazu kommt dass generell Prinzessinnen- und Feen-Spielzeug nur an Mädchen vermarktet werden, Nerf guns und Videospiele nur an Jungs. Viele Eltern würden versuchen den eigenen Jungen davon abzubringen sich zu Halloween als Prinzessin zu verkleiden, wenn er mit so einer Idee ankommt, und solches Feedback („Was ist eine passende Rolle für mich, wer kann ich sein/werden, womit kann ich spielen“) beeinflusst ja nun doch sehr stark die Entwicklung von Kindern.

  13. […] Auf Deutsch, Lucie Hoehler on Kleiner Drei laments the lack of women in tech. […]

  14. […] Auf Deutsch, Lucie Hoehler on Kleiner Drei laments the lack of women in tech. […]

  15. […] technology, engineering, mathematics und wird im Deutschen mit MINT abgekürzt), einer weiteren Initiative, die Mädchen in naturwissenschaftliche und technische Berufe bringen möchte und vorwiegend in Großbritannien aktiv […]

  16. Anna sagt:

    Wunderbare Ideen sind das, die ich zu gerne in größerem Umfang (und hier) umgesetzt sehen würde. Ich gehörte übrigens lange zu denjenigen, die meinten, dass das mit der Werbebeeinflussung in diesem Zusammenhang „nicht so schlimm“ sein könne. Empfehlenswerter Selbstversuch: Einen einzigen Werbeblock auf nickelodeon schauen. Ich habe selbst keine Kinder, von daher ging die Grausigkeit der Werbung zugegebenermaßen lange an mir vorbei.

    Der Informatiklehrer einer Schule in meiner Nähe erzählt öfters mal, dass er gerne mehr Schülerinnen in den AGs sitzen hätte. Problem: Die trauen sich nicht, selbst bei mehrfacher, mutmachender Ansprache. Für einen separaten „Mädchenkurs“ (o.ä.) als Einstiegsnotlösung war an der Schule kein Geld mehr da (was stimmt, das betraf auch diverse andere ‚Extras‘). Schade drum, wirklich. Ich finde es bei aller Begeisterung für solche Projekte wie Little Miss Geek u.a. dann andererseits schade, dass es hierfür private Initiativen braucht.