We’ve arrived at act two of our show. Act Two.

Foto , cc 2.0 , by Ali Elan

Wenn ich mir meine Lieblingsradiosendungen angucke, finde ich darin keine deutsche. Warum ist das eigentlich so? Ist das deutsche Radio-Feature grundlegend anders als seine Entsprechungen im englischsprachigen Raum? Ein Exkurs in Radiolandschaft, Sendeformate und Bräsigkeit.

Ich mag Radio. Es ist ein Klischee, aber wenn Ira Glass sagt „Radio is your most visual medium“, dann fühle ich mich verstanden. Wenn Ira Glass etwas sagt, setzt meine kritischer Impuls sowieso kurz aus, aber dazu später mehr. In jedem Fall ist Radio für mich Theater der Gedanken. Radio ist bunter als Technicolor, schärfer als 1080p oder 4K und realistischer als HFR. Kurz: Ich mag Radio. Aber das sagte ich bereits.

Wenn ich Radio sage, meine ich allerdings nicht den Dudelfunk mit dem Besten aus den Achtzigern, Neunzigern und den Restzigern, sondern eher das, wo gesprochen wird. Radio-Comedy, Radio-Dokumentationen, -Journalismus, -Essays und -Kurzgeschichten.

Womit wir auch schon mitten drin wären, im Problem: Die meisten dieser Formate gibt es nicht im deutschen Radio. Wenn ich zum Beispiel Radio-Comedy sage, dann meine ich so etwas wie The News Quiz oder The Now Show. Eine Runde sympatischer Menschen, die mehr oder weniger intelligent Scherze machen also. Nicht einen drittklassigen Stimmenimitator und seine Drei-Minuten-Sketche – das Format, das im hiesigen Radio privat oder öffentlichrechtlich als „Comedy“ bezeichnet wird.

Auf eine andere Art habe ich dieses Problem auch mit Radio-Dokumentationen. Mein Eindruck ist, die deutsche Radiolandschaft ist sehr homogen. Jede_r hat den „kleinen Hey“ gelesen, um richtig zu sprechen, jede_r hat „Schreiben fürs Hören“ gelesen, um richtig zu schreiben und professionell ist, was klingt wie alles andere. Im deutschen Radio heisst das ganze sogar anders: „Radio-Feature„. Ein Format, das in der Nachkriegszeit von der BBC übernommen wurde und sich seitdem in mir wichtigen Aspekten wenig verändert hat: Die Ansprache ist unpersönlich. Die Autorin findet als Person im Feature nicht statt. Meist wird es sogar von Schauspieler_innen gelesen. Die Aneinanderreihung von O-Tönen und Moderation ist relativ statisch, selbst Musik steht oft für sich und interagiert nicht mit dem Rest.

Ich denke das Radio-Feature ist durchaus ein schönes Format; das zeigt sich zum Beispiel ja auch in der Reihe des ARD Radiofeature Podcast. Aber letzendlich wirkt das Ganze auf mich sehr steif und geradezu bräsig. Irgendwie – und das sage ich eigentlich ungern – schrecklich deutsch.

Es geht auch anders. Leuchtendes Beispiel: This American Life. Um es mit den Worten des Moderators Ira Glass zu sagen: „Each week we choose a theme, and bring you three or four stories on that theme“. Also ein Thema pro Woche und ein paar Geschichten die sich darum drehen. Das kann dann auch eine sehr bunte Mischung sein. In einer der letztenden Sendungen ging es zum Beispiel um Sprachimitation, Posttraumatische Belastungsstörungen und „gefälschte“ Calamari-Ringe.

Überhaupt ist diese Calamari-Story eine sehr gute Illustration dessen, was ich toll finde an This American Life. Ein Reporter hört, dass Schweine-Enddärme angeblich als „künstliche Calamari“ verkauft werden. Keine ernste Geschichte, eher eine „Urban Legend“, aus Spaß genauer betrachtet. Aber die Art und Weise wie sich der Radiojournalist hier persönlich einbringt, wie Musik verstärkend platziert wird, wie die O-Töne verwendet werden, die sind großartig. Und am wichtigsten: Wie sympathisch und echt das klingt.

Oder zum Beispiel Radiolab. Das ist ein bisschen wie Ranga Yogeshwar auf Speed und einer Extraportion Awesome. Da sitzen Jad Abumrad und Robert Krulwich in einem Studio, unterhalten sich scheinbar nur ganz ungezwungen und nehmen dich mit auf eine Reise in die Wissenschaft, mal mit offenem Mund, mal mit Tränchen im Auge. Mal geht es um die Voyager-Sonde am Rand des Sonnensystems, mal um lebensverlängernde medizinische Maßnahmen. Und das ganze funktioniert nur weil da mit Herzblut geschnitten, produziert und kommuniziert wird. Und es funktioniert besser, weil es persönlich ist.

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen: Wiretap aus Kanada mit seinen Kurzgeschichten und Vignetten, Planet Money die selbst trockene Finanzzusammenhänge frisch und unterhaltsam aufarbeiten oder 99% Invisible mit seinen ultrakurzen Betrachtungen zu Design und Architektur.

Ich hätte diese Art von Radio gerne auch in meiner Muttersprache. Vielleicht müsste ja nur mal angefangen werden. Vielleicht als Podcast. Nicht den zwanzigsten Apple-Tech-Podcast oder den hundersten „Menschen sitzen rum und labern“ Podcast, sondern was mit aufwendig produzierten Essays. Müsste mal jemand™. Ich würde es gerne erleben. Und hören. Vielleicht gibt es dann ja in ein paar Jahren auch so etwas wie das Third Coast International Audio Festival hierzulande. Das wäre schön.

28 Antworten zu “We’ve arrived at act two of our show. Act Two.”

  1. Frische Brise sagt:

    Hm, ich finde, Radio Eins http://www.radioeins.de bietet eine ganze Menge der Themen, die Du vermisst.
    Ich mag die Büchersendung, die Kinosendung, die Wissens- und Wissenschaftssendungen, ja sogar die Autosendung ist interessant.
    Ich höre den Sender seit Anbeginn und auch nach meinem Umzug nach Hamburg möchte ich nicht darauf verzichten.
    Schon mal reingehört?

    • Anne Wizorek sagt:

      Aber das sind trotzdem nicht die Formate, die map hier anspricht. Die Autor_innenmeinungen tauchen bei RadioEins noch am ehesten auf, wenn es sich um klassische Reportagenbeiträge handelt. Nur leider sind die auch immer eher kurz gehalten. Der Mut zur Ausführlichkeit und zum Tiefgang fehlt hier genauso, finde ich. :/

  2. sofakissen sagt:

    Sehr schön ist der Satz „professionell ist, was klingt wie alles andere“. Radiosender, zumindest die großen, sind dafür wohl zu wenig experimentierfreudig und zu unflexibel. Und die immer zahlreicher werdenden Podcaster*innen (wie ich ja auch mit meinen Laberrunden) sind selbst ebenfalls in einer Format-Monotonie gefangen, aus der es kaum Ausreißer gibt.

    Von so etwas wie „This American Life“ auf Deutsch träume ich auch schon eine ganze Weile, das wäre ganz wunderbar. Aber das ist vom (Produktions-, Recherche- und technischen) Aufwand her wohl kaum als Hobby-Podcast umzusetzen. Aber vielleicht müsste auch nur jemand mal aufzuhören, zustimmend zu nicken, wenn jemand sagt, dass jemand mal müsste, und einfach mal machen…

    tl;dr: Was map sagt.

    • map sagt:

      Was ich noch anmerken wollte: In Sachen Laberrunden fühle ich mich ja auch als Teil des Problems. ;)

      • Netzartig sagt:

        Moment mal, das ist nicht Teil des Problems. Das sind mir wichtige Formate geworden. Nur wäre eine Mischung mit interessanten neuen Formaten wünschenswert. Das muss aber nicht durch dich bzw. euch geleistet werden.

  3. Joël sagt:

    Ich vermisse die freien Radios in diesem Artikel. Ich kann nicht beurteilen, wie viele gute Features da so produziert werden, aber ich nehme an, dass es zumindest ein paar im Jahr sind. Von Menschen, die das ehrenamtlich, aus Spaß an der Sache machen. (Auf freie-radios.net finden sich sicherlich gute und weniger gute Beispiele.)

    Was du beschreibst – ich habe leider immer noch keine einzige Episode von „This American Life“ gehört, obwohl es mir ständig ans Herz gelegt wird – klingt super, ungefähr so, wie ich Radio machen würde, hätte ich die (zeitlichen) Ressourcen dazu.

    Insofern würde ich mir ein Joint-Venture zwischen freien Radios (die Technik, technisches Know-How und Sendezeit haben) und Podcaster_innen (die vielleicht die innovativeren Ideen haben) wünschen. Gute Features (und auch gute Livesendungen und überhaupt gutes Radio) sind verdammt viel Arbeit. Aber einfach mal anfangen klingt gar nicht so schlecht.

    • map sagt:

      Danke für den Hinweis, freie Radios höre ich in der Tat eher selten, und wenn dann Interviews. Und ja, das was ich gerne hätte ist in der Tat sehr arbeitsaufwändig. Da wundert es auch nicht, dass z.B. http://alifewellwasted.com als Podcastproduktion bereits nach sechs Folgen (mit jeweils viel Abstand dazwischen) aufgegeben hat.

    • Anne Wizorek sagt:

      Guter Punkt. Vielleicht gibt es ja auch Menschen, die das hier lesen und Tipps für entsprechende tolle Features von freien Radios haben? Falls ja, gerne alles hier im Thread loswerden. :)

  4. espylaub sagt:

    Radiolab und 99% Invisible sind wirklich großartige Sendungen, unglaublich hochwertig und inhaltlich perfekt für Wikipediasüchtige wie mich.

    Was ich aktuell vermisse sind britische panel shows wie das Humphrey Littleton’s ehrwürdiges „I’m Sorry I haven’t a Clue“, vielleicht sind ja The News Quiz oder die Now Show ein gutes Substitut dafür, also danke schonmal im Voraus.

  5. ruhepuls sagt:

    Ich höre mir von den öffentlich rechtlichen Radiosendern oft die Interviewsendungen per App an, da sind zum Teil wirklich interessante Gesprächspartner dabei, die Interviews dauern oft zwischen einer halben Stunde und Stunde und sind deshalb oft nicht nur oberflächlich. Am liebsten mag ich jedoch das philosophische Radio von WDR5. Da begrüßt einen der Moderator wöchentlich mit der schönen Anrede: „Freunde der Weisheit“.

  6. Julia sagt:

    Oh wie schön. Ich bin auch seit geraumer Zeit unverhältnismäßig abhängig von Thisamerlife und auch Radiolab. Werde mir die anderen Empfehlungen anhören. Danke dafür! Ich glaube so ein Podcast-Projekt ist unfassbar spannend und fehlt! M. E leben diese Sendungen vor allem von Storytelling: gut recherchierte Geschichten und super Erzähler_innen. Schlüsselwörter sind: Netzwerk/Zeit und ja …Leute, die einem Geschichten erzählen und andere, die zuhören. Egal…Will auch!

  7. Dominik sagt:

    Ich mag nicht viel über die meisten von dir genannten Formate sagen können, weil ich sie schlicht nicht kenne, aber zum Beispiel den Vergleich mit vielen Formaten des Deutschlandfunks hält „This American Life“ meiner Meinung nicht stand. Vielleicht bin ich selbst zu bräsig, zu deutsch, aber mir ist „This American Life“ zu boulevardesk, zu reißerisch, zu sensationslüstern, aber doch irgendwie zu einfach und genehm. Nicht nüchtern, polarisierend, informativ, herausfordernd, wie ein „Essay und Diskurs“, „Feature“ oder „Hintergrund“. Aber in der Tat, genau so etwas wie „This American Life“ kenne ich auf deutsch auch nicht :)

    • map sagt:

      als „boulevardesk, reißerisch, sensationslüstern“ habe ich this american life noch nie erlebt. da sind unsere wahrnehmungen unterschiedlich. mir fehl beim deutschlandfunk die emotion.

  8. madmalik sagt:

    Das fasst vieles zusammen was ich seit einiger Zeit beobachte. Und da es immer schön ist das zu lesen was eins selber denkt – Daumen hoch für den Artikel ;)

    Der Grund warum wir hauptsächlich diese Laberrundenpodcasts machen ist dass sie mit unserem Können und unseren Mittel produzierbar sind. Ich hatte schon so einige Ideen die ich gerne nochmal umsetzen würde, weniger Richtung Radiofeature sondern eher in der Unterhaltungs/Fiktions-Ecke. Nur, der Aufwand ist einfach ungleich höher und die Handvoll Flattr Klicks – so sehr ich mich auch drüber freue – sind da einfach keine ausreichende Finanzierung um so etwas auf die Beine zu stellen.

    Ich hatte vor kurzen einen Podcast begonnen ( http://dots-podcast.de/ ) der streng genommen immer noch ein lockeres Interviewformat ist, aber mit dem Ziel Wissen zu vermitteln. Ich war selber überrascht mit wie viel mehr Anstrengung und Konzentration das verbunden ist als die übliche Laberrunde – dafür macht es allerdings auch sehr viel mehr Spaß als sich in die Runde zu setzen und etwas über Apple Produkte zu labern. 

    Ich würde auf jeden Fall begrüßen wenn mehr eigenes entstehen würde und hätte auch sehr viel Spaß daran an so etwas zu arbeiten. Lass es uns doch anfangen. ;)

  9. […] hat auf kleinerdrei.org eine kleine Liebeserklärung ans Radio geschrieben, gibt in dem Text einige englischsprachige […]

  10. Netzartig sagt:

    Es ist wirklich teilweise etwas trostlos was „neue Ideen“ betrifft, Obwohl ich als Arbeitnehmer, sei es auch im Außendienst, Probleme habe allein die interessanten Dinge die von Dir, Metaebene-Wrint-Komplex und Spreeblick-Anhang, nach zu hören. Selber scheitere ich öfter mal an neuem eigen produziertem Kram weil die Zeit fehlt. Alles was nicht „2 Nerds reden über irgendwas TM“ ist, bedeutet starke Vorbereitung und leider finanziert sich kein „Nicht-Metaebene“-Podcast selber (Henne/Ei und so).

    Bock hätte ich da allerdings auch drauf und schreie deinen Aufruf gern weiter raus.

    Das Lokale ist meiner Meinung nach auch noch nicht ausgeschöpft, weswegen ich das gerade mal probiere => http://bit.ly/UgUKWE

    MfG Bastian

  11. […] Johnny Haeusler bin ich auf ein Plädoyer für das Radio gestoßen.  Ich kenne keine dort beschriebenen Sendungen (die es ja wohl auch hierzulande nicht […]

  12. Gunnar Lott sagt:

    Beispiel für ein schönes deutsches Feature: http://www.stayforever.de/2012/12/zweite-reihe-the-lost-files-of-sherlock-holmes/

    Ist allerdings nicht im Radio gelaufen, sondern als Podcast.

  13. Elfriede Nerdinger sagt:

    Sehr schöner Rant der mir aus dem Herzen kommt. Als Britin mit ehemaligen und verstorbenen Radiomachern in der Familie tut es mir einfach im Herzen weh, wie das deutsche Mainstreamradio seit den 80ern (damals hörte ich das erste mal „bewusst“ Radio) immer mehr zu einer Schwemme an aufgeputschten, durchdesignten Stimmen wurde und die reine Berieselung ist. (Kulturradios nehme ich mal hier raus, aber die können auch mal mehr bei der ollen BBC et al abschauen.) Freie Sender sind in der Tat Beachtenswert. Bei uns in NRW sind diese leider nicht sehr ausgeprägt, der Bürgerfunk ist in den kommerziellen Lokalfunk als „Mitmachradiopause“ quasi eingebaut. Traurig. 

    Podcasts: Laberrunden langweilen mich meistens, ich habe das Gefühl jemand anderes führt an meiner Stelle Konversation. Irgendwie ist das doch ein Konversationsporno. :o) 

  14. Glückwunsch zu
    diesem Artikel.

    Ich unterschreibe alles und würde ihn sofort
    auf meinen Blog übernehmen.

    Auch mir scheint das deutsche Radio vielfach in sich selbst gefangen. Auch ich
    finde vieles hyperseriös, steif und altbacken oder nichtssagend nebenbei.

     

    Allerdings mit Ausnahmen und Lichtblicken:

    Vieles was bei
    dradioWissen läuft, ist erfrischend jung und spielerisch und dennoch seriös.

     

    Beispiele:

    http://wissen.dradio.de/storytelling-automatisierte-geschichtsschreibung.85.de.html?dram:article_id=16092

    http://wissen.dradio.de/atmung-raeuspern-zwischen-zwang-und-dramaturgie.40.de.html?dram:article_id=14934

    http://wissen.dradio.de/alltagsgeschichte-kultur-gruendet-auf-der-scheisse.38.de.html?dram:article_id=14218

    http://wissen.dradio.de/blind-date-daddel-profi.40.de.html?dram:article_id=234503

     

    Auch die Durchblicker und Leo2Go machen Hoffnung:

    Zwei
    Wissenschaftsserien, die sich der Wissenschaft mit unverhohlener, beobachtender
    Neugier und ganz alltagstauglich nähern.

     

    Hörbeispiele:

    http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/s/d/03.12.2012-16.05/b/leo-2-go-lange-winkelheide-unterwegs-121203.html

     

    http://www.swr.de/blog/diedurchblicker/2012/07/09/ariane-raketentriebwerk-im-haertetest/

     

     

    Zugegeben: Ans
    radiolab kommt hierzulande nichts ran. Aber immerhin spricht sich DAS jetzt
    rum. Tom Leonhardt hat zum Beispiel untersucht, warum die bei radiolab so gut
    sind und was wir nachmachen sollten:

    http://radiomachen.wordpress.com/2012/11/25/gesprach-2-0-wenn-ich-wirklich/

     

     

    Auch das
    übrigens gibt es viel zu selten in Deutschland: Radiomacher, die sich mit dem
    Handwerk auseinandersetzen und darüber schreiben. Die ihr Wissen weitergeben.
    Öffentlich. Einfach so. Nicht in bezahlten Seminaren.

     

    Sowas wie
    howsound.org und transom.org. zum Beispiel gibt es in Deutschland nicht:
    Geniale Plattformen, auf denen innovative, unglaublich faszinierende
    Radioprojekte besprochen und analysiert werden – Produktionsformen,
    Storytelling, Darstellungsformen, einfach faszinierend.

    Beispiele:

    http://howsound.org/2012/08/she-sees-your-every-move/

    http://transom.org/?p=30848

     

    Und ja: Auch ich finde es müsste mehr
    Experimente im Netz geben, sowas wie Reeses Fußball-Twitterhörspiel:

    http://www.reesessportkultur.de/2012/07/04/finale-quelle-fremdmaterial/

     

    Aber dazu müsste vielleicht einfach mehr über
    solche Dinge geschrieben und geredet werden. 
    Dazu müsste das Radio endlich mal wieder ans Licht gezerrt werden.
    Müssten sich die Radiomacher endlich zusammentun.

    Lasst uns ein deutsches Dasklingtgut.de
    gründen. Ich bin dabei.

  15. Grundsätzlich absolut richtig, die ARD hat drölfzig Radiostationen unter ihrem Dach, die aber eigentlich nur vier verschiedene Programme können: Pop-Dudelfunk, Schlager-Dudelfunk, schnelle Nachrichten und Klassik für Wichtigtuer. Mit am Besten macht es meiner Meinung nach noch die Redaktion von „der Tag“ auf HR2

  16. Silke sagt:

    „Gute Features (und auch gute Livesendungen und überhaupt gutes Radio)
    sind verdammt viel Arbeit. Aber einfach mal anfangen klingt gar nicht so
    schlecht.“ That’s it, Joel! Als Radiofrau weiß ich, wie viel Herzblut das kostet. Leider haben wir für sowas keine Zeit mehr, alles muss husch husch gehen. Um so hübsche Sachen zu machen braucht man eine Menge Idealismus.

    Aber die journalistischen Darstellungsformen und-möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren viel zu schnell verändert, jetzt, wo alle das Internetz entdeckt haben. Alle wollen online, was sie auch nicht immer unbedingt ganz gut können, und das Radio stirbt.

    Hm. Ich schlage vor: selbermachen. Für sowas ist das Netz doch wie geschaffen. (Achtung, Klugscheiß!:) Ein frz. Dichter hat mal sowas ähnliches gesagt wie: Das Lesen der vorhandenen Bücher hat mich gelangweilt, also musste ich eine Lösung finden: Ich begann selbst zu schreiben. Das habe ich heute morgen im Radio gehört und jetzt lese ich diesen Text und denke, das passt jetzt :-)

  17. Silke sagt:

    Ach so, ich hab es auch mal bei facebook hinterlegt.

    https://www.facebook.com/floetenfrosch?ref=hl

  18. SenorKaffee sagt:

    Spricht mir aus der Seele – deswegen bleibt im Auto das Radio oft auf der Tunecastfrequenz kleben statt auf 1Live und Konsorten, deutsche Podcasts können schon in diese Richtung vorstoßen.

    Formate wie Chaosradio Express, Hoaxilla oder Alternativlos haben immer noch das Dialogformat, bieten aber interessante Themen, auch mal abseits von Technik und Games.

    Vielleicht liegt es daran, dass gute Stories für ein „Abspulmedium“ zu teuer sind? Immerhin sitze ich ja nur einen Bruchteil des Tages vor dem Radio und somit ginge der tolle 24h-Content an mir vorbei. Dann wirklich lieber die Podcastform.

    Persönlich finde ich es auch superschade, dass die Bürgermedien tot sind bzw. rein ins Internet abgewandert sind. Wenn man jemanden sucht, der einem Laien was über Radio (und Fernsehen) beibringen kann, war das immer eine gute Anlaufstelle. In den Programmen der Volkshochschulen wird einem auch nur begebracht, wie man seine Urlaubsdias zusammenklickt.

  19. […] eines der besten Beispiele für das, was Ira Glass wohl mit seinem kurios klingenden Bonmot “Radio is your most visual medium.” meint. (“Radio is das visuellste Medium.”) Die Beschreibung des […]